Die neue Karriere von Maxios

Exakt 21 Bedeckungen sind bei Maxios (Monsun) im Jahre 2019 verzeichnet. Das war damals noch auf dem Fährhof, den er aber im letzten Herbst Richtung Coolmore in die National Hunt-Zucht verlassen hat. Das Castlehyde Stud ist seine neue Heimat und er hatte nicht ganz unerwartet gleich richtig viel zu tun. 298 Stuten hat er dieses Jahr laut Weatherbys Return of Mares gedeckt, damit ist er der meistbeschäftigte Hengst in Großbritannien und Irland, möglicherweise sogar in der Vollblutzucht weltweit. Dies im Übrigen zu einer Decktaxe von 6.000 Euro.

Die Beliebtheit von Maxios liegt natürlich darin begründet, dass Söhne von Monsun in der Zucht von Hindernispferden enorme Erfolge verbuchen können. Angefangen von Network in Frankreich bis zu Getaway oder Shirocco, die in Irland stehen. Getaway steht im Grange Stud von Coolmore, in deren NH-Portfolio auch der Monsun-Sohn Ocovango aufgeführt ist. Aktuell hat Maxios in Irland mit dem von Fährhof gezogenen Quilixios einen noch ungeschlagenen Dreijährigen auf der Bahn, er hat am Samstag in Down Royal über Hürden gewonnen, gilt im Stall von Trainer Gordon Elliott als künftiger Crack.

Die Nummer zwei der Hengste bezüglich der Bedeckungen ist 2020 der eher weniger bekannte Jet Away (Cape Cross), ein in England und Australien erfolgreicher Juddmonte-Hengst aus der berühmten Familie der Hasili (Kahyasi). Seine ersten Nachkommen überzeugten in der Point-to-Point-Szene, weswegen die Nachfrage enorm gestiegen ist. Er deckte im Arctic Tack Stud in Irland 288 Stuten, ziemlich exakt doppelt so viel wie im Jahr zuvor.

Sehr gut gestartet ist der Neuling Crystal Ocean (Sea The Stars), der im Beeches Stud von Coolmore zu einer Decktaxe von 8.000 Euro 280 Stuten zu Besuch hatte. An dem Sieger in den Prince of Wales’s Stakes (Gr. I) war letztes Jahr auch die Stiftung Gestüt Fährhof interessiert, wurde aber von Coolmore überboten. Die Iren haben gleich im ersten Jahr ein gutes Geschäft mit dem Hengst gemacht.

In der nachfolgenden Tabelle sind die neuen Hengste in Großbritannien und Irland mit den meisten Bedeckungen aufgeführt:

Nicht nur Maxios profitierte bezüglich der Quantität der ihm zugeführten Stuten von einem erheblichen Zuwachs. Ein Beispiel ist auch der „King George“-Sieger Poet’s Word (Poet’s Voice), der letztes Jahr im britischen Nunnery Stud dreißig Stuten deckte, dieses Jahr waren es im irischen Boardsmill Stud in der National Hunt-Zucht 221 Stuten.

Verdoppeln konnte die Anzahl der Stuten nicht unerwartet Night of Thunder (Dubawi). Er deckte 2019 im Dalham Hall Stud in Newmarket 106 Stuten, doch nach einem hervorragenden Start seines ersten Jahrgangs und dem Wechsel nach Irland in das Kildangan Stud kam er trotz gestiegenen Tarifs auf 213 Stuten.

Insgesamt 17 Hengste in Großbritannien und Irland deckten 2020 mehr als zweihundert Stuten, das Gros davon „Hindernis“-Hengste: Order of St. George (Galileo), Getaway (Monsun), Wings of Eagles (Pour Moi), Walk in the Park (Montjeu), Soldier of Fortune (Galileo) und Idaho (Galileo) zählen sämtlich zur Cooolmore NH-Abteilung. Hinzu kommen in Irland Affinisea (Sea The Stars) mit 209 Bedeckungen im Whytemount Stud und Berkshire (Mount Nelson) mit 201 Stuten im Kedrah House Stud.

Zwei Hengste jedoch aus dem Flach-Bereich überschritten auch die 200er Grenze: Churchill (Galileo) deckte in Coolmore 250 Stuten, Sea The Stars (Cape Cross) hatte im Gilltown Stud 206 Bedeckungen zu leisten. Nachfolgend eine weitere Liste von Hengsten in der Zucht von Flachrennpferden mit höheren Zahlen, wobei die oben aufgeführten "first season sires" nicht mehr berücksichtigt worden sind. 

Die Zahlen zeigen einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr: 13.443 Fohlen wurden 2019 in Großbritannien und Irland registriert, dieses Jahr sind es 12.778, doch glaubt Weatherbys, dass es auf Grund der Corona-Krise noch Nachmeldungen geben wird. 8.161 Mutterstuten sind in Großbritannien gemeldet, vor drei Jahren waren es noch rund eintausend mehr. In Irland gibt es 14.201 Mutterstuten, die Zahl ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Weltweit notiert Weatherbys allerdings unverändert einen Rückgang der Fohlengeburten. Waren es 2005 noch rund 123.000 gewesen, so wurden 2019 etwa 88.000 Vollblüter geboren.