2020-11-29, Tokyo, 12. R. - Japan Cup

Es war das spektakuläre Ende einer großen Karriere und sicher eine der besten Leistungen der fünf Jahre alten Almond Eye, die mit ihrem zweiten Sieg im Japan Cup den Schlusspunkt hinter ihre Rennlaufbahn setzte. Mit ihrem ständigen Reiter Christophe Lemaire setzte sie sich als Favoritin gegen 14 Gegner durch, an der Spitze mit dem drei Jahre alten Hengst Contrail (Deep Impact) und der gleichaltrigen Stute Daring Tact (Epiphaneia) zwei bis dahin ungeschlagene Konkurrenten. Beide hatten jeweils ihre Triple Crowns gewonnen, die für Hengste und für Stuten.

Es war der neunte Gr. I-Sieg der fünfjährigen Almond Eye, Rekord für Grasbahnrennen in Japan, zudem schraubte sie ihre Gewinnsumme auf umgerechnet rund 15,3 Millionen Euro, womit sie Kitasan Black als bisherigen Rekordhalter in Japan abgelöst hat. Bei insgesamt 15 Starts hat sie elf Rennen gewonnen, außerhalb Japans ist sie nur einmal angetreten, in Meydan gewann sie den Dubai Turf (Gr. I). Dieses Jahr war sie erneut vor Ort, musste aber wegen der kurzfristigen Absage der Rennen unverrichteter Dinge wieder abreisen. Sie hatte den Japan Cup schon vor zwei Jahren gewonnen, letztes Jahr war sie nicht am Start gewesen. Als sie 2018 erfolgreich war, sahen 98.988 Besucher in Tokio zu, diesmal waren es aus bekannten Gründen gerade einmal 4.604 Fans. Angesichts des aus einheimischer Sicht ungewöhnlich stark besetzten Rennens dürfte die Besucherzahl in normalen Zeiten sicher sechsstellig gewesen sein. Das unterstreicht auch der Wettumsatz, der diesmal nur im Japan Cup bei rund 215 Millionen Euro lag, der höchste Wert in diesem Jahrhundert. 

Das Pedigree von Almond Eye ist nachfolgend dokumentiert, wobei wir es etwas verkürzt wiedergeben müssen. Unter der vierten Mutter Best in Show (Traffic Judge) sind eine Vielzahl von erstklassigen Pferden weltweit zu finden, die Aufzählung würde den Rahmen sprengen. Almond Eye stammt aus dem ersten Jahrgang von Lord Kanaloa (King Kamehameha), der bislang vier Gr. I-Sieger, insgesamt 23 Black Type-Sieger gestellt hat. Bis 2019 hat er jedes Jahr mindestens 250 Stuten gedeckt, in diesem Jahr waren es auch noch 179. Für 2021 beträgt seine Decktaxe auf der Shadai Stallion Station rund 121.000 Euro, womit er der teuerste Hengst Japans ist.