2013-08-18, Deauville, 3. R. - Darley Prix Morny
3 Darley Prix Morny
- 18.08.2013
- Deauville
Alle Rennen des Renntags - Distanz: 1200m
- Boden: gut bis weich
- Blacktype
Gruppe I,
350.000 €
2j. Hengste und Stuten
Quoten32:10
Platz | Pferd - Tr.: Trainer, Jo.: Jockey - Bes.: Besitzer, Zü.: Züchter | Gewicht/Infos | Gewinn | Toto |
---|---|---|---|---|
1 | No Nay Never (USA) 2011 / db. H. v. Scat Daddy - Cat's Eye Witness (Elusive Quality) Tr.: Wesley A. Ward / Jo.: David Romero Flores |
57,0 kg | 199.990 € | 32,0 |
2 | Vorda (FR) 2011 / b. St. v. Orpen - Velda (Observatory) Tr.: Philippe Sogorb / Jo.: Gregory Benoist |
55,5 kg | 80.010 € | 24,0 |
3 | Rizeena (IRE) 2011 / b. St. v. Iffraaj - Serena's Storm (Statue of Liberty) Tr.: Clive E. Brittain / Jo.: Ryan Moore |
55,5 kg | 40.005 € | 62,0 |
4 | Jallota (GB) 2011 / b. W. v. Rock of Gibraltar - Lady Lahar (Fraam) Tr.: Michael R. Channon / Jo.: Sam Hitchcott / Zü.: |
57,0 kg | 20.000 € | 410,0 |
Kurzergebnis
Richterspruch
Zeit
Rennanalyse
Englands Championjockey Richard Hughes schreibt seit geraumer Zeit eine Kolumne in der englischen "Racing Post". Vergangenen Samstag schaute er auf den am Tag danach anstehenden Prix Morny und prophezeite den Sieg von No Nay Never. "Es ist der größte Zweijährige, den ich je gesehen habe", tat er den Lesern kund, "als ich ihn vor den Norfolk Stakes am Start gesehen habe, dachte ich, dass sie ein älteres Pferd geschickt haben. Und dann versäumte er sich noch am Start, der Jockey schob ihn ans Feld heran, saß wieder still und forderte ihn dann erneut. Er ist so fast zwei Rennen gelaufen und hat immer noch im Canter gewonnen. Er wird zu gut für die Konkurrenz sein."
Wie wahr. Es war eine beeindruckende Vorstellung, die No Nay Never im Prix Morny gegeben hat und wenn man ihn aktuell als besten Vertreter des Jahrgangs 2011 weltweit bezeichnet, liegt man sicher so falsch nicht. Es war der dritte Start dieses Pferdes, das im April in Keeneland erfolgreich debutierte, dann von seinem unternehmungslustigen Trainer Wesley Ward nach England geschickt wurde, wo es in den Norfolk Stakes (Gr. II) erfolgreich war. Coolmore, bereits vorher Anteilseigner an dem Hengst, sicherte sich anschließend die Majorität der Anteile an ihm. Natürlich waren die Repräsentanten aus Irland auch in Deauville, was dazu führte, dass John Ferguson als Vertreter des Sponsors Darley nach dem Prix Morny John Magnier die Ehrenpreise überreichte. Und an Jockey David Flores, der passenderweise in den USA der Stalljockey von Godolphin ist.
Der Start von No Nay Never hing allerdings an einem seidenen Faden, denn nach einer ersten Bahnbegehung am Sonntagmorgen wollte Wesley Ward seinen Schützling wegen des zu weichen Bodens noch zurückziehen. Erst nach einem zweiten Gang über die Rennbahn am Mittag gab es grünes Licht für einen Start. Ward ist ein ehemaliger Jockey, der 1984 als Lehrling 335 Rennen gewinnen konnte, später Assistent seines trainierenden Vaters war und seit 1994 selbst als Coach arbeitet. 2009 war er der erste amerikanische Trainer, der ein Rennen während Royal Ascot gewinnen konnte, ist seitdem regelmäßig mit zweijährigen Pferden wieder gekommen. Und in Deauville hat er jetzt erneut Geschichte geschrieben.
Die weitere Zukunft von No Nay Never ist noch nicht genau umrissen, Einsätze in Europa sind, zumal jetzt Coolmore das Sagen hat, sehr wahrscheinlich. Seine Abstammung, die im Pedigree der Woche exakt dargestellt ist, ist für den europäischen Betrachter eher fremd. Er kostete als Fohlen in Keeneland $170.000, ging dann als Jährling an gleicher Stelle aber nur noch für $95.000 durch den Ring. Der Vater Scat Daddy (Johannesburg) lief bereits im Mitbesitz von Coolmore-Partner Michael Tabor, er war ein reines Sandbahn-Pferd, gewann zweijährig die Champagne Stakes (Gr. I) und dreijährig das Florida Derby (Gr. I). 2008 wurde er zu einer Decktaxe von $30.000 in der Coolmore-Dependance Ashford Stud in Kentucky aufgestellt, zwischenzeitlich rutschte seine Decktaxe auf $10.000 ab, doch ist man inzwischen wieder bei der Startsumme angekommen. Weil der Erfolg als Vererber nicht ausgeblieben ist, er ist Vater u.a. der Gr. I-Siegerin Lady Shamrock und auch von Daddy Long Legs, der zweijährig in Newmarket die Royal Lodge Stakes (Gr. II) gewonnen hat, dreijährig in Meydan das UAE Derby (Gr. I). Der Vater der Mutter, der inzwischen zwanzig Jahre alte Elusive Quality (Gone West), steht für $50.000 im Darley-Gestüt Jonabell Farm in Kentucky. Er hat in Europa viele Akzente gesetzt, ist Vater u.a. von Raven's Pass und Elusive Pimpernel, in europäischen Gestüten waren in diesem Jahr von weiteren Söhnen Elusive City und Sepoy aktiv. Ein paar Indizien für die Klasse von No Nay Never auf Gras gibt es also doch.
- Rennen - International
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