Wenig inspirierende Schweizer Auktion
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TurfTimes:
Die Schweiz ist und bleibt ein komplizierter Platz für Auktionen. Das zeigte sich einmal mehr bei der von der Vereinigung Schweizer Vollblutzüchter (VSV) durchgeführten Jährlings- und Vollblutauktion am vergangenen Samstag im Sponsorenzelt der Rennbahn Zürich-Dielsdorf, als gerade einmal sieben der angebotenen zwanzig Pferde für etwas mehr als 100.000 Franken den Besitzer wechselten. Mehrfach hat man dort den Ort und das Format der Auktion gewechselt, doch sind die dortigen Besitzer und Trainer mehr an Startpferden als an Jährlingen interessiert. Zudem ist die Auswahl bei einer Population von rund vierzig Fohlen pro Jahr ohnehin nicht besonders groß. „Wir werden uns zusammensetzen und überlegen, wie wir das in Zukunft gestalten werden“, kommentierte VSV-Präsident Fritz von Ballmoos das Resultat, “möglicherweise wird die Auktion im Anschluss an einen Renntag durchgeführt oder in das Programm integriert.“
Angedacht war ohnehin zunächst, am Samstag drei oder vier Rennen und dann die Auktion durchzuführen, doch hatte der Verband die Abhaltung der Rennen nicht genehmigt, wie überhaupt das Verhältnis zwischen dem Dachverband und dem Rennverein Zürich unverändert gespannt ist. Auffällig war, dass kaum Schweizer Trainer vor Ort waren, geboten wurde von deren Seite ohnehin so gut wie nicht. Zudem erwiesen sich viele Reservepreise als absolut unrealistisch. Dabei steht der Schweizer Rennsport derzeit so schlecht nicht da, denn Rennen gibt es, bei einer Mindestdotierung von rund 8.000 Franken, genug, nur mangelt es an Pferden, die Felder besonders in Avenches sind zu klein.
Den Höchstpreis von 35.000 Franken erzielte ein vom Stall Schloss Berg am Irchel angebotener Sinndar-Bruder zum aktuellen Sieger Alamo (Anabaa Blue), den sich Alois Maier sicherte. Trainerin Carmen Bocskai nahm ihn noch am Abend mit in ihr Quartier nach Avenches. Vor Ort blieben zwei vom französischen Haras du Cadran angebotene Hengste, die beide vom Züricher Rennvereins-Präsidenten Martin Gloor erworben wurden. Ein King’s Best-Sohn kostete 30.000 Franken, ein Sohn von Librettist ging für 19.000 Franken durch den Ring.