Einen „kniffligen Fall“ müssen die Wetter beim 18. Sparkassen-Renntag am Samstag auf der Galopprennbahn in Mülheim (Start des ersten von sieben Rennen um 14.00 Uhr) lösen. Denn die Formenspiegel der neun dreijährigen und bisher noch sieglosen Starter im Preis des Sparkassen-Privatkredits (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos!) um 5.100 Euro (sechste Tagesprüfung) sind nur wenig aussagekräftig. Zwei Teilnehmer geben beim Mülheimer Saisonauftakt über die 2.200 Meter-Distanz sogar ihr Rennbahn-Debüt. Auf den Derby-Zug in Richtung Hamburg, wo am 6. Juli das Deutsche Galopper-Derby über die Bühne geht, wird allerdings wegen fehlender Nennung keiner der Starter mehr aufspringen.
Gleich zwei Chancen auf einen Auftaktsieg am Raffelberg hat Trainer Markus Klug aus Köln-Heumar. Der 37-Jährige sattelt Avorio und Ephraim. Der dreijährige Wallach Avorio wird von Eugen Frank (Köln) geritten und war bei seinem Saisoneinstand Anfang Mai in Düsseldorf auf dem sechsten Platz gelandet. Einen Rang besser schnitt sein Stallgefährte Ephraim bei seinem bisher einzigen Auftritt überhaupt zu Monatsbeginn in Köln ab. Unter dem erfahrenen Jockey Andreas Helfenbein (Köln) soll es jetzt zumindest ein wenig weiter nach vorne gehen. „Ich bin guter Dinge“, sagt Klug. „Beide haben die Chance, in die Geldränge zu laufen.“
Im letzten Jahr war Klug an jedem der drei Renntage am Raffelberg mit Pferden aus seinem Trainingsquartier vertreten. Die Bilanz kann sich mit zwei Siegen bei acht Auftritten durchaus sehen lassen. „Ich komme immer gerne nach Mülheim. Mir gefallen die Bahn und die Stimmung sehr“, so der junge Trainer, der aktuell die bundesweite Trainer-Rangliste nach Siegen (19) anführt.
Ebenfalls mit zwei Startern ist der Kölner Trainer und Championats-Titelverteidiger Peter Schiergen vertreten. Sein Sohn Dennis Schiergen (Köln) reitet den Hengst The Mercantilist, dessen Debüt Ende April in Bremen mit Rang fünf endete. Der niederländische Spitzenjockey Adrie de Vries geht mit der ebenfalls von Peter Schiergen trainierten Stute Suzanita ins Rennen. Sie war auch erst einmal am Start (Platz fünf in Hannover Mitte April).
Zu ihrem Debüt kommt Kalema aus dem Trainingsquartier des Mülheimer Trainers William Mongil. Auf ihrer Heimatbahn soll die Stute aus dem Besitz des Gestüts Karlshof (Gernsheim) unter Jockey Marvin Suerland (Köln) erste Erfahrungen sammeln - oder gleich noch mehr erreichen? Ihr Trainer ist jedenfalls optimistisch. „Im Training hat sie sich hervorragend präsentiert. Auch mit der Rennsituation sollte Kalema keine Probleme haben. Mit Marvin Suerland konnten wir zudem einen sehr guten Reiter verpflichten“, so der französische Ex-Jockey.
Der zweite Debütant ist Wind Chill. Der Hengst stammt aus dem Besitz des Stalles Ullmann von Georg Baron von Ullmann (Bergheim) und wird von Jean-Pierre Carvalho (Bergheim) vorbereitet. Mit Filip Minarik (Köln) nimmt ein Spitzenkönner seines Fachs den Ritt wahr.
Das Teilnehmerfeld im Preis des Sparkassen-Privatkredits wird komplettiert von Golden Horse (Trainer: Toni Potters/Großenkneten), Jork (Waldemar Hickst/Köln) und Akiyana (Pavel Vovcenko/Achim-Bollen bei Bremen).
