Wöhler am Donnerstag in Epsom
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TurfTimes:
Trainer Andreas Wöhler war am Donnerstag in illustrer Gesellschaft in Epsom, denn er weilte im Vorfeld des Englischen Derbys beim "Breakfast with the stars" - allerdings ohne seinen Crack Chopin (Santiago), den er zehn Tage vor dem wichtigsten Klassiker Europas nicht unbedingt vor Ort testen wollte. Den rund 220 anwesenden Medien- und Sponsorenvertretern tat er kund, dass Chopin am Sonntag in Spexard zu seiner Zufriedenheit eine ernsthafte Arbeit absolviert hatte und fit für die große Herausforderung in Epsom sei. "Wir selbst wären wohl kaum auf die Idee gekommen, dort nachzunennen", sagte er, "es ist der Wunsch des neuen Besitzers. Ich bin sicher, dass er mit der Distanz keine Probleme haben wird. Für den deutschen Rennsport ist das natürlich eine aufregende Sache."
Auch Eigner Fahad Al Thani und Jockey Jamie Spencer waren in Epsom. "Es gibt eine Reihe von nicht unbedingt sicheren Stehern in dem Rennen", sagte Scheich Fahad, "deshalb könnte ich mir schon vorstellen, dass Chopin unter den ersten vier sein wird. Von einem Sieg wage ich gar nicht zu sprechen. Das Derby ist das Rennen Nummer eins auf der Welt, jeder will einen Starter haben. Aber man muss auch eine Chance haben, deshalb hat es bis zu diesem Jahr gedauert, bis wir erstmals vertreten sind. Jeder von uns ist glücklich, dass Chopin in Epsom läuft." Durchaus zuversichtlich zeigte sich Jockey Jamie Spencer, der Chopin vorletzten Montag bei einem Trainingsgalopp in Düsseldorf ritt. "Ein Pferd mit einer tollen Ausstrahlung", sagte er zu dem Santiago-Sohn, "allerdings haben wir in Düsseldorf auch nicht viel getan. In Krefeld hat er Global Bang geschlagen, der war gerade Zweiter in Köln, die Form war also schon etwas wert. Aber es kommt natürlich sehr viel auf den Rennverlauf an." Bei den Buchmachern notiert Chopin inzwischen sogar an Nummer vier des Wettmarktes zu Kursen um die 80:10.
Frankreichs Toptrainer Andre Fabre nutzte die Gelegenheit, um Ocovango (Monsun) unter seinem ständigen Jockey Pierre-Charles Boudot mit einem Führpferd eine Trainingseinheit vor Ort zu geben. "Es war nur ein leichter Canter", erläuterte Fabre, "es ging nur darum, ihm ein Gefühl für die Bahn zu geben, alles war in Ordnung. Er ist definitiv ein Derbypferd."
Telephonisch nach Epsom wurde Jim Bolger geschaltet, Trainer des klaren Favoriten Dawn Approach (New Approach). "Ich könnte nicht zufriedener mit ihm sein", sagte er, "nach meinem Eindruck wird er auch die Distanz stehen, aber das wird sich natürlich erst im Rennen zeigen." Sein irischer Kollege Aidan O'Brien konnte noch keine definiten Startzusagen geben, doch sieht es derzeit so aus, als ob Battle of Marengo (Galileo) und Mars (Galileo) die Reise nach England antreten werden, möglich ist auch Ruler of the World (Galileo).