2012-05-13, Longchamp, 3. R. - Prix Hocquart

Wenn ein Hengst in England oder Irland im Gestüt die Erwartungen nicht erfüllt, dann gibt es immer noch einen Ausweg: Ab in die Zucht von Hindernispferden. Das muss nicht zwingend mit gewaltigen finanziellen Einbußen einher gehen, denn in der Regel werden Hengste in der National Hunt-Zucht quantitativ stark beschäftigt. Als der blendend gezogene Gr. I-Sieger und Champion-Meiler Dubai Destination (Kingmambo) 2004 zu einer Decktaxe von 25.000 £ im Dalham Hall Stud aufgestellt wurde, waren die Hoffnungen schon erheblich, doch bis auf den, später auch enttäuschenden, Racing Post Trophy (Gr. I)-Sieger Ibn Khaldun kam wenig heraus. Seit 2010 steht Dubai Destination im irischen Glenview Stud, dieses Jahr für 2.500 €. Doch jetzt hat der inzwischen so geschmähte Hengst noch einmal einen echten Crack auf der Bahn, Top Trip, aufgezogen im Gestüt des Trainers Francois Doumen, im mehrheitlichen Besitz des Schweizers Jörg Vasicek, der in Irland ein Gestüt unterhält. Fünfmal ist dieser bislang gelaufen, kam mit dem zweiten Platz in einem Listenrennen zum späteren Gr.-Sieger Kesampour (King's Best) im Gepäck nach Longchamp, wo er doch gründlich unterschätzt wurde. Der Prix du Jockey Club (Gr. I) ist das logische Ziel für ihn. Er ist der Erstling der Topka, die auf Gr.-Ebene zweimal platziert war und deren Vater Kahyasi (Ile de Bourbon) ein erstklassiger Mutterstutenvererber ist. Die zweite Mutter ist Schwester des mehrfachen Gr.-III-Siegers und Deckhengstes Salselon (Salse), ein interessanter Name im Pedigree ist der von Pierro (Lonhro), aktuell ungeschlagener Star der Zweijährigen-Szene in Australien.