Kontakt: | Harzburger Rennverein e.V. An der Rennbahn 1 38667 Bad Harzburg Website | |
Historisches: | Aktuell findet die 135. Harzburger Rennwoche statt, wie an nahezu jeder Ecke plakatiert ist. Das erste "Meeting" wurde 1880 durchgeführt, damals beschränkte man sich aber noch auf ein Wochenende mit insgesamt neun Rennen. Besonderheit waren schon immer die vielen Hindernisrennen, wobei die beiden Läufe zum Bad Harzburger Seekönig das wohl unbestrittene Highlight der Rennwoche darstellen. Die nächsten Renntage: Donnerstag., 24.07.2014: Klick zu weiteren Infos! Samstag, 26.07.2014: Klick! Sonntag, 27.07.2014: Klick! | |
|
| |
Top-Rennen: | Seekönig 2013: Der unverwüstliche Alanco mit Cevin Chan im Sattel. Foto: www.galoppfoto.de - Frank SorgePreis der SAXO-Bank, Agl. I, Sieger 2014: Lord of Leitrim Seekönig 2013: Alanco | |
Renntage 2014: | 24.07., 26.07., 27.07. | |
Kategorie | Kommentar | Urteil |
Anfahrt: | mit dem Auto: aus Richtung Hannover über die A7 (Ausfahrt 66 Rhüden/Harz) dann weiter über B82, B6, B498 und L501 bis Bad Harzburg, ab dort ist ausgeschildert; aus Richtung Braunschweig über A 395 bis Bad Harzburg, B4, Bahnhofsstr., dann der Beschilderung folgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit dem Zug dauert es von Hannover aus etwa 1,5 Stunden bis Bad Harzburg, das einen Kopfbahnhof hat. Zu Fuß braucht man bei flottem Gehtempo etwa zwanzig Minuten bis zur Rennbahn. Auf dem letzten Viertel entschädigt der Blick über die Koppeln des Gestüts Harzburg jedoch für etwaige Anstrengungen. Bushaltestellen wurden auf dem Hinweg auch gesichtet, zumindest auf der Website des Rennvereins gibt es aber keine Infos über Buslinien. Für weniger Lauffreudige gibt es – wie es sich gehört – am Bahnhof jedoch auch einen Taxistand. | o |
Parkplätze: | Sind rund um die Anlage mehrere vorhanden, Platz ist auch keine Mangelware. Am Testtag war es so heiß, dass sich der Riesenansturm noch in Grenzen hielt, Parkplatzprobleme waren daher ohnehin nicht vorhanden. | + |
Eintritt: | Die Tageskarte kostet 5 € (ermäßigt 4 €), die Tribünenkarten schlagen am Wochenende mit 18 € zu Buche. Differenziert wird beim Parkplatz: wochentags frei, am Wochenende 3 €. Darüber hinaus gibt es Meetingskarten sowohl für die Tribüne (72 €) als auch für den Sattelplatz (20 €). Die Stehplatzpreise sind völlig okay, die Tribünenpreise im Vergleich schon recht üppig. | o/+ |
Eingänge: | Es gibt deren mindestens drei, die Bahn wird von gefühlt allen Seiten – außer vom Geläuf natürlich – befüllt. Das Personal in den Kassenhäuschen ist sehr freundlich, hat die Ruhe auf angenehme Art und Weise weg. Ansonsten ist der Eingangsbereich nicht gerade hochherrschaftlich zu nennen, aber sehr nett und freundlich gestaltet.Hier geht's hinein: der Haupteingang der Harzburger Rennbahn. Foto: Karina Strübbe | + |
Programm: | Der Standard in German Racing-Optik, auch inhaltlich. Mit drei Euro allerdings vergleichsweise teuer, da bietet die Sport-Welt hinsichtlich Formen doch einen Mehrwert. | - |
Die Rennbahn im Check | |
Führring: | Alles im Blick: Ist das der nächste Sieger? Foto: Karina StrübbeEher auf der kleineren Seite. In der Mitte standen Autos von Sponsoren, was man sonst eigentlich fast nur in Baden-Baden sieht. Die Bäume spenden zumindest für diejenigen etwas Schatten, die sich im Führring befinden. Stammbesuchern zufolge stehen die Leute an Großkampftagen in Viererreihen um den Führring. Das war am Testtag geradezu bequem. Die rundum in zweiter Reihe aufgebauten Bänke wurden dennoch eher zum draufstehen als –sitzen verwendet. | o/+ |
