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Wöhler will Italien-Bonanza am Sonntag in Rom fortsetzen

Gestüt Ravensbergs Waldpark auf der Suche nach dem ersten Nach-Derby-Erfolg Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Mit starker deutscher Beteiligung geht es am Sonntag erneut auf der italienischen Hauptstadtbahn zur Sache. Auf dem Hippodrom Capannelle versuchen drei deutsche Vertreter im Premio Roma (Gruppe I, 2000m, 209.000€), der letzten Prüfung der höchsten sportlichen Kategorie in dieser Saison in Italien, die Erfolgsserie in italienischen Gruppe-Rennen der letzten Wochen fortzusetzen. Der letztjährige Derby-Sieger Waldpark (Eduardo Pedroza) aus dem Championquartier von Andreas Wöhler, dem in letzten Zeit gerade in Italien ein ums andere Mal gelingt, die Saisonbilanz mit Gruppe-Erfolgen aufzubessern, der in München von Michael Figge trainierte Feuerblitz (Olivier Peslier), der von seinem italienischen Derby-Sieg im Mai beste Erinnerung an die Campanelle-Bahn hat und zuletzt im Kölner Europa-Preis klar vor Waldpark endete, und der in Warendorf von Paul Harley vorbereitete Durban Thunder (Martin Harley), dessen Gruppe I-Triumph im vergangenen Jahr just auf der auch diesmal geforderten 2000m-Distanz gelang, sind die drei deutschen Hoffnungsträger, die wiederum das quantitativ stärkste Länderkontingent im siebenköpfigen Feld aus vier Nationen stellen.

Die italienischen Hausherren sind nur mit zwei Kandidaten vertreten. Der High Chaparral-Sohn Branderburgo (Mario Esposito), der seine Karriere als Youngster noch unter der Ägide von dem in Newmarket agierenden Marco Botti begann, gehört in Italien zur festen Stammbesetzung der Gruppe-Rennen, noch vor zwei Wochen war er Dritter zu Novellist in einem über 2400m führenden Gruppe I-Rennen in Mailand. Es ist sein insgesamt fünfter Auftritt in einem italienischen Gruppe I-Rennen, gewinnen konnte er noch keins. Selbst ein Gruppe-Sieg in den unteren Kategorien fehlt noch in seinem Rekord, einzig zwei Listensiege gelangen dem mittlerweile von Mauricio Grassi trainierten Fünfjährigen. Noch schwerer als Sieger ist der ebenfalls 5jährige Occhio Della Mente (Mickael Barzalona) vorstellbar. Sein letzter Start in einem Gruppe-Rennen datiert fast genau drei Jahre zurück, als er als Youngster einen 2. Rang auf Gruppe III-Parkett in Rom schaffte. Selbst ein Sieg in einem Listenrennen fehlt in seinem Rennrekord.

Von zwei Starts in Deutschland ist der letztjährige ungarische Derby-Sieger Ostinato (Karoly Kerekes) den deutschen Turf-Fans bestens bekannt. Der erstmals in Italien laufende Schützling von Sandor Kovacz zeigte zuletzt in Hoppegarten als Dritter zu Pastorius zwar eine gute Leistung, musste dabei allerdings auch den wieder zu seinen Gegnern zählenden Durban Thunder vor sich dulden, so dass auch er nicht zu den Favoriten rechnen wird.

Die Favoritenbürde dürfte der Goldolphin-Schützling Hunter's Light (Silvestre de Sousa) übernehmen, der auch für die detschen Vertreter nicht leicht zu bezwingen sein wird. Der 4jährige Dubawi-Sohn im Training bei Saeed Bin Suroor gewann auf der Insel mehrere Listenrennen und eine Gruppe III-Prüfung. In der Türkei gab er Anfang September dem Hickst-Globetrotter Zazou mit fünf Läüngen das Nachsehen, bevor er anschließend beim Arc-Wochenende in Longchamp nur Cirrus des Aigles vor sich dulden musste. Auch wenn Hunter´s Light anders als seine deutschen Konkurrenten noch keine Treffer in Gruppe I- und Gruppe II-Prüfungen vorweisen kann, stempeln die letzten Leistungen den Godolphin-Hengst in Rom zum engsten Favoritenkreis.

Im Rahmenprogramm wird mit dem Premio Ribot (Gruppe II, 1600m, 104.500€) ein weiteres Gruppe-Highlight mit deutscher Beteiligung entschieden. Auch hier stellt sich ein deutsches Trio den Gegnern, die jedoch weit kopfstärker vertreten sind. Im 13köpfigen Aufgebot dominieren die Hausherren mit acht Startern, darunter der 6jährige Desert Prince-Sohn Douce Vie (Fabio Branca), der vor zwei Wochen auf Gruppe III-Ebene in Mailand zahlreiche deutsche Meiler hinter sich ließ. Zu den von ihm bei dieser Gelegenheit Bezwungenen gehörte auch Guido Schmitts Combat Zone (Olivier Peslier), der am Sonntag zusammen mit dem Pastorius-Bruder Point Blank (Stefanie Hofer) das Krefelder Quartier von Mario Hofer in Rom vertritt. Die Dritte im deutschen Bunde ist Gestüt Etzeans Monami (Eduardo Pedroza) aus dem Gütersloher Stall von Andreas Wöhler. Die letztjäghrige „Winterkönigin“ kündigte sich vor einem Monat mit einem 3. Platz auf Gruppe I-Ebene nach einer Schwächephase im Sommer wieder an und gehört mit der Stallform im Rücken zum Favoritenkreis.

Neben den Hausherren gehen auch zwei Starter aus Spanien und Frankreich ins Rennen. Während der Spanier Cielo Canarias (Enrique Leon Penate) über den Status des exotischen Farbtupfers nicht hinauskommt, ist der 4jährige Franzose King Air (Stephane Pasquier) schon eher ein Endkampfkandidat, der zuletzt nicht einmal eine Länge hinter Monami auf Gruppe I-Ebene Fünfter wurde, während er zuvor beim Deauville-Meeting eine Platzierung auf Gruppe III-Niveau geschafft.

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