2017-05-06, Newmarket, 4. R. - 2000 Guineas Stakes

Im britisch-irischen Galopprennsport wird nach einem großen Rennen oft nicht unmittelbar nach diesem gefragt, sondern danach, wo das jeweilige Pferd beim nächsten Mal läuft. Das liegt natürlich daran, dass dort Langzeitwetten weit mehr verbreitet sind, die Buchmacher Kurse für die kommenden Großereignisse in der Regel schon beim Zieleinlauf anbieten. Die große Frage nach Churchills leichtem Sieg in den 2000 Guineas war klar: Läuft der Hengst im Investec Derby (Gr. I) oder nicht? Sein Team konnte in Newmarket noch keine konkrete Antwort geben, es wird mit Sicherheit mit einer Entscheidung noch etwas dauern, aber es könnte schon in diese Richtung gehen.

Es war sein siebter Rennbahnauftritt. Debutiert hat er auf dem Curragh im letzten Mai als Dritter, hat dann seine nächsten Starts siegreich gestaltet, zweijährig stets über 1400 Meter und immer war er Unter-Pari-Favorit in meist übersichtlichen Feldern. Auf Gruppe-Ebene waren das die Dewhurst Stakes (Gr. I) in Newmarket sowie in Irland die National Stakes (Gr. I), die Futurity Stakes (Gr. II) und die Tyros Stakes (Gr. III).

Natürlich ist nicht klar, ob der imposante Hengst das nötige Stehvermögen für das Derby besitzt. Er ist der zweite Nachkomme der Listensiegerin Meow, die auch Zweite in den Queen Mary Stakes (Gr. II) war, eine zweijährige Stute stammt wie ein Jährlingshengst ebenfalls von Galileo. Meow ist eine Schwester von Aloof (Galileo), Gr. III-Siegerin in Gowran Park, und des Listensiegers Orator (Galileo). Die nächste Mutter ist die große Rennstute Airwave (Air Express), Siegerin in den Cheveley Park Stakes (Gr. I) sowie in zwei weiteren Gr.-Rennen, vielfach auf dieser Ebene auch platziert. Eine Schwester von Airwave ist die Nunthorpe Stakes (Gr. I)-Siegerin Jwala (Oasis Dream). Also in der Mehrheit Kurzstreckenpferde, was nicht ganz so viel Optimismus in Sachen Stehvermögen bringt.