"Das war mein Derbypferd", merkte Turf-Agent Rüdiger Alles nach der Frühjahrs-Meile in Bezug auf den Sieger Alianthus an. In der Tat ist er einst bei der BBAG im Hinblick auf größere Aufgaben über weite Wege gekauft worden, kein Wunder auch bei einem Hernando-Sohn aus einer Surumu-Mutter. Doch seine Welt ist die Meile. Nach doch diversen gesundheitlichen Rückschlägen – nahezu das komplette Jahr 2009 hatte er aussetzen müssen – ging irgendwann im Jahr 2010 der Knopf richtig auf. Noch beim einzigen Start vierjährig war er über 2000 Meter gelaufen, eine Distanz, auf der er heute nicht mehr antritt, und noch vor zwei Jahren gab es hierzulande Meiler, die besser waren als er. So konnte er bei der „Großen Woche“ 2010 nicht den Preis von Schlenderhan gewinnen und musste auch zuvor einige Niederlagen einstecken. Mit dem Sieg in der Großen Europa Meile (Gr. II) in Köln begann jedoch eine Serie von sechs Gruppe-Siegen in Deutschland, unterbrochen nur von Platz zwei zu dem gewiss nicht schlechten Rajsaman (Linamix) in Saint-Cloud. Bei der "Großen Woche" 2011 verlor er gegen Shamalgan (Footstepsinthesand), um die Reihe wieder fortzusetzen.
Unter dem Strich hat er jetzt bei den letzten zehn Starts nicht mehr gegen ein in Deutschland trainiertes Pferd verloren. Italien oder Baden-Baden stehen nun auf dem Fahrplan.
Das Pedigree von Alianthus ist an dieser Stelle logischerweise schon mehrfach einer genauen Betrachtung unterzogen worden. Von seinen Geschwistern hat Amazing Tiger (Tiger Hill) einige Rennen in Skandinavien gewonnen, Anabasis (High Chaparral) ist in der Zucht, der dreijährige Halbbruder Alto Papavero (Shamardal), der bei Arqana für 70.000 € an Gerard Augustin-Normand abgegeben wurde, wartet bei Trainer Eric Libaud in Frankreich auf seine erste Bewährungsprobe. Und die New Approach-Schwester mit Namen American Peony wurde bei der BBAG-Jährlingsauktion letztes Jahr für 38.000 € in die Ukraine verkauft.