Ein ereignisreiches Wochenende steht den deutschen Turf-Fans bevor. Rennveranstaltungen in Düsseldorf und München bieten auf nationaler Ebene sportliche Highlights, während die Stutenderby-Siegerin Penelopa im westlichen Nachbarland Frankreich im Prix Vermeille (klick zur separaten Vorschau) antritt.
Auf dem Düsseldorfer Grafenberg steht der Renntag ganz im Zeichen der Youngster. Im 89. Junioren-Preis (Listenrennen, 1600m, 20.000€) treten sechs hoffnungsvolle Zweijährige an, darunter Gestüt Ammerlands High Duty (Andrasch Starke) aus dem Kölner Stall Asterblüte von Peter Schiergen. Der Oratorio-Sohn gewann sein Lebensdebüt auf dem Grafenberg in großem Stil, was ihm die Favoritenrolle im ersten Gruppe-Rennen für den jüngsten Jahrgang in Baden-Baden bescherte. Dort konnte er als Fünfter diesen Vorschusslorbeeren nicht gerecht werden, doch dürfte er dort stärkere Gegner getroffen haben. Aus dem Konkurrenten-Quintett hat nur Gestüt Schlenderhans Mantai (Daniele Porcu) seine Maidenschaft bereits abgelegt. Der Tertullian-Sohn wandelte gleich beim Lebensdebüt vor einem Monat in Hannover auf der Siegerstraße und sollte zu einem echten Prüfstein für High Duty werden. Bei dem von Waldemar Hickst trainierten Madurai (Alexander Pietsch) ist es am Sonntag der erste Lebensstart, den der Marju-Sohn gleich auf anspruchsvollem Parkett absolviert. Mit dem Maidensieg beim Lebensdebüt gleich zum Listensieger zu avancieren, gelingt allerdings nur selten.
Neben dem Junioren-Preis steht den Youngstern am Grafenberger Renntag mit dem BBAG Auktionsrennen Düsseldorf (1400m, 52.000€) noch ein weiteres finanziell lukratives Betätigungsfeld offen, zumindest dann, wenn es sich um einen als Jährling auf einer Auktion angebotenen Zweijährigen handelt. Die Ausgangslage im elfköpfigen Feld ist hier weit offener als im Junioren-Preis. Drei Kandidaten haben bereits ihre Maidenschaft abgelegt, der von Axel Kleinkorres betreute Macchiavelli (Koen Clijmans) hat mit einem Sieg bei exakt einem Start sogar eine „weiße Weste“ vorzuweisen. Dennoch dürfte die Favoritenrolle am Totalisator nicht ihm, sondern dem von Peter Schiergen für Margot Herbert trainierten Nadelwald (Andrasch Starke) zufallen. Der Shamardal-Sohn debütierte in einem stark besetzten Maidenrennen bei der Großen Woche als Zweiter ansprechend und genießt am Schiergen-Quartier einige Wertschätzung. Es wäre keine Überraschung, wenn das Team Schiergen/Starke am Sonntag nach beiden Youngster-Prüfungen zur Siegerehrung gebeten würde.
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In München findet am Sonntag mit der Großen Europa Meile (Gruppe III, 1600m, 55.000€) die einzige Gruppe-Prüfung des deutschen Turf-Wochenendes statt, die diesmal dem Anspruch eines internationalen Vergleichs auch gerecht wird. Im zwölfköpfigen Starterfeld der Meilenspezialisten befinden sich mit Belgian Bill (Ted Durcan) und Bronze Prince (Seb Sanders) zwei britische Gäste, die durchaus den Sieg auf die Insel entführen können, auch wenn beide in ihrer bisherigen Rennkarriere noch keine Siege auf diesem Level vorzuweisen haben. Der von George Baker trainierte 5jährige Exceed and Excel-Sohn Belgian Bill verfehlte im letzten Monat in Deauville allerdings seinen ersten Gruppe-Erfolg als knapp geschlagener Zweiter nur um Haaresbreite.
Die Hoffnungen, dass es trotz der Gäste von der Insel zu einem Heimsieg reichen könnte, ruhen vor allem auf Gestüt Haus Ittlingens Felician (Lennart Hammer-Hansen) und Gestüt Winterhauchs Amaron (Andreas Helfenbein). Beide sind als Gruppe-Sieger auf der Meilendistanz bereits ausreichend profiliert, wobei Letztgenannter aus einer Verletzungspause kommt und abzuwarten bleibt, ob er gleich wieder hundertprozentig auf dem Posten ist. Ob ein Erfolg eines der beiden aus Warendorf bzw. Köln anreisenden Vollblüter in Bayern wirklich als Heimsieg empfunden würde, muss offen bleiben. Der einzige echte Münchener im Feld ist der 3jährige Hengst Superplex (Karoly Kerekes) aus dem Quartier von Michael Figge. Der Multiplex-Sohn konnte Anfang Juli bereits einen Gruppe-Erfolg in Frankreich landen und ist bei seinem allerersten Start auf der Heimatbahn durchaus zu den chancenreichen Kandidaten zu zählen, zu denen auch Gestüt Ittlingens Empire Storm (Jozef Bojko) aus dem Gütersloher Quartier von Andreas Wöhler nach seinem 3. Platz auf Gruppe II-Ebene im Oettingen-Rennen bei der Großen Woche gehört. Stalljockey Eduardo Pedroza entschied sich allerdings gegen Empire Storm und für die klassische Siegerin Akua’da. Die 3jährige Shamardal-Tochter im Besitz des Gestüts Brümmerhof wurde eigens für dieses Rennen nachgenannt. Ihre letzte Leistung als klar geschlagene Elfte im Oettingen-Rennen wird von ihrem Quartier offensichtlich nicht akzeptiert.
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