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Beständiger Umsatz bei Fohlen-Auktion

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 446 vom Donnerstag, 01.12.2016

Zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Jahre wurde ein Nachkomme der Gr. III-Siegerin High Heeled (High Chaparral) das teuerste Fohlen der Tattersalls December Foal Sale in der vergangenen Woche in Newmarket. Für 600.000gns. wurde eine Dansili-Tochter Peter Doyle zugeschlagen, der im Auftrag der Besitzergemeinschaft Mayfair Speculators/MV Magnier tätig war.

2009 hatten James Wigan und George Strawbridge High Heeled für 600.000gns. gekauft. Die damals Dreijährige hatte die St. Simon Stakes (Gr. III) gewonnen und war Dritte in den Epsom Oaks (Gr. I), konnte sich auch vierjährig noch prominent platziert gewesen, so als Dritte im Coronation Cup (Gr. I). Doch als eigentliche Geldverdienerin erwies sie sich mit ihren Nachkommen im Ring. Ihr Erstling Pabouche (Dubawi), vor einigen Wochen in Hannover Listensiegerin, war für 450.000gns. an Godolphin gegangen, die jetzt zwei Jahre alte Neshmeya (Lawman), ein 425.000gns.-Deal, wurde von Shadwell gekauft und eine jetzt im Jährlingsalter befindliche Dubawi-Stute ersteigerte dann wieder John Ferguson, für 800.000gns. Die jetzige Saletopperin „eine echte Prinzessin“, so Peter Doyle, soll für die prominente Besitzergemeinschaft natürlich irgendwann in den Rennstall gehen.

John Ferguson, der beim Bieten um die Dansili-Stute nicht involviert war, hielt sich aber ansonsten schadlos und war mit zwölf Zuschlägen für insgesamt 2,15 Mio. gns. der stärkste Käufer, auch wenn es gerade einmal die Hälfte des Vorjahresumsatzes war. Zweimal ging er bis zu 375.000gns. Das war der Fall bei einem Sea The Stars-Bruder zum Gr. III-Sieger Raymi Coya (Van Nistelrooy) und bei einem Shamardal-Hengst aus der zweifachen Gr. I-Siegerin La Collina (Strategic Prince). Letztere wurde vom Kenilworth House Stud angeboten, dessen Eigner, der Schweizer Jörg Vasicek, vor Kurzem unerwartet verstarb. Ferguson hatte vor einem Jahr bereits den Erstling der La Collina gekauft, einen Dubawi-Hengst.  Für 280.000gns. ging ein Frankel-Sohn aus der Listensiegerin More Than Sotka an Ferguson. Züchter des Hengstes aus der Familie des einstigen „Winterfavoriten“ Brisanto ist der auch in Deutschland als Besitzer aktive Zalim Bifov.

Bei einem der beiden in den Ring gekommenen Dubawi-Fohlen, einem Hengst aus einer Galileo-Tochter, zog Ferguson allerdings den Kürzeren. Für 500.000gns. bekam Jamie McCalmont den Zuschlag. Das andere Dubawi-Fohlen, ein Hengst aus der dreifachen Gr. I-Siegerin Finsceal Beo (Mr Greeley), angeboten vom irischen Al Eile Stud, wurde für stolze 1,45 Mio. gns. zurückgekauft.

Philipp Graf Stauffenberg, mit seinem investitionsfreudigen Pinhooker-Syndikat mehrfach in höheren Regionen unterwegs, ersteigere für 300.000gns. eine Galileo-Tochter aus der Gr. III-Siegerin Lady Springbank (Choisir). Nach hinten heraus handelt es sich um eine deutsche Familie, die dritte Mutter Santina (Alkalde) hat in mehreren Generationen zahlreiche Black Type-Pferde gebracht. „Ein wenig teuer“, bezeichnete Stauffenberg die Stute, als deren Züchter Ex-Jockey Mick Kinane fungiert, deren Tochter Aisling die Consignerin war. Insgesamt drei Fohlen wurden auf seinen Namen geschrieben. Über den 130.000gns.-Kauf einer Iffraaj-Tochter hatten wir bereits in unserer letzten Ausgabe berichtet. 180.000gns zahlte er für eine Kingman-Schwester zu den Gruppe-Siegern Silk Blossom (Barathea) und Mashoora (Barathea).

Ronald Rauscher erwarb für 145.000gns. gegen Stauffenberg als Unterbieter einen Hengst aus dem ersten Jahrgang von Toronado (High Chaparral). Der zweijährige Halbbruder Global Applause (Mayson) war dieses Jahr Listensieger und mehrfach gruppeplatziert. Zudem ersteigerte er einen Sea The Moon-Sohn für 50.000gns.

Als Käufer aus Deutschland traten zudem das Gestüt Brümmerhof, Vanessa Körner und Wilhelm Bischoff auf. Einen interessanten Kauf könnte Brümmerhof getätigt haben: Ein für 6.000gns. gekauftes Champs Elysees-Stutfohlen ist eine Tochter der Siegerin Annawi (Dubawi) aus der Anna Paola-Familie.

Von den Hengsten, die ihren ersten Jahrgang vorstellten, waren Australia und der erwähnte Kingman besonders gefragt. Eine Tochter von Australia (Galileo) aus der Familie von Flintshire (Dansili) wurde für 300.000 an Tom Goff von Blandford Bloodstock verkauft. Der Schnitt pro Zuschlag für seine Nachkommen lag bei 116.333gns, bei den fünf zugeschlagenen Kingman-Nachkommen lag er bei 126.000gns. Sea The Moons erster Jahrgang wurde gleichfalls gut nachgefragt. Angeführt wurde er von einem vom Tinnakill House Stud angebotenen Sohn der Nenuphar (Night Shift) aus der Familie von Novellist (Monsun). Für 160.000gns. ersteigerte ihn Blandford Bloodstock. 13 Fohlen von ihm wurden für durchschnittlich 44.231gns. verkauft.

Unter dem Strich konnte bei einem etwas reduzierten Katalog der Schnitt pro Zuschlag gegenüber dem vergangene Jahr gehalten werden, womit man durchaus zufrieden war. Die Verkaufsrate war etwas höher als 2016, sicher ein positives Zeichen. 

Tattersalls December Foal Sale

 20162017
Angeboten9571.089
Verkauft743803
Umsatz30.568.350gns.33.565.500gns.
Schnitt41.142gns.41.800gns.

1gn. = ca. 1,25 Euro

PferdAnbieterKäuferPreis
St., v. Dansili-High HeeledWest Blagdon StudMagnier/Mayfair/Doyle600.000gns.
H., v. Dubawi-SnowgalAirlie StudJamie McCalmont500.000gns.
H., v. Sea The Stars-Something MonYellowford FarmJohn Ferguson BS375.000gns.
H., v. Shamardal-La CollinaKenilworth House StudJohn Ferguson BS375.000gns.
St., v. Frankel-Household NameNew England StudJS Company350.000gns.
H., v. Invincible Spirit-CabaretNorelands Stud Magnier/Mayfair/Doyle340.000gns.
St., v. Australia-CasertaCastlebride ConsignmentBlandford Bloodstock300.000gns.
St., v. Galileo-Lady SpringbankCastlefarm StudStauffenberg BS300.000gns. 

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