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Das wöchentliche Editorial

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Daniel Delius

Es ist ja nicht so, dass auf dieser Welt gerade viel Positives geschehen würde. Im Gegenteil. Davon kann man sich tagtäglich im Netz und in den einschlägigen Medien ein Bild machen. Die Park Paddocks im englischen Newmarket allerdings, dort, wo das Auktionshaus Tattersalls seit Urzeiten Pferde versteigert, scheinen jedoch auf einem anderen Planeten zu liegen. Denn die Veranstaltung, die dort vergangene Woche unter dem für Außenstehende sperrigen Titel “October Yearling Sale Book 1” über die Bühne ging, trug fast schon surreale Züge. Als ob es kein Morgen geben würde, wurde geradezu inflationär Geld ausgegeben. Manchmal kam der Eindruck auf, als ob da der eine dem anderen beweisen wolle, dass er mehr Geld in der Tasche hat. Warum etwa 2,9 Millionen ausgeben und dann bei drei Millionen zögern? Keiner kennt die Antwort und wie da manchmal taktisch vorgegangen wird, was in den Köpfen der Bieter vorging, weiß niemand. Vermutlich selbst die handelnden Personen nicht. weiterlesen »

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Daniel Delius

Die Leistungen, die die wenigen aus Deutschland gekommenen Pferde am Arc-Wochenende gezeigt haben, können getrost schnell vergessen werden. Mit Ausnahme der Vorstellung des Veterans Zerostress, der im “Fôret” als Sechster vor gestandenen Gruppe I-Pferden die wohl beste Leistung seiner Karriere zeigte, aber bedauerlicherweise keinen Cent verdiente. Mehr Geld gab es für die Anteilseigner von Palladium, der vermutlich einer der weniger aufregenden Derbysieger der vergangenen Jahre war, trotzdem aber einen Millionen-Betrag erlöste und jetzt auch noch in einen Stall geht, der sich in erster Linie mit dem Hindernissport beschäftigt. weiterlesen »

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Daniel Delius

Die Kollegin Aisling Crowe hat unlängst im morgendlichen Zucht-Newsletter der Racing Post über einen Tag berichtet, den sie wohl am liebsten aus dem Gedächtnis streichen möchte. Sie ist die Züchterin einer Jährlingsstute, die vergangene Woche bei Tattersalls in Fairyhouse im Part 2 in den Ring kam. Eine Tochter, immerhin, von Gleneagles, aus einer Pride of Dubai-Stute, nach hinten heraus handelt es sich um eine starke Blacktype-Familie. Geboten hat auf das Pferd: keiner.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Seit einigen Jahren schwebt das Damoklesschwert der Zurückstufung über dem Deutschen Derby. Statt Gruppe I-Status nur noch die zweite Kategorie, weil das Rating nicht hoch genug ist. In diesem Jahr hat der Hamburger Renn-Club versucht, mit einer etwas skurrilen Ausschreibung mehr ausländische Pferde nach Horn zu locken, was aber nicht geglückt ist. Das Derby liegt halt zeitlich etwas unglücklich im Umfeld Royal Ascot/Irish Derby, dann gibt es noch den Grand Prix de Paris, Deutschland ist da außen vor. Und es scheint so, dass der Standard des 2021er Jahrgangs nicht an so manchem Vorgänger zu messen ist. Derbysieger Palladium war am Sonntag. Pause hin, Pause her, in Köln Letzter, von den Platzierten hat sich so recht auch keiner hervorgetan, gleich mehrere fallen verletzt aus, so auch Narrativo, der sich zumindest später in Iffezheim gut aus der Affäre gezogen hat. weiterlesen »

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Daniel Delius

Wer gewinnt eigentlich den Prix de l’Arc de Triomphe? Wer derzeit zehn mutmaßliche Experten fragt, der bekommt zehn verschiedene Antworten. Einige der besten Pferde Europas sind wg. Wallachstatus nicht dabei, Cracks wie City of Troy oder der neue vermutliche Superstar Economics haben andere Ziele. Momentaner Favorit ist der Wertheimer-Hengst Sosie, der am Sonntag einen der Trials in Longchamp gewonnen hat und damit vorerst den französischen Derbysieger Look de Vega aus der Pole-Position der Wettmärkte verdrängt hat. Was sein Sieg im Prix Foy in einer Zeit von 2:34,33 Minuten auf der 2400-Meter-Distanz bei allerdings weichem Boden wert ist, kann nur vermutet werden. Selbst sein Trainer André Fabre, der so etwas nun wirklich einschätzen kann, dämpfte die Erwartungen. weiterlesen »

