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Viele deutsche Elemente bei Arqana

Foto: Arqana/Zuzanna Lupa

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 840 vom Freitag, 25.10.2024

Nach den ausgezeichneten Ergebnissen bei den Jährlingsauktionen in Europa in den vergangenen Wochen, vor allem im oberen und gehobenen Mittelmarkt, war der Vente de Yearlings d’Octobre von Arqana diese Woche in Deauville durchaus positiv entgegen gesehen worden. 775 Lots umfasst der Katalog, natürlich minus der Ausfälle, am Dienstag ging es los, am Samstag wird nach fünf Versteigerungstagen der letzte Jährling in den Ring kommen. 

Unterteilt ist das ganze in drei Sessionen, “Partie 1” am Dienstag, “Partie 2” am Mittwoch und Donnerstag, “Partie 3” dann logischerweise an den übrigen Tagen, wobei die Qualität dann mutmaßlich von Tag zu Tag zurückgeht. So kam dem Dienstag natürlich eine besondere Bedeutung zu und die Erwartungen wurden in diesem Segment erfüllt. Von 197 vorgestellten Jährlingen wurden 170 zu einem Schnitt von 104.882 Euro verkauft, was ein Plus von 14,7% gegenüber dem korrespondierenden Tag des Vorjahres bedeutet. Die Stärke des Marktes wird dadurch unterstrichen, dass zehn Hengste und Stuten 300.000 Euro und mehr erlösten, vor Jahresfrist waren es drei gewesen.

Zweimal fiel der Hammer bei 500.000 Euro. Das war zunächst bei einem von Andreas Putsch’ Haras de Saint Pair angebotenen Kingman-Hengst aus der Listensiegerin Via Pisa (Pivotal) der Fall, Listensiegerin, Blacktype-Vererberin und Schwester des in Japan in mehreren Gr. I-Rennen erfolgreichen Admire Mars (Daiwa Major). Der junge Hengst wird in den Stall von Trainer Paddy Twomey nach Irland gehen, der neue Besitzer wurde nicht genannt. Unterbieter war Anthony Stroud. 

Einen deutschen Background hat der andere 500.000-Euro-Zuschlag, eine vom Haras du Mont dit Mont nach Deauville gebrachter Night Of Thunder-Hengst. Seine Mutter Paramount (Siyouni) stammt aus der Fährhoferin Pagua (Zamindar), die vor einigen Jahren bei Arqana verkauft wurde. Es ist eine international bestens aufgestellte Linie, die in diesem Jahr in Deutschland durch Penalty (Frankel) einen mehrfachen Gr.-Sieger gebracht hat. Paramount war in Frankreich gruppeplaziert, der Night of Thunder-Sohn, ihr Erstling, wurde von Trainer Yann Barberot ersteigert. 

Deutsche Linien vertreten auch zwei Hengste, die jeweils 420.000 Euro brachten. Das war zum einen der ebenfalls aus dem Haras de Saint-Pair stammende Space Blues-Hengst aus der Wismar (Soldier Hollow), den Ross Doyle für skandinavische Interessen ersteigerte. Pia Brandt wird ihn für den Stall Perlen trainieren. Die Mutter, für das Gestüt Park Wiedingen Zweite im Schwarzgold-Rennen, vertritt die bestens bekannte Röttgener Linie der Derbysieger Windstoß (Shirocco) und Weltstar (Soldier Hollow). Wismar war bereits zweimal bei Arqana im Ring. Aus dem Rennstall von Peter Schiergen kommend, hatte sie 2021 120.000 Euro gebracht, war dann ein Jahr später tragend von Space Blues für 110.000 Euro durch den Ring gegangen.

In den Stall von Trainer Fabrice Chappet wechselte für ebenfalls 420.000 Euro ein vom Haras d’Ombreville offerierter Victor Ludorum-Hengst aus der Alakhana (Dalakhani). Diese ist eine Tochter der Dubai (Galileo), die eine von Dr. Klaus Schulte gepflegte Linie vertritt, der u.a. die Gr.-Sieger Denaro (Dashing Blade) und Davidoff (Montjeu) angehören. Alakhana selbst war Listensiegerin und hat aktuell den Prix Dollar (Gr. II)-Sieger Jayarebe (Zoffany) auf der Bahn. 

Aus der Zucht des Gestüts Röttgen stammt White Satin Dancer (Oasis Dream), eine Schwester u.a. von Wild Coco (Shirocco) und Weltmacht (Mount Nelson). Als Jährling war sie bei Tattersalls nach Irland verkauft worden, dort hat sie in Leopardstown gewonnen, lief später in Frankreich. In Deauville kam eine Sea The Stars-Stute von ihr in den Ring, Anthony Stroud erwarb sie für 380.000 Euro für Peter Harris, Jane Chapple-Hyam wird sie trainieren. 

In Kauflaune zeigte sich Eckhard Sauren, der noch am Sonntag von Baden-Baden aus zusammen mit Trainer Henk Grewe nach Deauville aufgebrochen war. Gleich sechsmal tauchte sein Name bereits am Dienstag auf einem Kaufzettel auf. Er war selbst überrascht, dass es am Ende so viele Jährlinge wurden, “ich hätte nicht gedacht, dass ich am Dienstag für diese Preise Pferde bekommen würde”, meinte er. 

Preislich bewegte sich alles im Rahmen zwischen 60.000 und 80,000 Euro, es waren vier Hengste und zwei Stuten. Bei den beiden Letzteren handelt es sich um zwei Galiway-Töchter, die Schwester einer Listensiegerin und die Tochter einer Schwester des Gr. I-Siegers Grand Couturier (Grand Lodge). 

Die Hengste stammen von Churchill, Sea The Moon, Zarak und Zelzal ab. Der Churchill-Sohn ist ein Bruder der klassischen Siegerin Lancade (Areion) aus einer erfolgreichen Fährhofer Familie. Randolf Peters ist der Züchter, aufgezogen wurde der Hengst, der 78.000 Euro kostete, im Haras de Grandcamp. Der Zarak-Hengst stammt aus einer Schwester des Gr. I-Siegers Bodemeister (Empire Maker), die zweite Mutter des Zelzal-Sohnes ist die Gr. I-Siegerin Again (Danehill Dancer). 

Holger Faust ersteigerte für 75.000 Euro für Darius Racing einen Zarak-Hengst aus dem Angebot des Écurie des Monceaux. Die Mutter ist eine nicht gelaufene Sea The Stars-Tochter aus bekannter Familie, denn bei der vierten Mutter handelt es sich um Sacarina (Old Vic). 

Liberty Racing wurde auch aktiv: Das Syndikat erwarb einen Zarak-Hengst aus der Kosmische (Fastnet Rock), die vor einigen Jahren im Training bei Andreas Wöhler den Winterkönigin-Trial (LR) für sich entscheiden konnte. Er kostete 85.000 Euro. Auf Henk Grewe wurde für 42.000 Euro ein Romanised-Hengst aus einer starken Wildenstein-Linie geschrieben, die Mutter hat Dalakhani als Vater. Ein Camelot-Hengst, der für 10.000 Euro verkauft wurde, wird eine Box bei Mario Hofer beziehen. 

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