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Gereon gegen Sieben im Union-Rennen

Gereon und Trainer und Besitzer Christian Zschache beim Training in Hoppegarten - im Sattel Helena Hryniewiecka. www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

TurfTimes: 

Ausgabe 168 vom Donnerstag, 09.06.2011

Auf welcher Vorbereitungsroute heutzutage ein dreijähriger Vollblüter den Weg bis zum Deutschen Derby am ersten Julisonntag in Hamburg bestreitet, ist sehr vielgestaltig geworden. Nahezu jede deutsche Rennbahn bietet mittlerweile ihr lokales Derby Trial an und hofft auf qualitätsvolle Starterfelder. Auch Starts von heimischen Dreijährigen in französischen Prüfungen vor dem Derby sind in Mode gekommen. Die Zeiten, in denen die Jahrgangsspitze schon im Frühjahr immer wieder in denselben Prüfungen aufeinandertraf, sind Vergangenheit.

Doch das am Pfingstmontag auf der Kölner Rennbahn anstehende 176. Oppenheim Union-Rennen (Gruppe II, 2200m, 100.000€) hat seinen Stellenwert als bedeutendste aller Derby-Vorprüfungen wahren können. Es ist das finanziell lukrativst dotierte heimische Vorbereitungsrennen mit dem höchsten sportlichen Ranking, dessen Ausgang nicht nur auf den Derby-Wettmarkt großen Einfluss hat, sondern auch mit einer Reihe von späteren Derby-Siegern in den letzten Jahren aufwarten kann. Nach Next Desert (2002), Dai Jin (2003) und Wiener Walzer (2009) stand auch der Vorjahressieger Zazou kurz vor einem Derby-Treffer, musste sich dann aber doch mit dem „Ehrenplatz“ und der Rolle des besten heimischen Dreijährigen im Derby 2010 über die Niederlage hinwegtrösten.

Unter den acht Startern der diesjährigen Auflage des Union-Rennens wird der Nachfolger dieser illustren Vorgänger gesucht. Nimmt man die derzeitigen Quoten des Derby-Wettmarkts als Maßstab, so ist die Qualität des Starterfeldes über alle Zweifel erhaben. Drei aus den Top Five des Vorwettmarkts sind in Köln am Start: Gestüt Schlenderhans Arrigo (Adrie de Vries), Christian Zschaches Gereon (Georg Bocskai) und Stall D’Angelos Theo Danon (Andreas Suborics).

Sowohl Arrigo als auch Gereon haben bei ihrem letzten Start eine Niederlage bezogen, doch wurde ihnen diese von den Wettern nicht hart angekreidet. Arrigo verlor mit einer Nasenspitze gegen den Stallgefährten Mawingo im Bavarian Classic, während Gereon auf erheblich kürzerer Distanz im Mehl-Mülhens-Rennen als Zweiter nur den Briten Excelebration vor sich dulden musste und dabei den Eindruck machte, als würde ihm eine weitere Distanz entgegenkommen.

Der von Peter Schiergen trainierte Theo Danon brachte sich hingegen durch seinen überraschenden Erfolg im Hannoverschen Derby-Trial erst wieder ins Gespräch für Hamburg und muss diese Wertschätzung nun in weit stärkerer Konkurrenz unter Beweis stellen. Dass Stalljockey Andrasch Starke den in Frankfurt auf Gruppe-Parkett zweitplatzierten Saltas im Union-Rennen reitet, sagt in diesem Fall nichts über die interne Stallhierarchie am Schiergen-Quartier aus, da Andreas Suborics als Privatjockey des Stalles D’Angelos den Vorrang genießt und Starke in jedem Fall der Partner des für das Gestüt Ittlingen laufenden Saltas gewesen wäre.

Mit dem im Hannoverschen Derby Trial nach wenig glücklichem Ritt nur auf Rang 4 endenden Sundream (Eduardo Pedroza) geht auch ein Vertreter des Quartiers von Andreas Wöhler an den Start. Für den Lomitas-Sohn des Gestüts Graditz ist diese Prüfung die Nagelprobe, ob es für einen Start im Derby reicht.

Ergänzt wird das Aufgebot durch drei Teilnehmer, die als Außenseiter in die Partie gehen. Gestüt Schlenderhans Ametrin (Filip Minarik) ist als noch siegloser Kandidat aus dem Duo von Jens Hirschberger nur die Nummer Zwei, blieb als Zweiter des Hannoverschen Derby Trials allerdings vor einigen seiner Kölner Gegner. Unter anderem auch vor Sindaco (Terence Hellier), der in Hannover arg enttäuschte und jetzt von Trainer Waldemar Hickst die Chance zur Rehabilitation erhält. Für den Steinmetz-Schützling Ordensritter (Henk Grewe), der aller Wahrscheinlichkeit nach mit der höchsten Siegeventualquote ins Rennen gehen wird, markiert der Kölner Start nach zwei nicht überzeugenden Auftritten in Frankreich den ersten Saisonstart auf einer deutschen Rennbahn. Der Samum-Sohn des Stalles Nizza muss sich durch ein gutes Abschneiden in Köln erst noch für einen Startplatz im Derby qualifizieren.  

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