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Löwenherz

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 99 vom Freitag, 29.01.2010

Löwenherz war Sieger in  Dortmund am 3. Januar 2010: Richard I. (genannt Löwenherz, französisch Richard Ier Coeur de Lion, englisch Richard I the Lionheart, eigentlich Richard Plantagenêt; * 8. September 1157 in Oxford; † 6. April 1199 in Chinon, Frankreich) aus dem Haus Plantagenet war König von England von 1189 bis 1199.
Er trug die Titel Graf von Maine (1157-1199), Herzog von Aquitanien (1172 bis 1184 und 1184-1189) und war als König von England ebenfalls Herzog von Normandie (1189-1199) und Graf von Anjou (1189 bis 1199).
Er war der dritte Sohn König Heinrichs II. von England und der Eleonore von Aquitanien.Um Richard Löwenherz, der in Literatur und Sagen als der Inbegriff des weisen, guten Königs größter Ritterlichkeit gehandelt wird, ranken sich trotz seiner nur kurzen Herrschafts- und Lebenszeit zahlreiche Legenden. Ein Teil dieser Idealisierung beruht auf gezielter Propaganda schon zu Lebzeiten. So inszenierten sich König und Hof als ritterliche Idealbilder. Die Artus-Sage spielte dabei eine große Rolle. Richard besaß unter anderem ein Schwert, das man als Excalibur, die mythische Klinge Artus‘, ansah. Richards unbestreitbare militärische Fähigkeiten wurden maßlos übertrieben. Beispielsweise wurde behauptet, er habe 1192 in der Schlacht von Jaffa gemeinsam mit nur sechs Rittern (und deren Gefolgschaft) dreitausend Sarazenen in die Flucht geschlagen. Sicherlich ist Richard I. Plantagenet eine der schillerndsten Personen des Hochmittelalters. Richard hatte ebenso wie seine Eltern ungeheures Charisma, war in jeder Hinsicht ein entschlossener Entscheider. Meist handelte er sofort und konsequent. Obgleich selbst Normanne, erkannte Richard dennoch, wie wichtig es war, den Konflikt zwischen den einstigen Eroberern aus der Normandie und den alteingesessenen Angelsachsen beizulegen. Wollte er die Angelsachsen für seine militärischen Pläne zuverlässig nutzen können, so musste er nicht nur deren Treue, sondern auch deren Akzeptanz bei den Normannen gewinnen. Gegen die Widerstände des normannischen Adels erließ Richard das Edikt, dass es fortan keine Unterscheidung mehr nach Normannen und Angelsachsen gebe, sondern nur noch ein Volk: das der Engländer. Da es den widerständlerischen normannischen Adligen an einer einigenden Gegenfigur fehlte, die ein Richard ebenbürtiges Format gehabt hätte, setzte Richard dieses Vorhaben durch und tat damit den ersten Schritt zu seiner Legendenbildung.

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