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Neue Deckhengste in Deutschland: Geniale

Geniale steht ab sofort im Gestüt Lindenhof. Foto: privat

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 610 vom Freitag, 20.03.2020

Mit Geniale wird in diesem Frühjahr erstmals ein Deep Impact-Sohn in der deutschen Vollblutzucht tätig sein. Er wird im Gestüt Lindenhof aufgestellt und soll auf Grund der fortgeschrittenen Decksaison zu einer Taxe von 2.500 Euro zur Verfügung stehen. Der Gruppe III-Sieger kann ein schon sehr bemerkenswertes Pedigree vorzeigen, festzumachen nicht nur an seinem Vater.

Der 2003 geborene Deep Impact war ein herausragendes Rennpferd. Er gewann u.a. Japans Triple Crown und war zweimal „Pferd des Jahres“ in seiner Heimat. Im Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I) wurde er Dritter, musste wegen Feststellung eines unerlaubten Mittels jedoch disqualifiziert wurde.

2007 wechselte Deep Impact als Deckhengst auf die Shadai Stallion Station der Yoshida Brüder in Hokkaido/Japan, syndikatisiert für den Rekordwert in Japan von damals umgerechnet rund 34 Millionen Euro. Als Vererber war er von Beginn an ein Volltreffer. 2012 holte er sich erstmals das Deckhengstchampionat, seitdem ist er jedes Jahr unangefochten die Nummer eins. Fünf seiner Söhne haben das Japanische Derby gewonnen, international bekannt sind von seinen Nachkommen A Shin Hikari, Gentildonna, Real Steel und Vivlos. Relativ früh deckte er auch Stuten europäischer Züchter, heraus kamen mit Beauty Parlour, Saxon Warrior und Study of Man drei klassische Sieger. Saxon Warrior steht im Coolmore Stud, Study of Man, Sieger im Prix du Jockey Club (Gr. I), deckt in seiner ersten Saison im Lanwades Stud in England. In Frankreich steht im Haras de Grandchamp der Deep Impact-Sohn Martinborough, ein Gr. III-Sieger.

In Japan sind seine Söhne bereits in der einschlägigen Statistik auf vorderen Positionen. Die Erwartungen sind insbesondere auf seinen Sohn Kizuna gerichtet, Sieger u.a. im Japanischen Derby und im Prix Foy (Gr. II), Vierter im Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I). Er war 2019 Zweiter bei den Vatern erfolgreicher Zweijährigen hinter seinem Vater.

Die Mutter von Geniale ist die 2007 vom Aga Khan gezogene Sarafina (Refuse to Bend). Sie hat bei elf Starts sechsmal gewonnen, darunter im Prix de Diane (Gr. I), Prix Saint-Alary (Gr. I), Grand Prix de Saint-Cloud (Gr. I), Prix Corrida (Gr. II) und Prix Foy (Gr. II). Auf privater Basis wurde sie nach Japan verkauft, Pat Downes, der Manager des Gilltown Studs des Aga Khan in Irland, sagte seinerzeit, dass das Angebot so gut gewesen sein, dass man es nicht hatte ausschlagen können.

Geniale ist Sarafinas Erstling, denn im ersten Gestütsjahr hatte sie von Deep Impact nicht aufgenommen. Danach folgten die Siegerin Plus (Victoire Pisa), der Gr. III-Dritte Go Timing (Deep Impact) und die jetzt drei Jahre alte, von Andre Fabre für Masaaki Matsushima trainierte Savarin (Deep Impact). Sie hat vergangenes Jahr bei drei Starts zweimal gewonnen, darunter den Prix d’Aumale (Gr. III). Ein zwei Jahre alter Hengst hat erneut Victoire Pisa als Vater, danach ist sie zweimal von Kitasan Black gedeckt worden.

Sarafina ist eine Halbschwester des Gr. III-Siegers Sandagiyr (Dr. Fong, der Listensiegerin Sanaya (Barathea) und der mehrfach Gr. III-platzierten Sanjida (Polish Precedent). Die zweite Mutter ist Sanariya (Darshaan), eine Schwester von vier Siegern.

Geniale kostete als Jährling nach damaligem Kurs rund 1,27 Millionen Euro, war bei der JRHA Select Sale der fünftteuerste Zuschlag. Ein Video seiner damaligen Auktion können Sie hier sehen:

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Er hat in Japan drei- und vierjährig zwei Rennen gewonnen, wechselte 2018 nach Frankreich, wo er unter der Regie von Mikio Matsunaga unter Yutaka Take den Prix Messidor (Gr. III) gegen Jimmy Two Times (Kendargent), Zalamea (Lope de Vega) und Taareef (Kitten’s Joy) gewann. Er wurde dann von Satoshi Kobayashi und Pascal Bary trainiert, kam aber nur noch wenige Male an den Ablauf.

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