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Außenseitersieg durch Danon Decile in Japans Derby

Danon Decile ist ein souveräner Derbysieger. Foto: JRA

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 819 vom Freitag, 31.05.2024
Die Cleverness und Erfahrung von Jockey-Veteran Norihiro Yokoyama hatte entscheidenden Anteil am Sieg des 46,6:1 Außenseiters Danon Decile (Epiphaneia) am vergangenen Sonntag im Tokyo Yushun (Gr. I), dem Japanischen Derby, über 2.400 Meter in Tokio. Da in dem mit rund 3,8 Millionen Euro dotierten Klassiker nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Frontrenners kein schnelles Tempo erwartet wurde, suchte sich der 56-jährige Jockey gleich eine Position im Vordertreffen. Innen an den Rails liegend verschenkte er unterwegs keinen Meter und fand auch in der Zielgeraden an der Innenseite eine Lücke zum Durchschlupf. Mit „Nori Spezial", wie Norihiro Yokoyama es nannte, habe er auf gleiche Weise auch seine beiden Japanischen Derbys zuvor gewonnen. Nur der zweite Platz blieb dem bis dato ungeschlagenen Favoriten des Rennens, Justin Milano (Kizuna). Rang drei sicherte sich mit einer guten Speedleistung Shin Emperor (Siyouni), der rechte Bruder des Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I)-Siegers Sottsass.
 
 
Danon Decile hatte beim ersten Jahresstart im Januar den Keisei Hai (Gr. III) gewonnen. Für seinen nächsten Start im ersten Hengsteklassiker, dem Satsuki Sho (Gr. I), war der Dreijährige bereits an der Startstelle, als sein ständiger Reiter Norihiro Yokoyama eine Lahmheit seines Pferdes bemerkte. So wurde der Hengst kurzfristig zum Nichtstarter in den Japanischen 2.000 Guineas. Nach dem Derbysieg sagten Trainer und Jockey übereinstimmend, dass Danon Decile nicht seine Bestform zur Verfügung hatte.
 
Für den jungen Trainer Shogo Yasuda war der Derbytriumph der erste Gr. I-Sieg seiner Laufbahn. Masahiro Noda, 85, ist mit seinem Rennstall Danox Co. Ltd. seit etwa zwanzig Jahren als Besitzer aktiv. Dies war sein erster Sieg im Tokyo Yushun und sein insgesamt zehnter Gr. I-Erfolg. Noda, Vorstandschef eines von ihm gegründeten Informationstechnologie-Unternehmens, hatte, mit seinen am Namenszusatz „Danon" erkennbaren Pferden, vor einiger Zeit auch ein Intermezzo als Besitzer im deutschen Galopprennsport.
 
Japan Cup (Gr. I)-Sieger Epiphaneia (Symboli Kris S), der Vater von Danon Decile, deckte in diesem Jahr für 15 Millionen Yen (ca. 88.000 Euro) auf der Shadai Stallion Station in Hokkaido. Unter den von ihm gezeugten 15 Gruppe-Siegern konnten sechs auf höchstem Level gewinnen, dazu gehören Champions wie Efforia und Daring Tact. Danon Deciles Züchter Shadai Farm ersteigerte dessen Mutter Top Decile (Congrats) 2017 auf der Keeneland November Sale, tragend von American Pharoah, für 950.000 Dollar. Top Decile belegte zweijährig zweite Plätze im Breeders' Cup Juvenile Fillies (Gr. I) und in den Alcibiades Stakes (Gr. I). Ihre drei gelaufenen Nachkommen sind allesamt Sieger. In den drei Jahren nach Danon Decile fohlte Top Decile Hengste von Isla Bonita, Maurice und Hot Rod Charlie.
 
Trainer Yoshito Yahagi plant den Drittplatzierten des Japanischen Derbys, Shin Emperor, im „Arc" aufzubieten mit seinem aktuellen Reiter Ryusei Sakai. Nach seinen derzeitigen Überlegungen könnte der Sottsass-Bruder den Weg dorthin über die Irish Champion Stakes (Gr. I) nehmen. Der Besitzer Susumu Fujita signalisierte über X, vormals Twitter, Zustimmung zu dem Plan.
 
Josef Soppa

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