Goresbridge hält das Preisniveau

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 570 vom Freitag, 31.05.2019

Europas größte Breeze Up-Auktion endete am vergangenen Freitag im irischen Fairyhouse mit einem gemessen an der aktuellen Marktlage zufriedenstellenden Ergebnis. Erstmals wurde sie unter der Regie von Tattersalls Ireland durchgeführt, nachdem sie bisher von dem Auktionshaus Goresbridge im gleichnamigen Ort veranstaltet wurde. Von 196 vorgestellten Zweijährigen wurden 178 für knapp fünf Millionen Euro verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 28.047 Euro, ein Minus von sechs Prozent gegenüber dem im vergangenen Jahr erzielten Wert.

Es war ein Sohn von Lope de Vega, der mit einem Zuschlag von 175.000 Euro zum Salestopper wurde. Ex-Hindernisjockey Norman Williamson, inzwischen schon viele Jahre im Pinhooker-Business tätig, hatte ihn für vergleichsweise geringe 28.000 Euro als Jährling erworben und konnte sich jetzt über einen hohen Verkaufspreis freuen. Die Mutter des Hengstes, eine zweifache Siegerin, ist eine Schwester von zwei Gruppe-Siegern in Deutschland, Fight Club (Lavirco) und Flambo (Platini). Käufer war Blandford Bloodstock in Person von Richard Brown, der anschließend John Gosden als künftigen Trainer des Pferdes nannte.

Brown war in der Spitze der aktivste Käufer auf der Auktion, denn er unterschrieb  die Kaufzettel, bei vier der sieben sechsstelligen Zuschläge. Dazu gehörte ein Kodiac-Sohn, der 125.000 Euro kostete und für Scheich Hamad Dalmok Al Maktoum bestimmt war. Er kommt aus einer Familie, die vor Jahrzehnten im Gestüt Fährhof aktiv war und dessen bester Repräsentant der Gr. II-Sieger San Vicente (Priamos) war. Ein Muharaar-Sohn kostete 115.000 Euro und eine Camacho-Stute ersteigerte Brown für glatte 100.000 Euro, für Scheich Rashid Dalmook Al Maktoum.

Der im Moment stark gefragte Kingman hatte einen Nachkommen auf der Auktion, eine Stute aus der Listensiegerin Pure Excellence (Exceed and Excel). Bei 165.000 Euro fiel der Hammer, der Käufer war die BBA Ireland. Curragh-Trainer Michael O’Callaghan ersteigerte zwei  Pferde im höheren Bereich: Ein Night of Thunder-Sohn, dessen dritte Mutter die große Renn- und Zuchtstute Detroit (Riverman) ist, kostete 130.000 Euro, eine Dark Angel-Stute aus einer Schwester des zweifachen Gr. I-Siegers und Deckhengstes Lethal Force (Dark Angel) musste mit 125.000 Euro bezahlt werden.  

Vor Ort war auch Ex-Olympiasieger Sir Mark Todd, 63, einst eine Legende in der Vielseitigkeit. Der Neuseeländer baut sich derzeit einen Stall im englischen Lambourn auf, war in diesem Frühjahr auf diversen Breeze Up-Auktionen präsent. In Fairyhouse erwarb er für 65.000 Euro einen Siyouni-Hengst.

Axel Donnerstag stand zweimal auf der Käuferliste. Für Klienten des Münchener Trainers Michael Figge ersteigerte der Agent eine Gio Pont-Stute für 22.000 Euro und einen Intello-Hengst für 10.000 Euro.