Decktaxen 2025 in Europa - Ein Überblick

Coolmore Stud/IRL

Neue Deckhengste werden in Coolmore im kommenden Jahr die Schwergewichte Auguste Rodin (Deep Impact) und City Of Troy (Justify) sein, wobei Ersterer zuvor noch im Japan Cup (Gr. I) antritt. Der Gr. I-Sieger Henry Longfellow (Dubawi) ist 2025 ein weiterer Neuzugang im Deckhengst-Portfolio. Der drei Jahre alte Hengst war im vergangenen Jahr bei drei Starts ungeschlagen, er gewann auf dem Curragh u.a. die Phoenix Stakes (Gr. I) und die Futurity Stakes (Gr. II). In dieser Saison blieb er sieglos, war aber Zweiter in den St. James’s Palace Stakes (Gr. I) und Dritter im Prix du Moulin de Longchamp (Gr. I). Seine Mutter Minding (Galileo) hat zwei- und dreijährig sieben Gr. I-Rennen gewonnen. 

Bei City Of Troy geht es mit 75.000 Euro los, was die höchste Decktaxe für einen Newcomer in jüngeren Jahren in Europa ist. Mit 55.000 Euro war auch der Tarif für Paddington in diesem Jahr sehr hoch angesetzt, das hat der Markt trotz 145 Bedeckungen scheinbar nicht unbedingt akzeptiert, weswegen der Tarif deutlich heruntergegangen ist. Nicht so bei Wootton Bassett (Iffraaj), der mit seinen 300.000 Euro jetzt hinter Dubawi (Dubai Millennium) und Frankel (Galileo) die Nummer drei der entsprechenden Rangliste in Europa ist. Ansonsten halten sich die finanziellen Änderungen im normalen Rahmen, sind den Erfolgen der Nachkommen angemessen. 

Ein paar Namen tauchen nicht mehr auf. Sottsass (Siyouni) wurde nach Japan verkauft, Magna Grecia (Invincible Spirit) wechselte in die National Hunt-Zucht. Arizona (No Nay Never), dessen erster Jahrgang zweijährig ist, mit bisher einem Listensieger, ist nicht mehr im Portfolio, genauso wie Ten Sovereigns (No Nay Never). Dessen erster Jahrgang ist dreijährig, darunter sind zwei Gr.-Sieger.

Haras de Beaumont/FR

Der Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I)-Sieger Ace Impact (Cracksman) wird auch in seiner zweiten Saison im Haras de Beaumont zu einer Decktaxe von 40.000 Euro angeboten. Mit 183 Bedeckungen war er 2024 der meistbeschäftigte Newcomer in der französischen Deckhengstszene. An seiner Seite steht erstmals der Prix Jean Prat (Gr. I)-Sieger Puchkine (Starspangledbanner), an dem die Familie Chehboub, Eigner des Haras de Beaumont von seinem Züchter und bisherigen Alleinbesitzer Alain Jathiere einen 50prozentigen Anteil übernommen haben. Seine erste Decktaxe wird 8.500 Euro betragen.. 

Unverändert bleiben die Tarife der übrigen drei Beaumont-Hengste. Der Champion Stakes (Gr. I)-Sieger Sealiway (Galiway) hat in seiner zweiten Saison 157 Stuten gedeckt, 2023 waren es 166 gewesen. Auch Intello (Galiway) war mit 112 Bedeckungen gut beschäftigt.

Irish National Stud/IRL

Haras du Petit-Tellier/FR

Muhaarar (Oasis Dream) bleibt im Haras du Petit-Tellier auch 2025 die Nummer eins. Der Vater von bislang 13 Gr.-Siegern hatte 2024 114 Bedeckungen zu verzeichnen und wird auch im kommenden Frühjahr dort zu einer Decktaxe von 14.000 Euro stehen. In der deutschen Zucht war er dieses Jahr mit der Gruppe III-Siegerin Armira vertreten, diese steht im Katalog der Dezember-Auktion von Arqana.

Etwas zurückgegangen ist das Interesse an The Grey Gatsby (Mastercraftsman). Der Schimmel deckte mit 47 Stuten das bisher deutlich kleinste Buch seiner Deckhengstkarriere.

