Winterwetter macht Dortmunder Sandbahnrenntag schwer zu schaffen
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Es waren nicht die sportlichen Großereignisse, die den Sandbahnrenntag in Dortmund-Wambel zu einer bemerkenswerten Veranstaltung machten. Es war der Kampf gegen die Unbill des Winterwetters, an den man sich erinnern wird.
Schon im Vorfeld des Wochenendes hatte es Diskussionen angesichts des Zustands der Sandbahn und der Wetterprognosen gegeben, ob man die Veranstaltung nicht besser absagen sollte. Doch letztlich erteilte man die Freigabe für den Renntag und bekräftigte, dass man ihn auf jeden Fall durchführen würde. Doch am Sonntagmittag hatten sich die winterlichen Verhältnisse zugespitzt, der Renntag konnte nicht pünktlich beginnen, da das Geläuf noch nachpräpariert werden musste.
Erst mit 54minütiger Verspätung startete das Auftaktrennen, in dem sich der Oldie Mharadono mit Eugen Frank im Sattel überlegen Start-Ziel durchsetzte. Der mittlerweile 7jährige einstige Gruppe-Sieger aus dem Leipziger Stall von Peter Hirschberger dominierte mit 15 Längen Vorsprung vor Sekota (Alexander Pietsch) und der Außenseiterin Oleandra (Manuela Murke).
Seinen vermeintlich stärksten Gegner, den aus Frankreich importierten Ideology, hatte Mharadono bereits vor dem Start verloren. Trainer Mario Hofer meldete sowohl ihn als auch seine weiteren vier Starter angesichts des Bahnzustandes vom Rennen ab. Damit war er nicht allein: Insgesamt 29 ursprünglich als Starter angegebene Vollblüter nahmen nicht an den Dortmunder Rennen teil.
Doch nicht nur die Vierbeiner hatten ihre Probleme mit den Verhältnissen an diesem Renntag. Nach dem ersten Rennen verweigerten gleich mehrere Jockeys, weitere Ritte auszuführen. Nicht nur der zum Auftakt siegreiche Eugen Frank, auch Championjockey Eduardo Pedroza, Ex-Champion Filip Minarik und Andre Best hielten die Bedingungen für zu gefährlich und sagten ihre Ritte ab. Gott sei Dank geschahen im Verlauf des Renntags keine Unfälle, die sicherlich die Stimmung weiter aufgeheizt hätten. So konnten letztlich alle zehn geplanten Rennen durchgeführt werden, wobei die Erfolge breit verteilt waren.
Einzig Trainer Peter Hirschberger, der nach Mharadono auch den 3jährigen Hengst Lips Devil als Sieger vom Geläuf holen konnte, und Jockey Henk Grewe, der mit Coldplay und Sentimento jeweils als Erster die Ziellinie überquerte, konnten sich zweimal in die Siegerlisten eintragen. In gleich drei Prüfungen des Nachmittags verpassten die „Verweigerer“ Pedroza, Frank und Best durch ihre Rittabsagen einen Sieg. Davon konnten Henk Grewe, Alexander Pietsch und Sabrina Wandt profitieren, die kurzfristig einsprangen und ihre Kistenritte zu nutzen wussten. Neben den entgangenen Siegen hatte die Verweigerung, die angenommenen Rittverpflichtungen auszuüben, für die vier Jockeys auch noch disziplinarische Konsequenzen, da die Rennleitung Strafen gegen sie verhängte.