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Rund um den Melbourne Cup

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 643 vom Freitag, 06.11.2020

Mit der ungünstigen Startposition 24 musste Andreas Wöhlers Ashrun (Authorized) ins Rennen gehen. Jockey Declan Bates zog ihn gleich nach innen, ließ ihn zunächst im Hinterfeld galoppieren, aus dem er in der Geraden noch viel Boden gut machen konnte und letztlich respektabler Zehnter wurde, was mit 160.000 A-Dollar (ca. €97.000) honoriert wurde.

Seinen Platz im Melbourne Cup hatte sich Ashrun erst wenige Tage zuvor gesichert, am Samstag, als er sich ebenfalls in Flemington die Hotham Lexus Stakes (Gr. III) über 2500 Meter gesichert hatte. Unter Kerrin McEvoy hatte er nicht den besten Rennverlauf, musste die Konkurrenz vom letzten Platz kommend in der Zielgeraden aufrollen, hatte aber den aus Ittlinger Zucht stammenden Sound (Lando) auf der Linie gerade noch abfangen können. Platz fünf ging an Schabau (Pastorius) aus der Zucht von Hans-Georg Fabian. Rund 72.000 Euro betrug die Siegdotierung, womit das Australien-Abenteuer für das Team von Ashrun auch finanziell in Ordnung ging.

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Für den vier Jahre alten Hengst war es der zweite Gr.-Sieg, er hatte im vergangenen Jahr den Prix de Reux (Gr. III) gewinnen können, war zudem Zweiter im Prix Kergorlay (Gr. III) und Dritter im Großen Preis von Bayern (Gr. I).

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Nach einer eingangs der Geraden im Melbourne Cup erlittenen Fraktur musste der von Hugh Bowman gerittene Anthony van Dyck (Galileo) aus dem Stall von Aidan O’Brien aufgegeben werden. Der vier Jahre alte Hengst war in sechs Rennen erfolgreich, darunter im Epsom Derby (Gr. I), Prix Foy (Gr. II), in den Futurity Stakes (Gr. II) und in den Tyros Stakes (Gr. III). Es war das siebente Pferd in den letzten acht Jahren, das in dem Rennen sein Leben ließ.

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Jockey Kerrin McEvoy, der im Sattel des im Melbourne Cup Zweitplatzierten Tiger Moth (Galileo) saß, wurde wegen zu harten Peitscheneinsatzes mit  einer Geldstrafe von 50.000 A-Dollar (ca. €30.400) und 13 Tagen Lizenzentzug belegt. Er hatte die Peitsche 21mal eingesetzt, 13mal bis zur 100-Meter-Marke.

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Zum dritten Mal war der sieben Jahre alte Prince of Arran (Shirocco), den Charlie Fellowes in Newmarket für Dubai-Interessen trainiert, im Melbourne Cup am Start. 2018 war er Dritter, 2019 Zweiter, in diesem Jahr wieder Dritter. Im Sattel saß mit Jamie Kah die einzige weibliche Reiterin im Feld.

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Der Wettumsatz in diesem Rennen soll sich laut Auskunft diverser Wetteinnehmer in deutlich höherem Bereich als vor Jahresfrist bewegt haben. Zuschauer waren auf der Bahn nicht zugelassen, so dass kein nennenswerter Bahnumsatz verbucht werden konnte.

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Das Festival in Flemington sah am vergangenen Samstag zahlreiche weitere hoch dotierte Großereignisse wie etwa das mit zwei Millionen A-Dollar dotierte Victoria Derby (Gr. I). Mit dem Außenseiter Johnny Get Angry (Tavistock) gewann ein drei Jahre alter Wallach, der als Siegloser in das Rennen gegangen war, auch für Trainer Denis Pagan und Jockey Lachlan King war es der erste Gr. I-Sieg. Die Coolmore Stud Stakes (Gr. I) um 1,5 Millionen A-Dollar für Dreijährige über 1200 Meter gingen an die von Craig Williams gerittene September Run (Exceed and Excel) aus dem Stall von Trainer Chris Waller. Erfolgstrainerin Gai Waterhouse, die ihren Stall zusammen mit Adrian Bott führt, ging auch nicht leer aus, mit Shout The Bar (Not A Single Doubt) stellte sie die von Damian Oliver gesteuerte Siegerin in den Empire Rose Stakes (Gr. I). Das Stutenrennen führte über 1600 Meter, hatte ein Preisgeld von einer Million A-Dollar.

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