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Neue Deckhengste in Deutschland - Polish Vulcano

Polish Vulcano im norddeutschen Schnee. Foto: privat

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 399 vom Donnerstag, 07.01.2016

Es ist in diesem Frühjahr eine Premiere, denn einen Deckhengst hat es im Gestüt IDEE bisher noch nicht gegeben, Neuland also für die Hamburger Zuchtstätte von Albert Darboven. Eine unbekannte Größe ist jedoch der Hengst nicht, Polish Vulcano ist dorthin zurückgekehrt, wo er aufgewachsen ist. Angeboten wird er zu einer sehr moderaten Decktaxe, ganz sicher hat man mit ihm den „kleinen“ Züchter im Auge, aber sein Heimatgestüt wird ihn unterstützen.

Seine Rennlaubahn umfasste im Stall von Trainer Hans-Jürgen Gröschel in Langenhagen 21 Starts. Nach einem nichtssagenden Auftritt zweijährig debutierte er dreijährig erfolgreich in Hoppegarten, Derbypläne wurden nach einem sechsten Platz im Derby-Trial in Hannover zu den Akten gelegt. Bei seinen weiteren drei Starts in diesem Jahr blieb er jedoch ungeschlagen, er gewann Handicaps in Berlin-Hoppegarten (2) und Baden-Baden. Vierjährig konnte er nur zweimal im Frühjahr herausgebracht werden. Er war Zweiter im Preis von Dahlwitz (LR) und  gewann dann den Sachsen-Preis (LR) in Dresden. Seine beste Saison hatte er fünfjährig: Nach zwei Listenplatzierungen gewann er den Preis der Sparkassen Finanzgruppe (Gr. III) in Iffezheim gegen Earl of Tinsdal (Black Sam Bellamy) und u.a. Neatico (Medicean). Später im Jahr belegte er noch Rang drei im Hessen-Pokal (Gr. III).

2014 absolvierte er noch acht Starts. Er blieb zwar sieglos, erzielte aber einige respektable Platzierungen, in Baden-Baden als jeweils Vierter im Großen Preis der Badischen Unternehmer (Gr. II) und im Preis der Sparkassen Finanzgruppe (Gr. III) sowie als Fünfter im Großen Dallmayr-Preis (Gr. I). In drei Rennzeiten hatte er ein Rating von über 90kg, in der Spitze 94kg, als Gruppe-Sieger sind seine Nachkommen jedoch voll züchterprämienberechtigt.

Polish Vulcano stammt aus dem Jahrgang 2008 von Lomitas (Niniski), dem ersten nach dessen Rückkehr auf den Fährhof, einem glänzenden Jahrgang. Danedream steht natürlich weit oben, Ever StrongOriental FoxSaltasSalut und Silvaner sind zu nennen. Die letzten Nachkommen des großen Rennpferdes und Vererbers, nur noch eine Handvoll, sind vierjährig.

Die Mutter Polska Infa ist nur zweimal gelaufen, sie hat in beiden Fällen gewonnen, in Baden-Baden und Bad Doberan. Polish Vulcano ist ihr bislang bester Nachkomme, von den sechs anderen aus der IDEE-Zucht hat nur Polski Poseidon (Areion) gewonnen, der Rest kam teilweise gar nicht auf die Bahn. Polska Infa ist nicht mehr im Besitz des Gestüts Idee, für Erhard Vogt hat sie vergangenes Jahr ein Stutfohlen von It’s Gino gebracht.

Die nächste Mutter Polska Princess (Polish Precedent) war bei Lord William Huntingdon und Andreas Wöhler im Training, blieb aber sieglos und hat auch in der Zucht außer Polska Infa keine Spuren hinterlassen. Sie ist eine Halbschwester von Pik König (Königsstuhl), Sieger im Deutschen Derby (Gr. I) und von Power Flame (Dashing Blade), ein erstklassiger Meiler, der in sechs Gruppe-Rennen erfolgreich war. Deren Mutter, die gute Steeplerin Pikante (Surumu), ist eine Schwester des Derbysiegers Philipo (Prince Ippi).

Die Familie ist im Gestüt Idee noch durch Pik Königs Halbschwester Power Queen (Danehill) und deren Tochter Power Penny (Galileo) vertreten. Aus der Power Queen, Mutter u.a. der listenplatziert gelaufenen Power Eva (Ransom O‘War), hat bei Hans-Jürgen Gröschel eine drei Jahre Soldier Hollow-Stute, ein zwei Jahre alter Hengst stammt von Campanologist, ein Jährlingshengst von High Chaparral. Power Penny, die bei nur zwei Starts ungeschlagen blieb, hat zwei noch nicht gelaufene Hengste von Peintre Celebre und Manduro im Rennstall.

Polish Vulcano ist der erste Deckhengst aus seiner engeren Familie – Power Flame war schon im Status eines Wallachs, als er seine großen Erfolge feierte. Und Pik König sowie Philipo verunglückten noch während ihrer Rennkarriere. Es gibt also etwas nachzuholen.  

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