2011-05-07, Chester, 3. R. - Ormonde Stakes

Einen offiziellen "Winterfavoriten" kennt der englische Rennsport nicht. Wenn es denn aber doch ein Rennen gibt, dass dem deutschen Pendant nahe kommt, dann ist es die im Herbst in Doncaster gelaufene Racing Post Trophy. Die gewann 2009 St. Nicholas Abbey, der im ersten Jahr seiner Rennlaufbahn bei drei Starts ungeschlagen blieb und mit dementsprechenden Erwartungen in die Saison 2010 ging. Die wurden gleich beim ersten Start in den 2000 Guineas gedämpft, als er nur als Sechster die Linie überquerte. Er war jedoch unverändert Favorit auf den Sieg im Epsom Derby, musste dieses aber auslassen und konnte nicht mehr herausgebracht werden. Sein Comeback Anfang April in einem Listenrennen über 2000 Meter auf dem Curragh fiel noch ernüchternd aus, doch meldete er sich in Chester mit einem souveränen Sieg zurück.

Die Ormonde Stakes waren vor Jahresfrist das Sprungbrett für Harbinger (Dansili) zum Welt-Champion, eine ähnliche Route könnte St. Nicholas Abbey einschlagen. Der Coronation Cup (Gr. I) dürfte sein nächstes Ziel sein. Die Mutter ist nicht gelaufen, ihr Vater Sure Blade (Kris) war einige Jahre im Gestüt Erlenhof aktiv, ohne sich groß profilieren zu können, doch ist er nicht nur durch seinen jüngsten Gr.-Sieger ein sehr guter Mutterstutenvererber geworden. Leaping Water ist Mutter auch von Grammarian (Definite Article), ein zweifacher Gr. II-Sieger in den USA. Sie ist Halbschwester von drei Gr.I-Siegern und Deckhengsten, von Ballingarry (Sadler's Wells), Starborough (Soviet Star) und Aristotle (Sadler's Wells).