Die in Mülheim ansässigen Trainer machen vom Vorteil, Pferde auf der Heimatbahn starten zu lassen, beim Saisonauftakt regen Gebrauch. Nicht nur William Mongil, auch Jens Hirschberger (Illusion) und Julia Römich (Allencia) sind mit je einem Pferd vertreten. Die größte „Armada“ stellt Bruce Hellier (Variety Show, Sharp Bullet, Guardian Angel und Index Waiter) mit insgesamt vier Startern. Doris Smith (Kanea, Ways of Life, Laudation) hat immerhin drei Chancen auf einen Heimsieg.
Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Rennen, Pferden, Formen, Jockeys, Trainer und Infos: Klick!
Schick: Alle Trainer und Pfleger können sich beim 18. Sparkassen-Renntag am Samstag (erster Start um 14 Uhr) auf der Galopprennbahn am Mülheimer Raffelberg auf brandneue Satteldecken in roter Farbe freuen. 125 dieser Decken, die von der Duisburger Firma ABT (Heinz Dislich und Dr. Margrit Toma-Dislich) gesponsert wurden, liegen leihweise für die Starter bereit. Sie sind mit Nummern versehen, so dass die Besucher ihren Favoriten im Führring leicht ausmachen können.
Freikarten: Kostenlose Tickets für die Saisoneröffnung am Mülheimer Raffelberg gibt es - solange der Vorrat reicht - noch bis einschließlich Freitag (bis 14 Uhr) in allen Filialen der Sparkasse Mülheim. Vor Ort kostet der Eintritt für Familien sieben Euro. Der Preis für eine Einzelkarte beträgt vier Euro.
Nervös: Die Mülheimerin Trainerin Julia Römich sieht die von ihr trainierte vierjährige Stute Allencia im Auftaktrennen der Mülheimer Galoppersaison 2014, dem Preis der Weißen Nächte Theater an der Ruhr Mülheim (2.000 Euro/2.000 Meter), am Samstag ab 14 Uhr nicht in der Favoritenrolle. „Allencia ist kein einfaches Pferd. Die Stute ist noch sehr nervös. Ein Vorteil ist, dass sie diesmal keinen Reisestress hat. Es ist insgesamt ihr drittes Rennen und ich hoffe, dass sie die positiven Arbeitsleistungen umsetzt und der Knoten platzt“, so Römich. Allencia, die noch keine Prämie gewinnen konnte, bekommt es in der ersten Tagesprüfung am Raffelberg mit fünf Gegnern zu tun.
Lukrativ: Zum Abschluss der Saisoneröffnung am Raffelberg, dem GiroCents-Preis der Sparkasse Mülheim (3.600 Euro/1.200 Meter), wird in der Dreierwette ein Jackpot in Höhe von 3.709 Euro ausgespielt. Er stammt aus einer nicht getroffenen Dreierwette aus dem letzten Jahr. Im Preis des PrivateBanking der Sparkasse Mülheim, gelaufen als 4. Rennen (3.950 Euro/2.000 Meter), gibt es am Samstag eine garantierte Auszahlung in der Viererwette von 10.000 Euro.
Erinnerung: Für den zweiten Renntag in diesem Jahr am Samstag, 12. Juli, hat sich der Mülheimer Rennverein Raffelberg (MRR) etwas Besonderes einfallen lassen. In diesem Jahr (16. Mai) wäre Sven von Mitzlaff, Vater von MRR-Präsidiumsmitglied Dirk von Mitzlaff, 100 Jahre geworden. Sven von Mitzlaff gehört zu den erfolgreichsten deutschen Galopper-Trainern aller Zeiten. Nicht weniger als 1.764 Siege, darunter sieben Erfolge im Deutschen Derby, stehen zu Buche. „Deshalb wollen wir beim zweiten Renntag in dieser Saison mit einem Gedächtnisrennen an ihn erinnern“, so Dirk von Mitzlaff.
Quelle: Redaktion MSPW