TurfTimes:
Ausgabe 340 vom Donnerstag, 23.10.2014
Noch am vergangenen Donnerstag war Walter Häcker auf dem Auktionsgelände der Baden-Badener Auktionsgesellschaft (BBAG) in Iffezheim präsent. Wir plauderten über den kommenden Tag, an dem er einen seiner Jährlinge im Ring anbot, diskutierten über sein aktuelles Spitzenpferd Wild Chief, über die künftigen Starts des Dreijährigen. Am Tag darauf ist der Hotelier aus Bad Bertrich, gerade einmal 60 Jahre alt, in Baden-Baden gestorben, sein Herz hatte versagt.
Häcker war seit Jahrzehnten in der Branche zuhause. Begonnen hatte alles mit einem Pferd mit dem passenden Namen Bad Bertrich, das 1994 mit Andrasch Starke die Team Trophy in Frankfurt und den Preis der Spielbanken in Düsseldorf gewann. Zwei Jahre später holte sich der wenig originell benannte, aber dafür sehr schnelle Bad Bertrich Again in einem legendären Rennen in Berlin-Hoppegarten das BMW EuropaChampionat gegen den damals frischgebackenen Derbysieger Lavirco – später lief er sogar in den USA. Das war noch unter dem Decknamen Rennstall Bad Bertrich, in den letzten Jahren traten die Pferde von Walter Häcker und seiner Ehefrau Renate unter dem Namen Stall Fürstenhof an, eines der Hotels der Familie.
Die kleine, aber feine Zucht war stets im Gestüt Auenquelle untergebracht, Wild Chief war jetzt das letzte Klassepferd, das Walter Häcker erleben durfte. Viele Jahre waren seine Hotels in Bad Bertrich und Bad Ems auch das Refugium zahlreicher Aktiver und Rennsportfreunde – dass neben der Erholung auch stets über den Turf diskutiert wurde, war selbstverständlich. Walter Häcker, ein angenehmer, basisnaher Gesprächspartner, Besitzer und Züchter, wird der Szene fehlen.