Darley

Dalham Hall Stud/GB

Nur wenige Änderungen gibt es in der Deckhengstliste von Darley. Neueinstellungen sind nicht zu verzeichnen, Abgänge sind der in die Zucht von Hindernispferden gewechselte Masar (New Approach) und Territories (Invincible Spirit), der nach Indien verkauft wurde. Deutlich angehoben wurde der Tarif von Too Darn Hot (Dubawi), der mit seinen Nachkommen in beiden Hemisphären aber auch ein sehr gutes Jahr hatte. Sein erster Jahrgang ist dreijährig, zehn Gr.-Sieger sind darunter, insbesondere bei den Zweijährigen dürfte noch viel Potenzial vorhanden sein. Wegen der starken Nachfrage und dementsprechender Beanspruchung ist er in diesem Jahr nicht nach Australien geshuttelt.

Kildangan Stud/IRL

Etreham - Montaigu/FR

Sumbe - Haras Monfort et Préaux/FR

Einen Start in Japan wird der mehrfache Gr. I-Sieger Charyn (Dark Angel) noch absolvieren, dann geht es ins Gestüt in die Normandie. In diesem Jahr war er in den Queen Elizabeth II Stakes (Gr. I), dem Prix Jacques le Marois (Gr. I) und den Queen Anne Stakes (Gr. I) erfolgreich. Seine erste Decktaxe wurde mit 35.000 Euro angesetzt, womit er der teuerste Neuling in Frankreich sein wird. Etwas gestutzt wurden die Tarife für die anderen Sumbe-Hengste, die fast alle ihre erste Saison hinter sich haben. Mishriff (Make Believe) deckte 112 Stuten, Angel Bleu (Dark Angel) 94 und Belbek (Showcasing) 64.

Aga Khan Studs Gilltown/Bonneval

Die Gestüte des Aga Khan haben bei zwei ihrer Top-Hengste noch einmal an der Preisschraube gedreht. Sea The Stars (Cape Cross) steht im Gilltown Stud in Irland zu einem Allzeit-Hoch von 250.000 Euro. Im kommenden Jahr ist er 19 Jahre alt, 81 Gr.-Sieger hat er bislang gebracht. Bei Siyouni (Pivotal) bleibt es bei auch nicht gerade günstigen 200.000 Euro, während Zarak (Dubawi) von 60.000 auf 80.000 Euro. DIe Decktaxen der in diesem Frühjahr eingestiegenen Vadeni (Churchill) und Erevann (Dubawi) bleiben unverändert. Beide hatten volle Bücher. Vadeni deckte 128 Stuten, Erevann sogar 168.

Haras d'Etreham/FR

Das Haras d’Etreham hat sich für die kommende Decksaison den klassischen Sieger Metropolitan (Zarak) gesichert. Bei sieben Starts hat der einstige 78.000-Euro-Jährling von Arqana für Trainer Mario Baratti dreimal gewonnen, insbesondere die Poule d’Essai des Poulains (Gr. I). Er war danach noch Dritter in den St. James’s Palace Stakes (Gr. I) und Zweiter im Prix Jacques le Marois (Gr. I). Er startet mit einer Decktaxe von 15.000 Euro. Die guten Resultate, die die ersten Nachkommen von Hello Youmzain (Kodiac) gezeigt haben, finden ihren Niederschlag in der Decktaxe für 2025. Sie wird fast verdoppelt, auf 40.000 Euro. Der Hengst hat bisher zwei Gr.-Sieger auf der Bahn. 

Lanwades Stud/GB

Während die Decktaxe von Sea The Moon (Sea The Stars), wie auf Seite 2 vermeldet, für 2025 deutlich gesenkt wurde, geht es für Study Of Man (Deep Impact) deutlich nach oben. Hatte der Hengst im vergangenen Jahr 123 Stuten für 12.500 Pfund gedeckt, so wurde der Tarif für 2025 verdoppelt. In den Anfangsjahren hatte der Prix du Jockey Club (Gr. I) relativ übersichtliche Bücher gedeckt, in seinem ersten, jetzt drei Jahre alten Jahrgang sind bereits fünf Blacktype-Sieger