Autor:
Redaktion Turf-Times
Der erste Höhepunkt des Tages wurde von allen Reitern auf der aufgeweichten Bahn auf dem Grafenberg ausgesprochen gelassen angegangen, die Co-Favoritin Virginia Sun, die sich diese Rolle am Toto mit Nicolosio teilte, wurde dabei von Anthony Crastus mit viel Vertrauen auf Warten geritten. Und genau diese beiden gemeinten Pferde machten das Rennen untereinander aus. Die dreijährige Auenquellerin wurde in der Geraden nach außen genommen, sammelte Gegner um Gegner ein und streckte genau auf der Linie den Kopf gegen den sieben Kilo mehr tragenden Nicolosio in Front, blieb somit auch beim dritten Lebensstart ungeschlagen.
Virginia Sun entstammt dem zweiten und vorletzten deutschen Jahrgangs des so erfolgreich in der deutschen Zucht wirkenden Sadler's Wells-Sohnes Doyen, der heute im Sunnyhill Stud in Irland vornehmlich in der National Hunt-Zucht eingesetzt wird. Die 2014 aufgerufene Decktaxe von € 3,000 stellt vor dem Hintergrund der Klasse vieler seiner Nachkommen in Deutschland eine echte Okkasion dar. Die Gruppesieger Adoya und Vif Monsieur sowie der Prix du Jockey Club (Gr. I)-Vierte Wild Chief sollen an dieser Stelle nur stellvertretend für eine ganze Reihe deutlich überdurchschnittlicher Pferde genannt werden.
Virginia Sun ist das achte Fohlen der sehr fruchtbaren listenplatzierten Valdina (Lomitas), deren bislang bester Nachkomme der klassische Sieger Valdino (Black Sam Bellamy) ist, der durch seine Siege im St. Leger sowie zuvor auf Listenebene in Baden-Baden und Köln zum besten Hengst seines Jahrgangs über die ganz weiten Distanzen aufstieg. Vierjährig war die Luft dann etwas raus, bevor der über die Sprünge in Frankreich noch zum mehrfachen Sieger avancierte, er gewann sogar in Auteuil. Die Schwester Val de Rama (King's Best) lief in Deutschland ebenfalls listenplatziert und ist mehrfach über die Sprünge in Frankreich platziert. Die von Monsun stammende Schwester Valdinas, Vallera, war eine hervorragende Zweijährige und belegte im Preis der Winterkönigin Platz zwei, konnte dreijährig noch zwei Gruppe II-Rennen über 2200m für sich entscheiden. Ihr Weg führte sie dann zuerst in die USA, wo sie ohne größeren Erfolg noch zwei Starts absolvierte und dann in die Zucht wechselte, 2009 nach Japan ging - in beiden Ländern ist sie mit Siegern vertreten.
Eine weitere direkte Verwandte ist Vivi (Luciano), die als Drittplatzierte im Aral-Pokal u.a. die guten Steeplerinnen Vinca (King of Macedon) - Mutter des gruppeplatzierten Vishnu (Shareef Dancer) - und Vindaya (Luciano) brachte. Der frühreife Sieger des Oppenheim-Rennens Vigoroso (Common Grounds) beweist die Vielseitigkeit dieser Familie. Der zweijährige rechte Bruder Virginia Suns, Virginia Boy, wird von Jens Hirschberger trainiert; der Jährling Valparaiso (Soldier Hollow) sowie ein von Campanologist stammendes Stutfohlen sind Wechsel auf die Zukunft.