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Daniel Delius

Nur gut, dass im Preis von Europa Wallache mitmachen dürfen. Denn sonst hätte das deutsche Rennsportpublikum nicht das Vergnügen, das aktuell höchst eingeschätzte Grasbahnpferd der Welt zu sehen. Goliath soll am übernächsten Sonntag in Köln laufen. Im Prix de l’Arc de Triomphe ist er nämlich nicht startberechtigt, das Rennen ist auf Hengste und Stuten beschränkt. Was derzeit in allen Fachmedien und im Netz Gegenstand aufgeregter Diskussionen ist. Einmal davon abgesehen, dass es im Rennsport sicher wichtigere Probleme gibt, hat das natürlich einen aktuellen Anlass. Denn es geht nicht nur um Goliath, sondern auch um seinen Trainingsgefährten Calandagan, einen der besten Dreijährigen Europas, ebenfalls im Wallachstatus. Würden beide in Longchamp antreten, sie würden es als Mitfavoriten tun. Mit Rebel’s Romance gibt es im Übrigen noch einen weiteren internationalen Crack, der Wallach ist.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Heimsiege sind immer positiv für die Stimmung. So gesehen war der imponierende Erfolg von Fantastic Moon im Wettstar 154. Großen Preis von Baden ein eminent wichtiger Faktor für die Atmosphäre der Großen Woche. Einige Siege in den tragenden Rennen an den Tagen zuvor hatten sich als echte gute Laune-Killer erwiesen, was beim wichtigsten Grand Prix der Saison erfreulicherweise nicht der Fall war. Zumal da nicht nur ein Besitzer jubelt, sondern gefühlt gleich einhundert. Sportlich gesehen brachte es die hiesigen Szene auch international gleich wieder in die Schlagzeilen.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Die Jährlingsauktion der BBAG ist längst ein Pflichttermin für die meisten Entscheider in der europäischen Szene geworden. Wenn die angekündigten Reisepläne eingehalten werden, da kommt schon ein jeder, der an einem Jährlingskauf Interesse hat, am Freitag nach Iffezheim, die Teams von Coolmore und Godolphin haben sich angekündigt, viele weitere auch. Und aus der hiesigen Szene werden alle vor Ort sein, die in den vergangenen Jahren für die besseren Preise gesorgt haben. So wird es zumindest kolportiert. Es stellt sich natürlich die Frage, ob sie das bekommen, was sie suchen. Die deutschen Gestüte werden in der Regel von “owner-breedern” geführt. Gezüchtet wird vornehmlich für den eigenen Rennstall. Das spiegelt sich dann im Angebot wider.Top-Hengste kommen in den Ring, Stuten aus erstklassigen deutschen Linien, das logische Objekt der Begierde, sind hingegen eine Rarität, sie werden in der Regel behalten.  weiterlesen »

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Daniel Delius

Vor einigen Tagen ist in Australien Black Caviar eingegangen. Wenn es ein Pferd verdient gehabt hat, als vierbeiniger Superstar bezeichnet zu werden, dann war sie es. Diejenigen, die vor einem Dutzend Jahren schon in der Szene waren, mögen sich noch an den Hype erinnern, der damals um sie entstand. Nicht nur in ihrer Heimat, auch in Europa, als sie in Royal Ascot vor den Augen von Queen Elizabeth gewann. Im Netz konnten damals sogar die Flugbewegungen ihrer Transportmaschine verfolgt werden, als sie über Stunden die Welt umrundete. Sie wurde als erstes Pferd in die Hall of Fame der Sportler in Australien aufgenommen und jetzt kursierten bezüglich ihres Todes sogar Verschwörungstheorien. Tassen, Tücher, Anhänger - jeder nur denkbare Nippes wurde mit Black Caviar-Motiven versehen und blendend verkauft.  weiterlesen »

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Daniel Delius

In Großbritannien sind 2024 in der ersten Jahreshälfte 54 Rennveranstaltungen abgesagt oder abgebrochen worden. In regenreichen Wochen hieß es des Öfteren “waterlogged”, was den Zustand der Bahnen betraf. Wobei gelegentlich auch die Polytrack- und Tapeta-Pisten, die damit ihrem “Allwetter”-Anspruch kaum gerecht wurden, Renntage nicht durchführen konnten. Abgebrochen wurde wegen schlechter Sicht (Nebel) oder wegen des Zustandes des Geläufs. Genauer: Wegen rutschigem Boden. Wenn es das Verdikt der Jockeys und/oder der Rennleitung ist, wird dies dort diskussionslos hingenommen, manchmal ist logischerweise auch die Bahn selbst im Fokus.  weiterlesen »