2017-08-25, York, 4. R. - Nunthorpe Stakes

Wer zu früh jubelt, den bestraft der Zielrichter. Frankie Dettori reckte nach dem Zieleinlauf der Nunthorpe Stakes seine Faust in den Himmel, er war der Meinung, dass Lady Aurelia diesen bedeutenden Sprint gewonnen hatte, doch das Zielfoto wies einen minimalen Vorteil zugunsten von Marsha aus. Wie so oft in den vergangenen Wochen, ob in Frankreich oder England, war ein vermeintlicher Superstar entthront worden, von einer Stute, die nach drei Niederlagen in Folge bereits abgeschrieben schien. Alles hatte sich auf das Duell zwischen Lady Aurelia und Battaash, der nur Vierter wurde, konzentriert, dabei war die Vertreterin von Trainer Sir Mark Prescott vernachlässigt worden.

Dabei hatte sie im vergangenen Jahr den Prix de l’Abbaye de Longchamp (Gr. I) gewonnen, war auch in den Palace House Stakes (Gr. III) erfolgreich in die Saison gestartet. Dann folgten jedoch drei Platzierungen, zuletzt war sie drei Längen hinter Battaash Drite in den King George Stakes (Gr. II) in Goodwood gewesen.

Der Elite Racing Club, eines der größten Syndikate in Großbritannien, hat sie selbst gezogen. Für ihren Vater Acclamation ist es neben den inzwischen erfolgreichen Deckhengsten Dark Angel und Equiano der bisher dritte Gr. I-Sieger. Die Mutter Marlinka (Marju) hat zweijährig in Vichy ein Listenrennen gewonnen, sie hat noch zwei andere Sieger auf der Bahn, darunter den listenplatziert gelaufene Judicial (Iffraaj),  und junge Nachzucht von Cape Cross und Iffraaj. Ein zwei Jahre alter Cape Cross-Sohn ist im Training. Ihre Mutter Baralinka (Barathea) ist Schwester von Soviet Song (Marju), die für den Elite Racing Club fünf Gruppe I-Rennen gewann. Eine weitere Schwester ist Mutter von Ribbons (Manduro), Siegerin im Prix Jean Romanet (Gr. I). Begonnen hatte es für den Elite Racing Club 196 mit Kalinka (Soviet Star), die Mutter von Baralinka, sie wurde einst für 23.000gns. bei der Breeze Up Sales von Tattersalls in Newmarket gekauft, gewann zweijährig und war sogar über Hürden platziert. In der Zucht hat sie über mehrere Generationen Großes geleistet.

Für Marsha wird es jetzt sicher in Longchamp zur Titelverteidigung gehen, eventuell hängt man auch noch eine Rennsaison an.