Novellist nach Japan verkauft
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TurfTimes:
Novellist beendet damit seine Rennkarriere und wird sein gegenwärtiges Trainingsquartier in Gütersloh voraussichtlich Ende dieser Woche Richtung Japan verlassen. "Bereits nach dem Erfolg in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot hatte die Shadai Corp. Ltd. ein Vorkaufsrecht erworben", erklärte sein Besitzer Dr. Christoph Berglar gegenüber Turf-Times, danach sollte nach dem Prix de L’Arc de Triomphe Schluß sein, "die Nennung für den Japan-Cup wurde abgegeben, als noch nicht feststand, daß Shadai die Option ziehen würde. Jetzt habe ich ihn als Deckhengst abgegeben." Alles weitere zum Verkauf des derzeit besten deutschen Rennpferdes in der nachfolgenden Pressemitteilung seines Besitzers Dr. Christoph Berglar:
Shadai Corp. Ltd., Hokkaido (Japan), ein weltweit führendes Gestüt im Besitz der Gebrüder Yoshida, hat Deutschlands Galopper-Star Novellist für eine nicht genannte Summe erworben. Novellist beendet damit seine Rennkarriere und wird sein gegenwärtiges Trainingsquartier in Gütersloh voraussichtlich Ende dieser Woche Richtung Japan verlassen. Dort wird Novellist ab dem Jahr 2014 als Deckhengst tätig sein. Dr. Christoph Berglar, Züchter und Besitzer von Novellist erklärte, dass er weiterhin Zuchtrechte an dem Hengst halte und diese in Zukunft für seine Stuten auch nutzen werde.
Zu den Motiven für diesen Deal erklärte Berglar: „Der Schwerpunkt meiner Zuchtaktivitäten liegt in Kentucky, wo unsere Familie das Stonereath Stud betreibt. Dort hätte Novellist als Steher und Grasbahnpferd – 75% aller Rennen in USA werden über kürzere Distanzen und auf Sand gelaufen - als Deckhengst nur eingeschränkte Chancen gehabt. In Europa waren mehrere namhafte Gestüte an Novellist interessiert, doch lagen die am europäischen Deckhengstmarkt orientierten Bewertungen des Hengstes erheblich unter denen asiatischer Interessenten, so dass es im Hinblick auf eine langfristige Refinanzierung unserer züchterischen Aktivitäten nicht vertretbar gewesen wäre, wenn wir auf das Angebot von Shadai nicht eingegangen wären. In Japan wird Novellist ein sehr gutes Umfeld mit hochinteressanten Blutanschlüssen vorfinden. Damit bestehen dort die besten Voraussetzungen, dass aus diesem großartigen Rennpferd ein ebenso großer Deckhengst wird. Da ich nach wie vor mit seiner Mutter Night Lagoon züchte sowie zwei Halbschwestern von Novellist besitze, die den Bestand dieser herausragenden Familie absichern sollen, ist diese versprechende Perspektive ein weiterer Grund dafür gewesen, Shadai den Zuschlag für Novellist zu geben.“
Novellist war im Jahr 2013 ungeschlagen und gewann neun seiner insgesamt elf Rennen. Dabei verdiente er über €1,5 Mio an Rennpreisen und Prämien. Bei seinen Siegen betrug der Vorsprung auf den jeweils Zweitplatzierten durchschnittlich vier Längen. Novellist gewann auf höchstem Niveau in Italien (Okt. 2012), Frankreich (Juni 2013), England (Juli 2013) und Deutschland (September 2013). Der Sieg im Grand Prix de Saint-Cloud war der erste Sieg eines in Deutschland trainierten Pferdes seit 27 Jahren. Der anschließende Fünf-Längen-Erfolg in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot, bei dem Novellist den Bahnrekord um bemerkenswerte zwei Sekunden unterbot, machte den Hengst über Nacht zu einem Weltstar des Galopprennsports und zu einem ersten Anwärter auf einen Sieg im Prix de L’Arc de Triomphe am 6. Oktober in Paris. Leider ließ sich ein Start in diesem Rennen, das den krönenden Abschluss seiner herausragenden Laufbahn bilden sollte, infolge eines fieberhaften Infektes nicht realisieren. Laut internationalem Rating ist Novellist neben dem legendären Acatenango (1982) und Lomitas (1988) eines der drei besten seit dem Krieg in Deutschland trainierten Pferde gewesen.
Dr. Berglar abschließend: „Mein besonderer Dank gilt den zahlreichen Novellist-Fans. Ihre Begeisterung hat den Auftritten von Novellist einen zusätzlichen Glanz verliehen. In dankbarer Anerkennung verneige ich mich vor Trainer Andreas Wöhler und seinem gesamten Team in Ravensberg. Dort wurde in meisterlicher Weise der Grundstein für Erfolge gelegt, die einzigartig waren und für immer einen Ehrenplatz in der Erinnerung sehr vieler Galoppsportfreunde weltweit haben werden.“