Der Japan Cup, bis auf eine Ausnahme stets in Tokio gelaufen, war das erste international offene Rennen Nippons. Und er ist ein guter Gradmesser, wie sich die japanische Vollblutzucht in nur wenigen Jahrzehnten stark verbessert hat. In den bislang 30 Austragungen dieses höchstdotierten Rennen Japans stellten vierzehnmal die ausländischen Gäste den Sieger, doch war dies zumeist in den frühen Jahren dieser Prüfung. Es haben sich mehrere Arc-Sieger im Japan Cup versucht, gewonnen hat - zumindest bislang - noch keiner. Der letzte Sieger des Pariser Monsterrennens, der im gleichen Jahr in Fernost antrat, war Montjeu im Jahr 1999, er endete auf Rang vier.
Doch wer sind die Gegner von Danedream? Die Stute aus dem Stall von Peter Schiergen hat es erneut mit Shareta zu tun, der Zweitplatzierten aus dem Arc. Obwohl sie bei der Gelegenheit vor der in Japan bestens bekannten Snow Fairy endete, wird sie nur als Außenseiterin antreten. Der einzige ausgewiesene Frontrenner im Starterfeld ist der Amerikaner Mission Approved. Er gewann in diesem Jahr als Jahresdebütant ein Gr. I-Rennen in den Staaten, u.a. gegen Gio Ponti, doch steht er wie Sarah Lynx, frische Gr. I-Siegerin in Kanada, nach Rechnung unter den Vorgenannten.Die japanischen Spitzenpferde treten frisch an, denn sie haben eine mehrmonatige Sommerpause hinter sich, absolvieren den zweiten oder dritten Start nach dieser Pause.
In den großen Rennen konstant nach vorne läuft Buena Vista, die beim letzten Start im Tenno Sho (Autumn) (Gr. I), nach nicht glattem Rennverlauf, erstmals in ihrer Heimat nicht auf einem der drei ersten Plätze landete und Vierte wurde. Fünf der sechs Erstplatzierten dieser 2.000-Meter-Prüfung treffen im Japan Cup erneut aufeinander. Der Sieger dieses Rennens, Tosen Jordan, hat nach überstandenen gesundheitlichen Problemen zu guter Form gefunden, lief mit 1:56,1 eine Rekordzeit für diese Distanz in Japan. Als Dritter zum Schluss schnellstes Pferd war im Tenno Sho Pelusa, der sich im vergangenen Jahr durch mäßige Starts oft um bessere Chancen brachte. Beim ersten Start nach viermonatiger Pause zeigte To the Glory als Fünfter in diesem Rennen deutlich aufsteigende Tendenz. Um die Jahreswende 2010/2011 hatte sich der Vierjährige in der Spitze etabliert, war u.a. nur Hals geschlagen Dritter im Arima Kinen (Gr. I) zu Victoire Pisa und Buena Vista, dann war jedoch etwas die Luft raus.
In diesem Jahr wieder zu guter Form gefunden hat der letztjährige japanische Derbysieger Eishin Flash, ein Sohn der Leger-Siegerin Moonlady (Platini) und mithin ein weiteres Pferd mit deutschen Elementen im Japan Cup. Seit seinem Erfolg im Dubai World Cup (Gr. I) Ende März diesen Jahres war Victoire Pisa nicht mehr am Start, wegen nicht schwerwiegender Probleme mussten später geplante Auftritte in Hongkong und Paris kurzfristig abgesagt werden. Es stand schon wenige Tage nach Komplettierung der Triple Crown fest, dass man Orfevre eine längere Pause gönnen wollte und ihn erst wieder zum Arima Kinen (Gr. I) aufbietet. Doch mit Win Variation tritt der „Kronprinz“ des Derbyjahrgangs gegen Danedream an. Ebenso deutlich wie Orfevre vor Win Variation einkam, u.a. in Japans Derby und St. Leger, genauso deutlich blieb dieser vor dem Rest. Rose Kingdom, im letzten Jahr Sieger des Japan Cups nach Disqualifikation von Buena Vista, und Oken Bruce Lee, im Japan Cup 2009 Nase von Vodka geschlagen Zweiter, scheinen ihre Bestform derzeit nicht zur Hand zu haben.
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