2024-11-24, Tokyo, 12. R. - Japan Cup

Wer im Japan Cup (Gr. I) sein Geld auf Do Deuce (Heart’s Cry) gesetzt hatte, was nicht gerade wenige waren, der musste während des Rennverlaufs schon etwas nervös sein. Denn der klare Favorit bummelte am Ende des Feldes herum, was bei einem relativ langsamen Rennen schon etwas bedenklich schien, denn so etwas kann sehr schnell in einem Sprint enden. Da ist es oft geraten, ganz vorne mit zu galoppieren. Doch Yutaka Take, 55, der auf der Rennbahn in Tokio jeden Grashalm kennt, wusste wohl genau, was er tat. In der Geraden galoppierte Do Deuce in aller Ruhe an der Konkurrenz vorbei, sein fünfter Gr. I-Sieg beim vorletzten Start. Denn noch einmal soll der Fünfjährige vor seinem Gestütseintritt laufen, zu Weihnachten im Arima Kinen (Gr. I), ein Rennen, das er sich bereits im vergangenen Jahr holte. 

Dreijährig hatte er das Japanische Derby (Gr. I) gewinnen können, war dort der letzte Bezwinger von Equinox (Kitasan Black) vor dessen grandioser Siegesserie. Er wurde dann nach Frankreich geschickt, wo er zunächst Vierter im Prix Niel (Gr. II) war, dann auf dem zu stark aufgeweichten Boden in Alpinistas Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) ziemlich unterging. Im vergangenen Jahr war er im Japan Cup (Gr. I) Vierter, gewann danach den Arima Kinen und versuchte sich noch einmal außerhalb Japans, in diesem März in Meydan im Dubai Turf (Gr. I), in dem er gut zwei Längen hinter dem Sieger Facteur Cheval (Ribchester) Fünfter wurde. Dort sollte er schon ein Jahr zuvor starten, doch verhinderte das eine kurzfristige Lahmheit. In der Heimat siegte er Ende Oktober im Tenno Sho Autumn (Gr. I), was ihm jetzt die Favoritenrolle einbrachte. Dort gewann er mit ähnlichem Speed von weit hinten kommend wie jetzt. Sollte er auch das Arima Kinen an sich bringen, hat er die "Herbst Triple Crown für ältere Pferde" gewonnen, was ihm einen Bonus von rund 1,2 Millionen Euro einbringen würde. Erst zwei Pferde haben diese Dreierserie in einem Jahr geschafft. 

Sein Besitzer Masaaki Matsushima, 66, ist im japanischen Rennsport unter der Bezeichnung Kieffers Co. Ltd. aktiv. Matsushima, Unternehmer in der Automobilbranche, hat in den letzten Jahren immer wieder Anteile an Rennpferden der Coolmore-Gruppe erworben und war in diesem Jahr mit Al Riffa (Wootton Bassett) im Großen Preis von Berlin (Gr. I) erfolgreich. Für den Ritt auf diesem im Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) hatte er Yutaka Take engagiert, Rang elf war jedoch eine Enttäuschung. Do Deuces Trainer Yasuo Tomomichi hatte den Japan Cup schon einmal zuvor gewonnen, 2017 mit Cheval Grand (Heart’s Cry). 

Heart’s Cry (Sunday Silence), 2001 gezogen, aber schon geraume Zeit nicht mehr im Zuchteinsatz und 2023 eingegangen, hat mit Suave Richard 2019 noch einen weiteren Japan Cup-Sieger gebracht. Er selbst war in dem Rennen 2005 Zweiter, in dem Jahr, in dem mit Alkaased (Kingmambo) der bislang letzte Europäer gewann. Insgesamt hat er zwölf Gr. I-Sieger auf der Bahn. 

Das Pedigree von Do Deuce ist nachfolgend aufgeführt. Europäische Spuren sind nicht zu finden, sie liegen weit über einhundert Jahre zurück, als 1917 eine Stute namens Kiss Again (Tracery) aus England in die Staaten eingeführt wurde und Stammmutter der Familie wurde. Dust And Diamonds (Vindication), also immerhin schon achtjährig in Keeneland für eine Million Dollar von Katsumi Yoshida gekauft wurde. Sie war eine gute Rennstute mit zwei Gr.-Siegen, ihr Zuchtrekord war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zu beurteilen. Im Jahr des Verkaufs kam in den USA Much Better (Pioneerof The Nile) zur Welt, er war Gr. III-platziert. In Japan gibt es neben Do Deuce bislang kein weiteres Blacktype-Pferd. Der zwei Jahre alte Ender Dragon (Real Steel) wurde als Fohlen für umgerechnet 585.000 Euro bei der Northern Farm Mixed Sale 2022. Im Jährlingsalter ist eine Stute von Silver State. Ein Hengstfohlen hat Contrail als Vater, er wurde vor rund fünf Wochen bei der Northern Farm Mixed Sale für umgerechnet 1,768 Millionen Euro an Ozora Kikaku verkauft.