Das nationale Turf-Geschehen steht an diesem Wochenende etwas im Schatten der internationalen Großereignisse des Galoppsports. Einerseits werfen die Ereignisse beim Breeders‘ Cup in Louisville, Kentucky, ihren Schatten bis nach Europa, andererseits bietet der italienische Turf noch einmal mehrere Gruppe- und Listenrennen mit deutscher Beteiligung. National konzentriert sich das Interesse auf den Sonntagsrenntag in Krefeld, bei dem das German Racing - Herzog von Ratibor-Rennen (Gruppe III, 55.000€, 1700m) im Blickpunkt steht.
Im letzten Gruppe-Rennen für den jüngsten Galopperjahrgang in dieser Saison werden nur fünf Zweijährige die Startboxen beziehen, so dass nicht einmal alle Platzgelder, die in diesem Rennen selbst für den Sechstplatzierten noch 1.500 Euro vorsahen, ausgeschüttet werden können. Der logische Favorit ist der von Andreas Wöhler trainierte Black Arrow (Jozef Bojko), der nach zwei Starts noch unbesiegt ist. Der im Besitz der beiden Fußballprofis Tim Borowski und Claudio Pizzaro stehende Teofilo-Sohn trifft erneut auf den Hofer-Schützling Pastorius (Terence Hellier), den er im Kölner Winterfavorit-Trial unter für ihn ungünstigeren Gewichtsbedingungen knapp schlagen konnte. Danach gewann der in Krefeld als einziger Lokalmatador antretende Pastorius ein Youngster-Rennen für die Maidenklasse beim Badener Herbstmeeting überlegen.
Mit in die Revanchepartie könnte der Düsseldorfer Junioren-Preis-Sieger Energizer (Filip Minarik) eingreifen. Der von Jens Hirschberger für Georg Baron von Ullmann trainierte Monsun-Sohn bestritt den Kölner des Winterfavoriten als klarer Favorit, musste am Ende jedoch zurückstecken und sich mit Rang 4 begnügen. Gescheitert könnte er dabei an einem sehr offensiv vorgetragenen Ritt sein, so dass man gespannt darauf ist, mit welcher Taktik er die sogar 100 Meter längere Distanz im Krefelder Rennen angehen wird.
Im Vorjahr krönte der von Christian Zschache betreute Gereon hier mit seinem leichten Sieg seine famose Zweijährigen-Saison und rückte endgültig in das Scheinwerferlicht des Jahrgangs. Besitzertrainer Zschache schickt auch in diesem Jahr einen Vertreter aus Hoppegarten nach Krefeld. Der vom Gestüt Ebbesloh gezogene Soldier Hollow-Sohn Dabbitse (Andrasch Starke) musste nach seinem Hannoveraner Debüterfolg allerdings auf der Heimatbahn eine Niederlage einstecken und wird daher von den Wettern nicht in dem Maße beachtet werden wie die drei Obengenannten.
Als klarer Außenseiter geht der von Markus Klug aufgebotene Laeyos (Thierry Thulliez) als noch siegloser Kandidat ins Rennen. Neben Pastorius und Dabbitse ist Laeyos der dritte Soldier Hollow-Nachkomme in dieser Prüfung, so dass der gerade vom Gestüt Röttgen ins Gestüt Auenquelles gewechselte Deckhengst zumindest numerisch hier das klare Übergewicht hat und vor dem ersten Gruppe-Erfolg eines seiner Kinder stehen könnte.