Rennbahn: | Wo laufen sie denn? Die Pferde kommen eingangs der Geraden den Hügel hinunter. Foto: Karina Strübbe„Anders“ trifft’s vielleicht ganz gut. Für die große Rennbahnen gewohnten Augen ein ungewöhnlicher Anblick, dabei wurde der Schlussbogen vor einigen Jahre deutlich entschärft, die Zielgerade ein ganzes Stück länger gemacht. Trotzdem: Kennt man Bad Harzburg, fragt man sich, wo in Düsseldorf eigentlich genau der Berg ist. DasGeläuf präsentierte sich trotz Hitze als ein sprichwörtlicher Teppich. | o/+ |
Tribünen: | Beste Sicht über Rennbahn und die Harzer Landschaft von der Zieltribüne aus. Foto: Karina StrübbeZwei gibt es, für beide wird der gleiche Eintrittspreis verlangt. Getestet wurde – bei der Platzvergabe fängt anscheinend der frühe Vogel den sprichwörtlichen Wurm – die größere Zieltribüne. Ganz oben hat man nicht nur einen tollen Blick über die Rennbahn, sogar Teile der Gegen„gerade“ sind zu überblicken, sondern auch in die Umgebung. | + |
Absattelring: | Relativ klein, wobei die in Mannheim und Frankfurt noch knapper bemessen sind, aber fein, d.h. trotz der geringen Größe mit Wasserschlauch zum Abspritzen ausgestattet, was bei diesem Wetter auch weidlich ausgenutzt wurde. Platziert sich der Zuschauer ungeschickt – oder vielleicht sollte man es auch als geschickt bezeichnen – ist unter Umständen eine Gratisdusche drin. Dusche gefällig? Der Zuschauer am Absattelring lebt bisweilen gefährlich. Foto: Karina Strübbe | + |
Wettkassen: | Unwahrscheinlich viele geöffnet! Lange Schlangen bildeten sich kaum. Sowohl am Führring als auch an und unter den Tribünen waren teilweise 10-15 Wettkassen nebeneinander aufgebaut. Das Personal musste zum Teil aber noch angelernt werden und war am ersten Renntag der Rennwoche noch nicht im Hochgeschwindigkeitsmodus. Dafür waren all diejenigen, die wir trafen, nett und freundlich. | +/o |
Wetthalle: | Befindet sich unter der Zieltribüne, ist fast komplett aus Holz. Optisch zwar nichts Besonderes, aber es war alles drin, was der Wetter braucht. Nimmt man den Durchgang ins davor gebaute Zelt, steht man auch gleich vor der berühmten Harzburger Kuchentheke! | +/o |
Buchmacher: | Es gibt einen Albers-Stand auf der Bahn am Durchgang zwischen den beiden Tribünen. | o |
Biergarten: | DEN Biergarten gibt es nicht, DIE Biergärten passt schon eher. An allen Ecken und Enden stehen Bänke, Tische, Stühle, Sitzgarnituren etc. Toll gemacht und sorgt dafür, dass sich die Besucherströme auf der nicht allzu großen Anlage etwas verteilen. Zur Entzerrung sorgt aber auch der weitläufige Rasen zwischen Tribünen und Geläuf, auf dem schon einige Zeit vor dem ersten Rennen die Sonnenschirme und Gartenstühle positioniert und aufgebaut werden. Das mutet schon teilweise wie ein Zeltlager an. Viele Ecken und gemütliche Sitzgelegenheiten prägen das Bild in Bad Harzburg. Foto: Karina Strübbe | + |
Toiletten: | Da fiel dem Erstbesucher gleich als erstes die hervorragende Beschilderung aus (nicht nur, was die WC-Anlagen anbetrifft). Die WCs selbst wurden immer wieder gesäubert, da waren die 50 Cent angebracht. | + |
Essen und Trinken | Urteil |
Das Angebot: | Eine der vielen Essensmeilen: Im Vordergrund der später geteste Wurststand. Foto: Karina StrübbeIm Prinzip gibt es nichts, was es nicht gibt. Selten so ein umfangreiches Angebot auf einer Rennbahn gesehen. Leider konnte nicht einmal all das gegessen werden, was sich förmlich aufdrängte. Um beispielsweise den Harzer Krustenbraten zu probieren, muss man mehr als einen Tag in Bad Harzburg verbringen. Abgesehen vom Standardprogramm gibt es z.B. Kartoffelpuffer, Eis mit frischen Früchten, Eis am Stiel, Slush-Eis, Kuchen und Torten natürlich usw. Und natürlich „die besten Fischbrötchen der Republik“. Die Behauptung musste überprüft werden. Für 2.50 € gibt es unter anderem Matjesbrötchen. Das war auch hervorragend. Diverse Stände erinnern an Kirmes, so sind zum Beispiel auch gebrannte Mandeln im Angebot. Auf der Getränkeseite sieht es ganz ähnlich aus, u.a. ein Cocktailstand wurde gesichtet. Dafür führen wir das "Doppelplus" ein! Der legendäre Kuchenstand. Foto: Karina Strübbe | ++ |
