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Positive Akzente bei Tattersalls

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 624 vom Freitag, 26.06.2020

Es war sicher eine der ungewöhnlichsten Auktionen, die in der Geschichte des ehrwürdigen Hauses Tattersalls am Donnerstag in Newmarket über die Bühne ging: Erstmals nach dem Lockdown wurde in Europa wieder live versteigert, wenn auch unter strengen Auflagen. Der Zugang zum Auktionsgelände war limitiert, Restaurants und Bars waren nahezu komplett geschlossen, viele Gebote kamen online auf den Tisch des Auktionators.

Die Craven Breeze Up Sale, eigentlich die wichtigste Versteigerung dieser Art in Europa, und die Ascot Breeze Up Sale waren zusammengelegt worden. Im April hatten sie durchgeführt werden sollen, mussten damals aus bekannten Gründen abgesagt werden und verzeichneten jetzt logischerweise zahlreiche Ausfälle. Trotzdem war die Community, insbesondere die Pinhooker, davon angetan, dass überhaupt versteigert wurde und am Ende konnte sogar ein unter den Umständen mehr als akzeptables Ergebnis vorgelegt werden. Am Ende wurden im „Craven“-Bereich 70 von 84 Zweijährigen zu einem Schnitt von 94.993gns. verkauft. Vergleiche zum Vorjahr sind natürlich unzulässig, doch sei angemerkt, dass die Craven Sale 2019 einen Gesamtumsatz von 10,343 Mio. gns. und einen Schnitt pro Zuschlag von 121.682gns. hatte.

Den Höchstpreis von 575.000gns. erzielte ein Sohn des aktuellen Night of Thunder aus der dreimal siegreichen Thurayaat aus der Linie der Oaks (Gr. I)-Siegerin Eswarah (Unfuwain). Blandford Bloodstock bekam den Zuschlag, dessen Vertreter Tom Biggs erklärte, dass der junge Hengst in Newmarket bleiben würde. Als Jährling hatte Johnny Collins vom Consignor Brown Island Stables vergleichsweise geringe 72.000 Pfund für ihn bezahlt.

Auf 400.000gns. kletterte ein aus den USA gekommener American Pharoah-Hengst, der als Jährling von Star Bloodstock für 170.000 Dollar gekauft worden. Er wird eine Box bei Trainer Simon Crisford beziehen. Geringfügig günstiger war eine ebenfalls aus den Staaten kommende Hard Spun-Stute, die aus einer Gr. III-platzierten Stute stammt, für 375.000gns. der Cool Silk Partnership zugeschlagen wurde.

Aus dem Angebot der Ascot Breeze Up Sale wurden 50 der 57 Pferde verkauft, der Schnitt betrug 20.009 gns., was sogar in etwa dem vorjährigen Wert entsprach. Der Wechsel nach Newmarket könnte der Auktion gut getan haben, denn es wurden somit prominentere Kunden erreicht. Den Höchstpreis von 92.000gns. erzielte ein Sohn von Prince of Lir, der an Avenue Bloodstock ging. Ein weiterer Hengst des Fliegers, der gerade seinen ersten Sieger gestellt hat, brachte 70.000gns. Das Gesamtergebnis war also durchaus positiv, zumal sich die Einreisebeschränkungen doch als nicht gerade verkaufsfördernd ausgewirkt haben.

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