Autor:
Redaktion Turf-Times
Auch seinen zweiten Abstecher in die deutsche Hauptstadt gestaltete der mittlerweile neunjährige chilenische Champion-Sprinter von 2008 und skandinavische Champion-Sprinter von 2011, Alcohuaz, auf der Geraden Bahn von Hoppegarten siegreich. Der dieses Mal als Favorit angetretene Wallach hielt den von den Wettexperten vor Ort einhellig als lediglich schmückende Arabeske eingeschätzten tschechischen Gast Mikesh knapp mit einem Hals Vorteil. Die deutschen Flieger hatten mit dem Ausgang dieses Rennens nichts zu tun, am weitesten von allen kam weit vor dem Rest die unverwüstliche Alpha auf dem dritten Rang ein.
Für Alcohuaz war es der mittlerweile 24. Sieg beim 60. Start. Das Pedigree des in Chile gezogenen Fliegers aus dem Stall von Lennart Reuterskiöld und dem Besitz des Omaners Omar Zawawi erscheint aus europäischer Sicht nur auf den ersten Blick wie die sprichtwörtlichen „Böhmischen Dörfer“, es vereint tatsächlich weltweit beste Blutlinien. Alcohuaz’ Vater Merchant of Venice konnte in Coolmore-Farben lediglich ein Maidenrennen im irischen Navan gewinnen, lohnte als Sohn des zu seinen Lebzeiten teuersten Deckhengstes der Welt, Storm Cat, sowie als Halbbruder der Deckhengste Jules (Forty Niner) und vor allem Orpen (Lure) aus der direkten Mutterlinie Northern Dancers, aus der eine ganze Legion an Deckhengsten hervorging, einen Versuch in der Zucht. Seine Mutter Giverny gewann ein Rennen in Chile, interessiert jedoch als Tochter des Mr. Prospector-Sohnes Hussonet, der wie Merchant of Venice ebenfalls keine Leuchte auf der Rennbahn war, dieses jedoch in der Zucht als Sohn einer amerikanischen Champion-Stute mehr als wett machte. Sein Bruder Ekraar gewann in Italien den Gran Premio del Jockey Club.
Sieben Mal in Folge zwischen 2000 – 2006 war Hussonet in Chile Championdeckhengst, wurde 2003 nach Australien verkauft und wurde auch dort Champion-Deckhengst. Knapp 30 Gruppe 1-Sieger gehen auf sein Konto, seine Decktaxe erreichte zwischenzeitlich sechsstellige Höhen und liegt auch 2014 im Alter von 23 Jahren noch bei umgerechnet €11.500.Alcohuaz’ rechter Bruder Yangtse stieg in Chile ebenfalls zum Gruppesieger auf.
Der nächste Start in Deutschland ist bereits avisiert, eine Nennung für die Goldene Peitsche in Baden-Baden wurde abgegeben, mit dem Sieg in Hoppegarten erhält der Wallach (erneut) eine Wildcard für Deutschlands wichtigstes Fliegerrennen. Die Bahn in Iffezheim ist für Alcohuaz kein unbekanntes Territorium, bereits 2009 gewann er dort unter Andrasch Starke über 1000m den Flieger-Preis auf Listenebene.