Drucken Redaktion Startseite

Neue Hengste in D - Waldgeist

Waldgeist. Foto: Ballylinch

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 848 vom Freitag, 20.12.2024

Es dürfte noch nicht vorgekommen sein, dass zwei Sieger im Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) gleichzeitig in Deutschland als Deckhengst aktiv sind. Neben Torquator Tasso (Adlerflug), der in Auenquelle steht, ist es ab 2025 Waldgeist (Galileo). Dieser war 2019 im wichtigsten Galopprennen Europas erfolgreich und wurde im Jahr darauf im Ballylinch Stud in Irland aufgestellt. Fünf Jahre stand er dort, wechselt jetzt nach Deutschland, wo er einst im Gestüt Ammerland aufwuchs. Ballylinch hält unverändert einen maßgeblichen Anteil an ihm, was sicher von einem andauernden Vertrauen zeugt. Im Gestüt Lünzen, seiner neuen Heimat, wird er zu einer Taxe von 6.000 Euro angeboten, in Irland stand er im Frühjahr für 10.000 Euro, dafür deckte er 38 Stuten. 

Der erste Jahrgang von Waldgeist ist dreijährig, drei Listensieger sind darunter. Seine bisherigen Nachkommen haben sich nicht unbedingt als frühreif erwiesen, so dass er hierzulande möglicherweise besser aufgehoben ist. 

Er selbst war allerdings bereits ein herausragender Zweijähriger, in diesem Alter gewann er bei drei Starts zweimal, darunter das Criterium de Saint-Cloud (Gr. I), in dem sein neuer Boxennachbar Best Solution (Kodiac) Zweiter war. Dreijährig blieb er zwar sieglos, war aber Zweiter im Prix du Jockey Club (Gr. I), lief zudem im Sommer wegen der Bodenverhältnisse überhaupt nicht. Wie viele seiner Familienmitglieder bevorzugte er etwas durchlässiges Geläuf. 

Vierjährig hatte er eine exzellente Saison. Er gewann in dieser Reihenfolge den Prix d’Hedouville (Gr. III), den Grand Prix de Chantilly (Gr. II), den Grand Prix de Saint-Cloud (Gr. I) und den Prix Foy (Gr. II). In Enables Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) belegte er den vierten Platz. Fünfjährig startete er mit einem Erfolg im Prix Ganay (Gr. I) gegen Study Of Man (Deep Impact) ins Jahr, war dann jeweils Dritter in den Prince of Wales’s Stakes (Gr. I) und den King George VI and Queen Elizabeth Stakes (Gr. I). In der Vorbereitung auf den “Arc” siegte er zum zweiten Mal im Prix Foy (Gr. II). Bei seinem dann größten Triumph setzte sich der stets von Andre Fabre trainierte Waldgeist gegen Enable (Nathaniel), Sottsass (Siyouni) und Japan (Galileo) durch, der damals sehr weiche Boden war natürlich ideal für ihn. Mit diesem Sieg beendete er seine bemerkenswerte Rennkarriere, die bei 21 Starts neun Siege auf Distanzen zwischen 1600 und 2400 Meter umfasste. 

Die Abstammung ist über jeden Zweifel erhaben. Der Galileo-Sohn stammt aus der Prix Penelope (Gr. III)-Siegerin Waldlerche (Monsun), Mutter auch der Prix de Malleret (Gr. II)-Siegerin Waldlied (New Approach), selbst schon Blacktype-Vererberin, und des Gr. III-Siegers Waldkönig (Kingman), der im irischen Knockhouse Stud in der Zucht von Hindernispferden tätig ist. Ein bereits erfolgreicher Deckhengst ist Waldlerches Bruder Masked Marvel (Montjeu), Gr. I-Vererber über Sprünge. Im kommenden Jahr steht er unter dem Étreham-Label für 12.500 Euro im Haras de la Tuilerie.

Verwandte Artikel: