Mandela-Sohn World Ace: Als Favorit im Derby Vierter
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Es dauerte länger als zehn Minuten, nachdem die Pferde den Zielpfosten passiert hatten, bis am Sonntag in Tokio im Tokyo Yushun (Gr. I), dem Japanischen Derby, der Sieger feststand. Erst die Zielfotovergrößerung ergab, dass im mit umgerechnet 3,4 Millionen € dotierten Klassiker nach 2.400 Metern der von Yasunari Iwata gerittene Deep Brillante (Deep Impact) auf der Ziellinie eine Nase Vorsprung vor Fenomeno (Stay Gold) hatte. Dritter wurde Tosen Homareboshi (Deep Impact), der sich zusammen mit Zelos (King Kamehameha) mit riesigem Vorsprung vom Rest abgesetzt hatte. Bei sehr strammem Tempo hatten die beiden in der Gegenseite mehr als zehn Längen Vorsprung vor dem weit auseinandergezogenen Feld. Wie auf Flügeln endete der als Favorit gestartete World Ace (Deep Impact), ein Sohn der Preis der Diana (Gr. I)-Dritten und Manduro-Schwester Mandela (Acatenango), doch reichte dies etwa eine Länge hinter dem Sieger nur zum vierten Platz.
Das Derby stand ganz im Zeichen von Deep Impact, der Sunday Silence-Sohn zeugte neben dem Sieger auch den Dritt- und Viertplatzierten des Rennens. Mit Deep Brillante, der seinem zweiten Jahrgang entstammt, stellt Deep Impact bereits die Sieger von fünf klassischen Rennen. In Japan sind dies ferner Marcellina (1.000 Guineas) und Gentildonna (1.000 Guineas, Oaks), hinzu kommt Beauty Parlour (Poule d'Essai des Pouliches) in Frankreich.
Der Derbysieger hatte als Fohlen auf der Select Sale in Japan für 31.000.000 Yen (damals 238.000 €) den Besitzer gewechselt. Angeboten von der Paca Paca Farm wurde der Anfang Mai geborene Hengst von Katsumi Yoshida ersteigert, später vom Sunday Thoroughbred Club syndikatisiert bestreitet er seine Rennen für dessen Rennstall Sunday Racing. Deep Brillante war im Derby mit der frischen Empfehlung als Dritter der Japanischen 2.000 Guineas angetreten, er war zweijährig Gr. III-Sieger und kann zwei weitere Gr.-Platzierungen vorweisen. Mit einem gequälten Lächeln meinte Trainer Yoshito Yahagi nach dem Rennen „ich wünschte, ich hätte ihn für den Arc de Triomphe genannt“. Hinsichtlich der weiteren Starts ist noch keine Entscheidung gefallen, doch erwägt der Trainer auch Auslandsstarts mit den "King George" als eine der Optionen.
Die Krönung seiner bisherigen Aktivitäten in Japan war der Derbyerfolg von Deep Brillante für den Iren Harry Sweeney. Von seiner Paca Paca Farm wurde der Derbysieger gezogen, es wird auch Love and Bubbles Partnership als Züchter genannt. Sweeney praktizierte als junger Tierarzt am Curragh als er 1990 von einem lukrativen Job in Japan erfuhr. Bis dahin ohne jeglichen Bezug zu Japan ergriff er die Gelegenheit beim Schopf, nach Stationen als Leiter einer Farm und Manager für Pre-Training machte er sich selbständig. Nach zehn Jahren im Land kaufte Harry Sweeney auf der im Norden Japans gelegenen Insel Hokkaido, wo sich die Vollblutzucht Japans konzentriert, ein Anwesen und gab ihm den Namen Paca Paca Farm. Er war im Übrigen der erste Ausländer, der in Japan eine landwirtschaftlich genutzte Fläche erwarb und ebenso der Erste, der bei der Japan Racing Association eine Lizenz als Besitzer erhielt. Beides sind Hürden, die für einen Ausländer in Japan alles andere als leicht zu nehmen sind.
Es ist wohl „Perfect Timing“, dass die Paca Paca Farm auf der in wenigen Wochen stattfindenden Select Sale zwei Voll-Geschwister des Derbysiegers anbietet, einen Jährlingshengst und ein Stutfohlen. Deep Brillantes Mutter Love and Bubbles (Loup Sauvage), Siegerin im Prix Chloe (Gr. III), ist erneut tragend von Deep Impact.
Klick zum Video (Deep Brillante Nr. 10, World Ace Nr. 8): http://www.youtube.com/watch?v=AVGat0HxmCE.
von Josef Soppa