2018-05-26, Curragh, 5. R. - Irish 2000 Guineas

Coolmore oder die Maktoums? Das war die Frage vor dem ersten Klassiker der Saison in Irland. Am Ende war es keiner der großen Unternehmen, es war der Außenseiter Romanised für Trainer Ken Condon, der nicht nur den bisher größten Erfolg seiner Karriere feierte sondern den ersten Sieg in diesem Jahr überhaupt. Rund dreißig Pferde stehen in seinem Stall. Besitzer Robert Ng kommt aus Hong Kong, er hatte vor einigen Jahren auch schon einmal Pferde bei Andreas Wöhler im Training. Jockey Shane Foley hatte 2016 mit Jet Setting die Irish 1000 Guineas (Gr. I) für sich entscheiden können.

Der Favorit des Rennens, der von Mark Johnston trainierte Elarqam, war Mitte der Zielgeraden geschlagen, die O’Brien-Schützlinge fanden die Distanz wohl doch zu weit, was Ryan Moore, Jockey von US Navy Flag, Sieger im vergangenen Jahr in den Middle Park Stakes (Gr. I) über 1200 Meter, schon vorher befürchtet hatte.

Der Sieger Romanised, hatte seine Karriere mit einem Sieg in einem 1200-Meter-Rennen im April 2017 in Naas begonnen, dann folgten zwei schwächere Vorstellungen auf höherer Ebene, in den Solario Stakes (Gr. III) in Sandown wurde er immerhin Zweiter. Schwach war allerdings das Jahresdebut, in einem Listenrennen in Naas über 1400 Meter wurde er nur Sechster – kein Wunder, dass er zu einer hohen Quote zum Zuge kam.

Sein Vater ist der bei deutschen Züchtern durchaus populäre Holy Roman Emperor. Er ist Vater u.a. der vorjährigen „Winterkönigin“, von ihm wurde dieses Jahr auch Assisi (Galileo) gedeckt, die Mutter des aktuellen Mehl Mülhens-Siegers Ancient Spirit (Invincible Spirit). Amarillo und Navaro Girl waren Gruppe-Sieger von ihm aus der Imm-Zucht, Parvaneh ist zu erwähnen, Romanised war jetzt sein elfter Gr. I-Sieger. 15.000 Euro betrug dieses Jahr seine Decktaxe in Coolmore.

Aus deutscher Sicht ist Romanised interessant, da er ein Halbbruder des St. Leger Italiano (Gr. III)-Siegers Rock of Romance (Rock of Gibraltar) ist, der nach erfolgreicher Rennkarriere mit Siegen in Frankreich, Italien, Deutschland und der Schweiz gerade aus dem Stall von Andreas Wöhler verabschiedet wurde und zu der Dressurreiterin Isabell Werth wechselte. Eine Schwester ist die mehrfache Listensiegerin Fictional Account (Stravinsky), eine zwei Jahre alte Stute stammt erneut von Holy Roman Emperor.

Der Coolmore-Hengst spielt eine wichtige Rolle im Pedigree, da er Vater des einstigen Hong Kong Stars Design on Rome ist, der vier Gr. I-Rennen in Sha Tin gewonnen hat. Dieser ist Halbbruder zur Mutter von Romanised, eine zweifache Siegerin in England und den USA. Weitere Halbrüder von Romantic Venture sind die Gr. III-Sieger Simple Exchange (Danehill) und Sights on Gold (Indian Ridge). Für Romanised könnte es jetzt in Royal Ascot weitergehen, die St. James’s Palace Stakes (Gr. I) sind ein Thema.