Die Besetzung des Preises von Dahlwitz war eines Gruppe-Rennens würdig, dabei war die mit 22.000 Euro dotierte Mitteldistanz-Prüfung am Sonntag auf der Hoppegartener Rennbahn nur als Listenrennen ausgeschrieben. Gleich fünf der sechs Starter hatten schon auf Gruppe-Ebene gewinnen können. Und das nicht irgendwann in grauer Vorzeit, sondern in vier Fällen innerhalb des letzten halben Jahres.
Die Favoritenstellung am Totalisator war an Gestüt Schlenderhans Illo, den mit frischem Gruppe-Lorbeer ausgestatteten Titelverteidiger dieser Prüfung, gegangen, doch nur knapp hinter dem diesmal von Michael Cadeddu gerittenen 5jährigen Hengst rangierte Rennstall Darbovens Russian Tango in der Gunst der Wetter. Der 4jährige Hengst war zwar zuletzt bei der Kölner Grand Prix Premiere klar hinter Illo ins Ziel gekommen war, zuvor hatte er den Schlenderhaner jedoch in Hoppegarten bei seinem Gruppe-Sieg am Tag der Deutschen Einheit ebenso deutlich bezwungen. Diesmal schlug wieder die Stunde des von Andreas Wöhler trainierten Fuchshengstes, der in Hoppegarten erneut leicht zum Zuge kam.
Der als Saisondebütant ins Rennen gegangene Durban Thunder (Norman Richter) bestimmte erwartungsgemäß bis in die Zielgerade hinein das Geschehen, doch gelang es dem von Torsten Mnudry betreuten Aufsteiger der Vorsaison diesmal nicht, sich vom Feld zu lösen. Der an der Innenseite von Eduardo Pedroza eingesetzte Russian Tango ging früh für’s Auge besser und strebte einem ungefährdeten Erfolg entgegen.
Mit gehörigem Speed ließ der Hickst-Schützling Zaungast (Alexander Pietsch) manch schwache Vorstellung der letzten Zeit vergessen. Der 152:10 Außenseiter schnappte sich zwei Längen hinter dem Sieger noch sicher den 2. Platz vor Durban Thunder und dem an der Außenseite nicht die höhere Übersetzung findenden Illo. Die aus Hannover angereiste Stute Irini (Wladimir Panov) und Gestüt Ittlingens Lyssio (Andreas Göritz) belegten dahinter die letzten beiden Ränge. Beide hatten keine besseren Szenen und waren eigentlich nie im Rennen.
Im ersten Dreijährigenrennen empfahl sich Debütant Aviator, die Derbyhoffung des Gestüts Ittlingen, mit einem Sieg für größere Aufgaben. Nach dem Anberg, der typisch Hoppegartner Erhöhung auf Hälfte der Zielgeraden, setzte er zu einem mühelosen Endspurt an und kam vor Charlton ins Ziel – ein Doppelsieg für das Gestüt Haus Ittlingen.
Im Radio Russkij Berlin-Preis zeigte die nun auch bei ihrem zweiten Start ungeschlagene Paragua ihr Potential und wird im Rennstall Wöhler nun für das nächste Rennwochenende in Hoppegarten mit dem Diana Trail (Gruppe-2-Rennen, 70.000 Euro Preisgeld), einem der wichtigen Vorbereitungsrennen für den Preis der Diana (das deutsche Stutenderby), vorbereitet.
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Autor: Turf aktuell und www.hoppegarten.com