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Keeneland weiter auf Rekordkurs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 291 vom Donnerstag, 14.11.2013

Erst an diesem Donnerstag (nach Redaktionsschluss) wird der Welt größte Zuchtauktion beendet, die Keeneland November Sale in Kentucky beendet, doch ist man längst auf sehr gutem Kurs. Über den starken Handel in "Book 1" hatten wir bereits berichtet, doch gab es auch in "Book 2" beim sogenannten Mittelmarkt ausgezeichnete Preise, die im Schnitt deutlich über dem Vorjahr lagen. Auch in der Spitze konnten sich die Zuschläge in diesem Segment sehen lassen. So kostete die Mutter des aktuellen Breeders' Cup Sprint (Gr. I)-Siegers Secret Circle (Eddington), die elf Jahre alte Ragtime Hope (Dixieland Band), $675.000, sie wurde tragend von Arch angeboten. Käufer war Stonestreet Thoroughbred Holdings.

Im kleinen Rennpferdesegment gab es gleichfalls eine Reihe von sechsstelligen Zuschlägen. Nach neun von zehn Auktionstagen wurden bisher 2.208 Pferde für rund 195 Mio. Dollar verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei $88.004, was ein Plus von 26% zum Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet. Deutlich besser als im vergangenen Jahr ist auch die Verkaufsrate von rund 85%.

Der größte Käufer der Auktion kam interessanterweise weder aus Dubai, Qatar oder aus den USA, er kam aus Chile. Die Don Alberto Corporation der Familie Solari-Heller, die schon bei Fasig-Tipton am vorletzten Montag fünf Mutterstuten erwarben, darunter eine A. P. Indy-Tochter für $800.000, ersteigerte allein während Book 1 zwanzig Stuten für $8.435.000. Das Unternehmen hat erst vor wenigen Wochen das renommierte Vinery Stud in Kentucky erworben. "Ein hervorragendes Gestüt, aber ohne Inhalt", berichtete Carlos Heller durch seinen Dolmetscher, den Agenten Fernando Diaz-Valdes den Kollegen von TDN, "es waren keine Mutterstuten da. Der logische Schritt also war, entsprechende Stuten auf den Auktionen zu kaufen."

Die Familie Solari-Heller besitzt das Haras Don Alberto in Chile, wo in der Vergangenheit Shuttle-Hengste wie Stormin Fever, Proud Citizen, Fusaichi Pegasus, Rock of Gibraltar und Bluegrass Cat standen. Aktuell stehen dort Stevie Wonderboy, Dylan Thomas und Henrythenavigator, was eine enge Zusammenarbeit mit Coolmore aufzeigt. Die geschäftlichen Interessen werden unter dem Namen Bethia Holdings durchgeführt, ein Mischkonzern mit Beteiligungen im Medien-, Gesundheits- und Transportbereich. Der teuerste Einlauf in Keeneland war der von Reach the Stars (Galileo), einer von Tapit tragenden Siegerin in Irland, eine Halbschwester zum auch in Deutschland gelaufenen Gr. II-Sieger und Deckhengstes Humbel (Theatrical), sie kostete $850.000. Carlos Heller, dessen Großvater das Gestüt vor rund dreißig Jahren gegründet hat, ist auch Präsident des Club Hipico de Santiago.

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