2017-05-28, Baden-Baden, 6. R. - Großer Preis der Badischen Wirtschaft
6 Großer Preis der Badischen Wirtschaft
- 28.05.2017, 16:25
- Baden-Baden
Alle Rennen des Renntags - Distanz: 2200m
- Boden: gut
- Blacktype
Gruppe II,
70.000 €
(40.000, 15.500, 8.000, 4.000, 2.500).
Für 4-jährige und ältere Pferde.
QuotenSiegwette 68:10. - Platzwette 29, 23:10. - Zweierwette 224:10. - Dreierwette 817:10.
Platz | Pferd - Tr.: Trainer, Jo.: Jockey - Bes.: Besitzer, Zü.: Züchter | Gewicht/Infos | Gewinn | Toto |
---|---|---|---|---|
1 | Guignol (GER) 2012 / b. H. v. Cape Cross - Guadalupe (Monsun) Tr.: Jean-Pierre Carvalho / Jo.: Filip Minarik Formen: 6-1-6-3-3-4-3-1-5-1 |
60,0 kg | 40.000 € | 68,0 |
2 | Iquitos (GER) 2012 / b. H. v. Adlerflug - Irika (Areion) Tr.: Hans-Jürgen Gröschel / Jo.: Andrasch Starke Formen: 7-4-5-1-4-2-1-4-2-1 |
60,0 kg | 15.500 € | 40,0 |
3 | Wai Key Star (GER) 2013 / b. H. v. Soldier Hollow -Wakytara (Danehill) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Eduardo Pedroza Formen: 5-5-1-4-1-1-2 |
57,0 kg | 8.000 € | 36,0 |
4 | Devastar (GER) 2012 / b. H. v. Areion - Deva (Platini) Tr.: Markus Klug / Jo.: Martin Seidl Formen: 3-2-1-4-1-5-4-2-10-1 |
57,0 kg | 4.000 € | 114,0 |
5 | Dschingis Secret (GER) 2013 / b. H. v. Soldier Hollow - Divya (Platini) Tr.: Markus Klug / Jo.: Adrie de Vries Formen: 1-1-9-3-3-3-1-3-6 |
58,5 kg | 2.500 € | 31,0 |
6 | Va Bank (IRE) 2012 / b. H. v. Archipenko - Vinales (Dilshaan) Tr.: Maciej Janikowski / Jo.: Per-Anders Graberg Formen: 4-2-1-1-1-1-1-1-1-1 |
57,0 kg | 46,0 |
Kurzergebnis
Richterspruch
Zeit
Rennanalyse
Im Führring in Iffezheim stand vor dem „Grand Prix“ des Frühjahrsmeetings Barry Irwin, der sich vor einigen Monaten in den polnischen Crack Va Bank (Archipenko) eingekauft hatte. Irwin repräsentiert das Team Valor, ein weltumspannendes Syndikat mit vielen Klassepferden, ein Aushängeschild war vor einigen Jahren Animal Kingdom. Und auf der Suche nach weiteren vierbeinigen Stars war man auch in Bergheim gewesen, vergangenes Jahr, das Pferd, um das es ging, war Guignol, der, woraus man in Schlenderhan kein Geheimnis machte, für einen entsprechenden Preis „auf dem Markt“ war.
Doch der Hengst steht noch immer im Stall von Jean-Pierre Carvalho und das hat seinen Grund: Er ist, wie es in der Branche so schön heißt, „durch den TÜV gefallen“, es gab bei ihm Dinge, die von den ihn untersuchenden Veterinären negativ beurteilt haben. Es soll dem Vernehmen nach nicht nur einer gewesen sein, der von einem Verkauf abgeraten hat.
