Eine echte Siegchance hatten die beiden deutschen Vertreter im Premio Vittorio Di Capua (Gruppe I, 1600m, 209.000€) am Sonntag auf der Mailänder Rennbahn zwar nicht, doch das Anrecht auf die Auszahlung von Geldprämien – wann auch immer der italienische Verband diesen Zahlungsverpflichtungen nachkommen wird – brachten beide aus der Prüfung mit nach Hause. Der von Ralf Rohne in Düsseldorf trainierte Nabucco, dessen Hauptbetätigungsfeld die italienischen Rennbahnen sind, der Ende August jedoch auch in Frankfurt ein Rennen auf höchster Handicapebene gewann, übernahm mit Cristian Demuro nach einem Rennen an zweiter Stelle hinter dem Frontrenner Libano rund 450m vor dem Ziel sogar die Führung, doch ein Blick nach außen machte klar, dass der 3jährige Areion-Sohn im Besitz des Gestüts Graditz diesen Platz nicht würde halten können.
Unwiderstehlich griff der mittlerweile in Frankreich bei Xavier Thomas-Demeaulte stationierte 6jährige Shamalgan mit Maxime Guyon im Sattel an und setzte sich 300m vor dem Zielstrich vom zehnköpfigen Feld ab. Locker brachte der routinierte Meiler, in dessen Rennrekord auch ein Sieg im Oettingen-Rennen bei der Großen Woche 2011 steht, den Sieg in der Mailänder Gruppe I-Prüfung unter Dach und Fach und avancierte damit zum Nachfolger Amarons, der diese Prüfung im Vorjahr gewonnen hatte. Zweieinhalb Längen Vorsprung hatte er im Ziel auf den italienischen Außenseiter Saint Bernard (Claudio Colombi), der mit Speed ebenfalls noch klar an Nabucco vorbeigegangen war.
Der Rohne-Schützling verteidigte den 3. Rang gegen die erst spät besser anfassende Samba Brazil (Andrea Atzeni) aus dem Quartier von Jens Hirschberger. Die 4jährige Teofilo-Tochter des Gestüts Karlshofs musste schon früh in der Zielgeraden bemüht werden und schien zwei Wochen nach ihrem Münchener Gruppe-Erfolg diesmal nicht für eine vordere Platzierung in Frage zu kommen, raufte sich aber doch noch einmal zusammen und kam auf den letzten 200m immer besser ins Rennen. Wenige Meter weiter hätte sie sogar den 3. Platz geschafft, doch so musste sie sich mit dem letzten Preisgeldrang begnügen.