2018-11-25, Tokyo, 11. R. - Japan Cup

Als 2:5-Favoritin war sie angetreten, eine der heißesten Favoritinnen aller Zeiten in der Geschichte des Japan Cups (Gr. I), Almond Eye (Lord Kanaloa) enttäuschte die Erwartungen ihrer riesigen Anhängerschar denn auch nicht. Die Dreijährige hatte ihren Jahrgang bislang in seltener Dominanz beherrscht, hatte die Triple Crown für Stuten auf Distanzen zwischen 1600 und 2400 Metern gewonnen und war jetzt die zweite Stute ihrer Altersklasse nach Gentildonna 2012, die das Rennen für sich entscheiden konnte. Dies auch noch in neuer Bahnrekordzeit von 2:20,6 Minuten, 1,5 Sekunden schneller als Alkaased 2005. In diversen Medien wird bereits spekuliert, dass diese Zeit auch Weltrekord über 2400 Meter bedeutet.

Trainiert wird sie von Sakae Kunieda für Silk Racing, den Rennstall des Silk Horse Clubs. Ihr Jockey Christophe Lemaire, der seiner so erfolgreichen Japan-Zeit ein weiteres Highlight hinzufügte, hatte sich schon sehr frühzeitig extrem positiv über das Können der Stute geäußert.  

Almond Eye entstammt dem ersten Jahrgang von Lord Kanaloa (King Kamehameha), Championsprinter/meiler und Pferd des Jahres in Japan. Der Champion „First Season Sire“ 2017, in diesem Jahr zu einer Taxe von 8 Millionen Yen (ca. 61.000 Euro) auf der Shadai Stallion Station im Einsatz, 2019 zum fast verdoppelten Tarif von 15 Millionen Yen, war in der Zucht stets stark gefragt, in den ersten vier Gestütsjahren lag die Zahl der von ihm gedeckten Stuten nie unter 250. Stehvermögen könnte von ihrer Mutter mitbekommen haben, Fusaichi Pandora (Sunday Silence) gewann den Queen Elizabeth II Commemorative Cup und war u.a. Zweite in den Japanischen Oaks (Gr. I). Der Quen Elizabreth II Commemorative Cup wurde erst im Jahr nach ihres Sieges in den Gr. I-Status erhoben, davor waren solche Rennen in Japan noch nicht eingeführt. Nur zwei Wochen nach dem Sieg in diesem Rennen war sie Fünfte im Japan Cup, gerade einmal fünf Längen hinter Deep Impact. Fusaichi Pandora ist im vergangenen Jahr eingegangen, ihre letzten beiden Nachkommen sind eine zweijährige Stute von Johannesburg (Hennessy) und ein Jährlingshengst von Rulership (King Kamehameha). Die Linie wurde durch die nicht gelaufene Lotta Lace (Nureyev), Almond Eyes zweite Mutter, in Japan angesiedelt, eine Dreiviertelschwester der Champions Try My Best (Northern Dancer) und El Gran Senor (Northern Dancer).

Bei erst sieben Starts hat Almond Eye nur eine Niederlage einstecken müssen, bei ihrem Debut im vergangenen August in Niigata. Für das kommende Jahr ist eine Reise nach Paris zum Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) angekündigt, im März soll es aber erst einmal in Dubai losgehen.

Nichts zu bestellen hatten die beiden europäischen Teilnehmer im Feld. Aidan O’Briens Capri (Galileo) wurde unter Ryan Moore im 14köpfigen Feld Elfter, der von David Menuisier trainierte Thundering Blue (Exchange Rate) kam mit Fran Berry im Sattel einen Platz vor ihm ein.