Michael Sowa und seine Nachfolger im Traineramt, Stefan Richter. www.galoppfoto.de
Michael Sowa 1990 beim Tag der offenen Tür in Dresden-Seidnitz am Mikrofon, im Hintergrund Georg Sowa.
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Michael Sowa 1990 beim Tag der offenen Tür in Dresden-Seidnitz am Mikrofon, im Hintergrund Georg Sowa.Michael Sowa 1990 beim Tag der offenen Tür in Dresden-Seidnitz am Mikrofon, im Hintergrund Georg Sowa.Seit dem Jahre 1947 gehört Familie Sowa zur Rennbahn Dresden-Seidnitz! Vater Georg Sowa begann seine Dresdner Zeit als Futtermeister bei Harlekin-Trainer Bruno MacNelly, arbeitete später am Stall von Ernst Gröschel und übernahm 1965 die Leitung des Rennstalles Neumark (später umbenannt in Rennstall Meißen). In seiner zwanzigjährigen Trainertätigkeit sattelte er 447 Sieger, darunter so namhafte Cracks wie Diskus (1974 Gr. Preis der DDR), Foxtrott, Intervall, Gazellus (1981 Gr. Preis der DDR) und Zigeunerheld (1983 Derby). Gazellus, Sieger im Großen Preis der DDR, trainiert von Georg Sowa. Foto K. D. GraageGazellus, Sieger im Großen Preis der DDR, trainiert von Georg Sowa. Foto K. D. Graage1984 übergab der untadelige und zugleich sympathische "horseman" die Leitung seines Stalles an Sohn Michael, der bereits seit 1965 als Arbeitsreiter und alsbald auch als Futtermeister maßgeblich an den Erfolgen der vorrangig aus Graditzer Zucht stammenden Sowa-Pferde beteiligt war. Michael Sowa brachte als ausgebildeter Rennreiter und Agrar-Ingenieur für Pferdezucht und Pferdesport beste Voraussetzungen mit, um als Trainer unmittelbar an die erfolgreiche Arbeit des Vaters anzuknüpfen. Und sein „bester Lehrmeister“ stand dem Stallteam mit seiner mehr als 50-jährigen Berufserfahrung noch bis 1992 beratend und unterstützend zur Seite!

Zingaro (L. Pyritz) – Sieger im Derby und Grand Prix der DDR 1985Zingaro (L. Pyritz) – Sieger im Derby und Grand Prix der DDR 1985 Bereits im ersten Jahr als Trainer vermochte Michael Sowa 18 Sieger zu satteln. Für den Auftakt sorgte der 6j. Tiron-Sohn Alban, der am 14. April 1984 auf der Heimatbahn den Preis der Schneeglöckchen, ein 1400m-Amateurrennen mit Olaf Stech im Sattel, zu gewinnen vermochte. Der Rennstall Meißen rekrutierte sich 1984 aus 20 „Graditzer“ Racern, darunter sechs hoffnungsvolle Youngster, u. a. Zingaro und Ascola. Die zweijährige Parole Board-Tochter Ascola erzielte für den ehrgeizigen jungen Trainer mit ihrem Sieg im Preis des Gestütes Lehn den ersten Erfolg in einem Zuchtrennen, dem alsbald weitere folgen sollten. Schon in der Saison 1985 sorgte Michael Sowa für Furore, als er mit Zigeunerhelds Halbbruder Zingaro, v. Parole Board a. d. Zigeunerart das Derby und den Großen Preis der DDR gewinnen konnte. Gebührende Anteile an jenen Erfolgen Zingaros hatten freilich auch Jockey Lutz Pyritz und Futtermeister Endrick Grundke. Als Trainer des „volkseigenen“ Rennstalles Meißen (1984 – 1990) führte Michael Sowa „seine“ Pferde zu 167 Siegen. Nicht allein ob der etlichen Erfolge in zuchtrelevanten Leistungsprüfungen ( s. Übersicht) erfreute sich der Dresdner als fachlich versierter und akribisch arbeitender Trainer eines guten Rufes im Metier.