Der Wursttest: | Harzer Wurst frisch vom Grill - zwar ohne Brötchen, aber geschmacklich gibt es nichts auszusetzen. Foto: Karina StrübbeDie „Harzer Bratwurst“ kostet 2,50 €. Der Beobachtung nach war dies der Einheitspreis, auch wenn nicht mit letzter Sicherheit behauptet werden kann, wirklich alle Stände abgeklappert zu haben. Und nein, es gibt nicht nur einen oder zwei Bratwurststände… Für Westfalen ungewohnt kam die Wurst mit Weißbrotecke auf Pappteller daher, nicht im geliebten Brötchen. Doch geschmacklich gab’s an der Wurst nichts auszusetzen. Top. Die nächsten Renntage werden zeigen, ob die Würstchenbräter auch bei vollem Haus noch mit dem Grillen hinterherkommen. | o/+ |
Der Biertest: | Bei der Hitze war ich kurz versucht, den Test zugunsten von alkoholfreiem Hefeweizen ausfallen zu lassen, doch ein 0,2l Glas Hasseröder vom Fass ging dann doch. Mit 1,70 € fürs Bier kann man wahrlich nicht meckern, was generell – mit ein paar Ausnahmen (zwei Kugeln Vanilleeis mit sieben Erdbeeren und Sahne für vier Euro) – fürs kulinarische Angebot gilt. | + |
Sonstiges
|
Hot Spot: | Der war am Testtag im wahrsten Sinne des Wortes überall. Von daher bewerten wir mal den „Cool Spot“, auch wenn das nur kleinste Abstufungen sind. Ein paar Grad kühler und vor allem für Leckermäuler verlockender ist es im „Kuchenzelt“. Dort schlagen mehrere Gruppen direkt ihr „Basislager“ auf und bewegen sich teilweise den gesamten Renntag allenfalls zum Kuchen und zur Wettkasse. Mehr braucht es nicht ;) |
Der Geheimtipp: | „Fischbrötchen“ – so der Kommentar eines Rennbahnbesuchers. Nun ja, über das Essen wurde nun genug geschwärmt. Dann vielleicht ein Vorschlag für die Rennsporthistoriker: der Luciano-Gedächtnisstein auf der Rasenfläche zwischen Führ- und Absattelring. Neben bestem Überblick ein guter Punkt für Treffen und Begegnungen der besonderen Art… |
Stimmen: | Zum Essen: „Wenn ich keine Termine hätte, würde ich jeden Tag hier essen.“ Die Wolfenbütteler Truppe ist optimal ausgestattet und freut sich schon aufs zweite Meetingswochenende. Foto: Karina StrübbeEine Gruppe: „Das Ambiente ist toll. Wir kommen aus Wolfenbüttel jedes Jahr. Das sind etwa vierzig Kilometer. Wir kommen an beiden Wochenenden.“ |
Das Fazit |
Die hohen Erwartungen wurden erfüllt. Es herrscht Volksfeststimmung, was nicht nur an den Rennen, sondern vor allem auch am bodenständigen Ambiente liegt. Spätestens nach dem Sieg des Harzburger Pferdes Geladi konnte die Stimmung ohnehin nicht mehr besser werden. Ein gewisses Maß an Lokalkolorit darf ebenfalls nicht fehlen. Die meisten Standbetreiber kommen aus der Region. So trifft man am Getränkestand im Kuchenzelt durchaus auch Personal des Pizzastandes von draußen an, Personalaustausch quasi. Anzumerken ist noch das umfassende Kuinderprogramm. Abends geht es dann für den gesamten Aktiventross zur „Alten Schmiede“ auf dem Gestüt – eine Institution der Harzburger Rennwoche. Auch wenn es dort zu vergangenen Zeiten weitaus wilder zugegangen sein soll, als heute, war beim kurzen Seitenblick aufs Gestütsgelände schon alles für den Abend gerichtet. Es war sicherlich nicht der letzte Besuch in Bad Harzburg. Beim nächsten Mal vielleicht doch mit Ferienwohnung… Reisebegleitung wird noch gesucht. Hindernisrennen sind ein ganz wichtiger Faktor und Publikumsmagnet. Foto: www.galoppfoto.de - Frank Sorge |