Das war möglicherweise ein Fehler, denn der Fünfjährige absolviert frisch und munter seine Rennkarriere, gewann in Iffezheim mit Höchstgewicht Start-Ziel, sein zweiter Sieg in einem „Großen Preis“, letztes Jahr hatte er in München den Großen Preis von Bayern (Gr. I) gewonnen. Zusammen mit seinem Stallgefährten Savoir Vivre (Adlerflug), dessen Fiebererkrankung doch einige Zeit zur Genesung benötigte, und dem beim Jahresdebut stark laufenden Iquitos (Adlerflug) bildet Guignol ein Trio von herausragenden älteren Pferden über weite Distanzen. Alle drei haben ein Engagement für den Großen Hansa-Preis (Gr. II) in Hamburg, zwei werden sich dort vielleicht wiedertreffen. Die beiden Carvalho-Schützlinge wurden natürlich auch für den Großen Preis von Berlin (Gr. I) eingeschrieben, nicht jedoch Iquitos, mit dem zu diesem Zeitpunkt wohl schon internationale Aufgaben ins Visier genommen werden.
Das wird ohne spannend zu sehen sein, wie sich die besten deutschen Steher auf internationalem Parkett schlagen. Guignol war bei seinem Jahresdebut im Prix Ganay (Gr. I) Sechster und Vorletzter, doch bot er dort gegen erstklassige Konkurrenz eine keineswegs verkehrte Leistung, war etwa nicht weit hinter Hawkbill (Kitten’s Joy), der gerade in Newbury ein Gr. III-Rennen souverän gewann. Deshalb ist die Überlegung, ihn im Grand Prix de Saint-Cloud (Gr. I) aufzubieten, der am Tag des Hamburger Derbys gelaufen wird, gar nicht so verkehrt. Jean-Pierre Carvalho wird kaum seine beiden besten älteren Pferde zusammen im Hansa-Preis laufen lassen.
Guignol ist einer von 13. Gr.-I-Siegern seines im Kildangan Stud vor Kurzem eingegangenen Vaters Cape Cross (Green Desert), dessen Cracks Golden Horn, Ouija Board und Sea The Stars waren. Im vergangenen Jahr hatte er mit Awtaad aber auch noch einen klassischen Sieger in Irland auf der Bahn.
Die mütterliche Linie ist seit rund zwanzig Jahren in Deutschland aktiv. Die Ursprünge des deutschen Zweiges liegen 1995 in Newmarket, 140.000gns. kostete damals die Jährlingsstute Guernica, das war schon gutes Geld. Rüdiger Alles von der IVA war für die Familie Ullmann tätig, es handelte sich um eine Unfuwain-Stute, die aus einer durchaus schnellen Linie stammte, die zweite Mutter Greenway (Targowice) hatte mit dem Prix d’Arenberg und dem Prix du Petit-Couvert zwei Gr. III-Rennen über 1000 Meter gewonnen. Ein flinkes Pferd aus der Verwandtschaft war auch die Oczy Czarnie (Lomond), u.a. zweijährig im Prix de la Salamandre (Gr. I) erfolgreich. Es handelt sich um die Familie der großen Goldikova (Anabaa), die damals natürlich noch gar nicht geboren war. Auch nicht Royal Rebel (Robellino), zwei Jahre jüngerer Bruder von Guernica, später zweimal im Ascot Gold Cup (Gr. I) erfolgreich, der Beweis dafür, dass in dieser Familie doch erhebliches Stehvermögen steckt.
Guernica konnte nicht an den Start gebracht werden, sie wurde jedoch Mutter des zweifachen Gr. I-Siegers Getaway (Monsun), ein gefragter NH-Hengst in Coolmore, der Listensiegerin Guadalajara (Acatenango) und von Guadalupe (Monsun), Siegerin in den Yorkshire Oaks (Gr. I) und im Gran Premio di Milano (Gr. I). Diese hat vor Guignol den Dallmayr-Preis (Gr. I)-Sieger Guiliani (Tertullian) gebracht, der dieses Jahr in Erftmühle als Deckhengst debutieret, sowie die Listensiegerin Guantana (Dynaformer), Mutter des inzwischen in Australien beheimateten mehrfachen Gr.-Siegers Guardini (Dalakhani) und der hoffnungsvollen Gaea (Holy Roman Emperor). Guadalupe hat im Rennstall eine zweijährige Stute von Lawman mit Namen Guardian Witch und die Jährlingsstute Gympie (Australia). In diesem Jahr ist sie von Camelot gedeckt worden.
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