Die wertvollsten Siege des Rennstalles Meißen 1984 - 1990
Derby der DDR
Großer Preis der DDR
Preis von Thüringen
Sommerpreis der Zweijährigen
Dresdner Jugendpreis
Preis des VE Gestüts Lehn
Stutenpreis der Zweijährigen
Preis des Winterfavoriten
Großer Frühjahrszuchtpreis der Dreijährigen
Preis der VE Gestüte (HEROLD-Rennen)
Preis des Gestüts Neustadt / Dosse
Internationale Hoppegartener Meile
Großer Preis von Halle
Großer Preis von Leipzig
Preis des Bezirkes Frankfurt / Oder
1985 Zingaro
1985 Zingaro
1987 Bayan
1986 Sympath, 1987 Maniok
1987 Amadonia, 1989 Gabrosius
1984 Ascola, 1987 Bayan
1987 Antiqua
1989 Gabrosius
1986 Maniok
1988 Bayan
1987 Flundina, 1989 Manso
1988 Bayan
1988 Injektor
1989 Maniok
1988 Maniok

Seit Integration des separaten DDR-Turfs in das gesamtdeutsche Rennsystem in 1990/91 arbeitete Michael Sowa als Public-Trainer in Dresden-Seidnitz und war darüber hinaus bis 2005 als Vorstandsmitglied des 1990 neu gegründeten Dresdener Rennvereins aktiv an der Neuprofilierung seiner Wirkungsstätte, der Dresdner Rennbahn, beteiligt. Unter den Bedingungen des privatisierten Rennsports – fortan waren nebst der praktischen Arbeit mit den Pferden vor allem auch unternehmerische, d. h. betriebswirtschaftliche und
Managementaufgaben zu bewältigen – vermochte er als Gentleman unter den Trainern das Vertrauen etlicher namhafter Rennstalleigner zu gewinnen und auch zu rechtfertigen.

In den Jahren 1991 bis 2009 erzielte Michael Sowa für „seine“ Besitzer 195 Siege und avancierte damit in diesem Zeitraum zum erfolgreichsten Dresdner Trainer. Allein hinter der Saison 1997 stehen 23 Erfolge. Und 1995 konnte Michael Sowa für 8 gesattelte Sieger auf der Heimatbahn mit dem Silbernen Hufeisen von Dresden geehrt werden.

Central Park (V. Jakovlev) vor Winterzauber (A. Starke) im Tchibo Kaffee-Preis (Ausgleich I, 1800m) am Tag der Deutschen EinheiErinnern wir folgend an einige der bedeutendsten Sieger, die die sportliche Visitenkarte des Seidnitzer Trainers zieren: 1995 gewann die zweijährige im Gestüt Graditz gezogene Appena La, v. Tirol a. d. Apanage mit Josef Bojko im Sattel für Michael Sowa den 92. Leipziger Stiftungspreis. Als Dreijährige bei Andreas Wöhler in Training gewann Appena La (GAG 90 kg) zwei Listenrennen und sorgte später in der Zucht als Mutter des Gruppe-III-Siegers Areias (GAG 94,5 kg) für Aufsehen.
Große Freude herrschte im Sowa-Quartier, als sich der damalige Präsident des Hamburger Renn-Clubs und Ehrenmitglied des Dresdener Rennvereins, Franz-Günther von Gaertner, im Jahre 1997 entschied, seinen zuvor von Erika Mäder (Krefeld) betreuten Central Park in Seidnitz trainieren zu lassen. Und der im Gestüt Karlshof gezüchtete Alkalde-Sohn a. d. Citana avancierte ob seiner Härte und steten Leistungsbereitschaft schnell zum Sympathieträger in seiner neuen Heimat. Von Michael Sowa hervorragend gemanagt, vermochte der unter den Farben des Stalles Blankenese laufende Central Park bereits 1997 mit dem Bad Doberaner BMW Ostsee-Preis und den Hoppegartener Tchibo Kaffee-Preis, jeweils von Vladimir Jakovlev gesteuert, zwei Handicaps der höchsten Kategorie (Ausgleich I) zu gewinnen. Und 1998 holte sich der mittlerweile Siebenjährige auf gleichem Level den Siegeslorbeer im Großen Preis der Treff Hotels auf den Passendorfer Wiesen in Halle. Mit der GAG-Einstufung von 87,5 kg avancierte Central Park zum leistungsstärksten Galopper Michael Sowas seit 1991. Seinen letzten Lebenssieg erzielte Central Park als Zehnjähriger (2001) im Hugo von Hoesch-Rennen, einer bestens besetzten Altersgewichtsprüfung auf dem Seidnitzer Geläuf!
Alsbald erwies sich auch die seit 1991 bestehende sportliche Liaison zwischen Michael Sowa und dem Haupteigner des Stalles Oberlausitz, Dr. Steffen Pfennigwerth, als erfolgreich. Der Neugersdorfer bwin-Chef gehört seit Jahren zu den namhaftesten Förderern des Dresdner Turfs, hat mit seinem außerordentlichen finanziellen Engagement schon manchen Seidnitzer Renntag „gerettet“. Und auch als Züchter und Besitzer kann Dr. Pfennigwerth mittlerweile auf respektable Erfolge verweisen.
Für den Stall Oberlausitz erzielte Michael Sowa vor allem mit den Stuten Al Qahira (GAG 83 kg), Summernight Love (86 kg) und La Plata (75 kg) sowie dem Hengst Austrian (86,5 kg) wichtige Siege in zuchtrelevanten Rennen.
In 2003 kehrte die im Gestüt Olympia gezogene Big Shuffle-Tochter Al Qahira mit dem im 9. Düsseldorfer Auktionsrennen unter V. Schulepov erkämpften Siegeslorbeer in den heimatlichen Stall zurück.
Im Jahre 2004 gewann Austrian, v. Secont Set a. d. Autriche (Zü: Gestüt Zoppenbroich) mit Jockey „Eddie“ Pedroza im Sattel den Hoppegartener Frühjahrszuchtpreis der Dreijährigen, ein nationales Listenrennen.

