2023-11-07, Flemington Park, 7. R. - Melbourne Cup

Der aus Irland angereiste Favorit Vauban (Galiway) gab sich überraschend früh geschlagen - zur Enttäuschung von Trainer Willie Mullins, Besitzer Rich Ricchi und der großen Anhängerschaft. Zur Freude sicher der Buchmacher auf den Inseln, denn dort ist gewiss viel Geld auf einen Sieg des Wallachs gesetzt worden. Ricci, dessen glamouröse Art bei den Australiern gut ankam, nahm es relativ gelassen, kündigte sein Wiedererscheinen an, rechnete aber vor, dass ihn das Abenteuer Melbourne Cup rund 150.000 Euro gekostet habe. Derart viel Geld verschlingt inzwischen eine Expedition zu diesem Rennen. 

Aus europäischer Sicht war das Rennen trotzdem positiv zu bewerten, denn auf den ersten vier Plätzen landeten nach Australien exportierte Pferde. Inklusive des von Hans Wirth in Frankreich gezogenen Ashrun (Authorized), der nach fast dreijähriger Rennbahnabstinenz in den vergangenen Wochen wieder richtig gut in Schwung gekommen ist und einen ausgezeichneten vierten Rang belegte. 

Der souveräne Sieger aber war Without A Fight (Teofilo), der seinem Reiter Mark Zahra den zweiten Sieg in Folge in diesem Rennen bescherte. Vorjahresssieger Gold Trip (Outstrip) blieb diesmal unplatziert. Begonnen hat der Wallach aus der Zucht und im Besitz von Scheich Obaid in Großbritannien, in der Obhut der Crisfords. Schon vor seinem ersten Start wurde er zum Wallach befördert, kletterte mit einer Reihe von Siegen schnell die Handicap-Leiter hoch. Vergangenen Juli gewann er in York die Silver Cup Stakes (Gr. III) über 2800 Meter, doch traten dort nur zwei Konkurrenten gegen ihn an. Er wurde dann auf den Melbourne Cup vorbereitet, vor Jahresfrist belegte er in Flemington Rang 13. Er blieb anschließend im Lande, kam in den Stall der Freedmans, lief nur wenige Male, gewann im Juni in Eagle Farm ein Gr. II-Rennen über 2200 Meter und 17 Tage vor dem Melbourne Cup den Caulfield Cup (Gr. I). Nicht unmöglich, dass er Anfang kommenden Jahres in Dubai läuft. 

Der Teofilo-Sohn stammt aus der Premio Sergio Cumani (Gr. III)-Siegerin Khor Sheed (Dubawi), erfolgreich auch in zwei Listenrennen in Newmarket und Warwick, Dritte in den Sweet Solera Stakes (Gr. III). Drei andere Sieger hat sie auf der Bahn. Eine nicht gelaufene Tochter ist Mutter von Avenue de France (Cityscape), die in Del Mar ein Gr. II-Rennen gewonnen hat. Eine zweijährige Stute hat Cityscape als Vater, eine Jährlingsstute von Showcasing erlöste bei Goffs in Doncaster 82.000 Pfund. Khor Seed ist Schwester des Prix d’Ispahan (Gr. I)-Siegers und Deckhengstes Prince Kirk (Selkirk).