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Arc-Auktion: Siebenstellig für Muskoka

Auktion ohne Pferd: Die Versteigerung von Muskoka. www.galoppfoto.de - Sandra Scherning

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 788 vom Freitag, 06.10.2023

Im Ring ist sie nicht erschienen, die Henkel-Preis der Diana (Gr. I)-Siegerin Muskoka (Sea The Moon), sie stand am Tag vor ihrem Start im Prix de l’Opéra (Gr. I) in ihrer Box in Paris. Und doch war sie die Attraktion der Vente d’Arc am Samstagabend in Saint-Cloud. Für 1,3 Millionen Euro wurde sie Michael Donohoe von der BBA Ireland zugeschlagen, wobei er im Auftrag von Yuesheng Zhangs Unternehmen Yulong handelte. “Es gibt nicht viele Gelegenheiten, eine Gruppe I-Siegerin zu kaufen”, erklärte Donohoe, “sie ist natürlich auch langfristig für die Zucht gekauft worden, bleibt aber jetzt erst einmal im Rennstall.” Im “Opéra” hatte sie am Tag nach der Auktion bei wenig passenden Bodenverhältnissen allerdings keine Chance. Der Verkauf war natürlich ein großer Coup für den Stall Golden Goal um Muskokas Co-Züchter Lars-Wilhelm Baumgarten. Die vierköpfige Besitzergemeinschaft hatte bei der BBAG-Jährlingsauktion die Reliable Man-Schwester von Muskoka für 140.000 Euro gekauft. Es dürfte jetzt einer der höchsten Verkäufe für ein Pferd aus deutscher Zucht bei einer öffentlichen Auktion gewesen sein. Die Stute kam nach dem Rennen in Longchamp in den Stall von Henk Grewe zurück und dürfte dann wohl auch im kommenden Jahr im Training bleiben.  

Mit Calif (Areion) und Winning Spirit (Soldier Hollow) wurden zwei Pferde aus dem Stall von Peter Schiergen zu ordentlichen Preisen verkauft. Der vom Gestüt Brümmerhof gezogene Calif, der für den Stall Hanse dieses Jahr das Brunner Oettingen-Rennen (Gr. II) und die Badener Meile (Gr. III) gewinnen konnte, ging für 400.000 Euro an den Agenten Oliver St. Lawrence, seine künftige Heimat wird der Mittlere Osten, genauer Bahrain sein. Winning Spirit aus Park Wiedinger Zucht, in den Derbys in Hamburg und Rom für Liberty Racing in den Geldrängen, der wie Muskoka unter dem Label OH Consignment, wohinter sich das Gestüt Ohlerweiherhof verbirgt, in den Ring kam, wurde für 430.000 Euro verkauft. Nicolas Clement agierte für Klienten seines in den USA trainierenden Bruders Christophe. Unterbieter war Pierre Boulard für Interessenten aus dem Hindernissport. 

Nicht verkauft wurden hingegen der vorjährige Derbysieger Sammarco (Camelot), der für 480.000 Euro zurückgekauft wurde, und der mehrfache Gruppe-Sieger Assistent (Sea the Moon), der bei 590.000 Euro hängen blieb. 

Insgesamt gab es von 42 Angeboten 32 Verkäufe für 9,8 Millionen Euro. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 306.594 Euro und damit um fünf Prozent über dem Vorjahreswert, doch sind bei diesen Boutique-Auktionen Vergleiche eher schwierig. Im höheren Bereich wurde im Nachverkauf noch die zwei Jahre alte Freville (Gleneagles), eine zweifache Listensiegerin für eine Million Euro an das Haras du Cadran abgegeben, im Prix Marcel Boussac (Gr. I) war sie tags darauf Neunte. Die gleichaltrige Laulne (Starspangledbanner, eine Gr. III-Siegerin, ging für 750.000 Euro an die Mandore International Agency, es geht für sie in die USA. Der Mehl Mülhens-Sieger Angers (Seabhac) wurde für 350.000 Euro Michael Kinane zugeschlagen, womit seine Zukunft in Hong Kong liegt. 

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Einen positiven Nachschlag gab es noch für zwei Mitarbeiterinnen des Gestüts Ohlerweiherhof, die Prämien für die am besten herausgebrachten Pferde der Auktion bekamen. Für Corinna Schwandt, zuständig für Muskoka, gab es 500 Euro, Marie Gast, die Winning Spirit am Führzügel hatte, wurde mit 150 Euro bedacht. 

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