bwin BBAG Auktionsrennen Dresden 2009 La Plata (W. Panov) – Nareion (W. Mongil) – Airforce (A. Suborics)Ebenfalls in der Saison 2004 sorgte Summernight Love, v. Starborough a. d. Summernight Dream, von Josef Bojko geritten, für einen vielumjubelten Sieg im Großen betandwin Preis (95. Dresdner Jugendpreis) auf heimatlichem Geläuf.
Und als Höhepunkt des lang-jährigen „Teamwork“ gelang Michael Sowa im letzten Jahr als Aktiver für den Stall Oberlausitz mit der im Gestüt Etzean gezogenen Big Shuffle-Tochter La Plata der Sieg im bwin BBAG Auktionsrennen Dresden, des mit 50.000 Euro aktuell höchstdo-tierten Rennens auf dem Seidnitzer Geläuf. Der Brutto-Siegpreis von 25.000 Euro für den Stall Oberlausitz war ein längst überfälliger Lohn für den Sponsor dieses bedeutenden Rennens.
Und Michael Sowa stellte mit jenem Erfolg der hübschen Fuchsstute seit 1991 zum elften Male das nach GA-Einstufung jahresbeste in Dresden-Seidnitz trainierte Pferd!
Auch Galopper wie Saloon (GAG 84 kg), Roseberry (82 kg), Taggs Estate (80 kg), Obrigado (79 kg), Sayada (79 kg) und Fantastico (78,5 kg) gehörten zu den Leistungspferden, mit denen der mehrfache Dresdner Lokalchampion Michael Sowa für deren Züchter und Besitzer auf dem Turf Ehre einlegte!
Michael Sowa und sein Nachfolger im Traineramt - Stefan Richter. www.galoppfoto.deMichael Sowa und sein Nachfolger im Traineramt - Stefan Richter. www.galoppfoto.deMit Abschluß des Rennjahres 2009 nun hat Michael Sowa im Alter von 66 Jahren seine Trainerkarriere beendet und die Verantwortung für eine erfolgreiche Wei-terführung des Trainingsetablissements in die Hände seines langjährigen Assistenten Stefan Richter gelegt, der im Dezember 2009 die Trainerprüfung erfolgreich absolviert hat.
Die annähernd 63-jährige „Sowa-Ära“ in Dresden-Seidnitz ist Geschichte! Vater Georg (verstorben 1993) und Sohn Michael haben unbestritten nachhaltige Kapitel des Dresdner Turfs aktiv mitgestaltet. Ihre jeweiligen Verdienste um den deutschen Rennsport wurden mit der Auszeichnung „Goldene Ehrennadel des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen“ gewürdigt. Und Georg Sowa wurde 1992 erstes Ehrenmitglied des neuen Dresdener Rennvereins 1890 e. V.!
Text: K. D. Graage, Fotos: F. Sorge, www.galoppfoto.de (3), KDG-Archiv (2)

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