Die Frage, wie gut der Jahrgang 2010 ist, wird ganz gewiss nicht vor Ende des Jahres beantwortet werden können, wenn überhaupt. So ganz verkehrt sieht der Standard aber bislang nicht aus. Der Sieger Lucky Speed war seitdem zwar noch nicht an der Öffentlichkeit, gewonnen haben aber aus dem Derbyfeld seit Hamburg Tres Blue, Saratino, Samos, Vif Monsieur und Probably, der Ebbesloher Empoli gab in München im Großen Preis von Bayern eine sehr gute Vorstellung. Und Limario war jetzt der erste Gruppe-Sieger in Deutschland seit dem Derby. Dass der Sieger in Hannover aus dem Kreis der Derbystarter kommen würde, war schon sehr wahrscheinlich, gleich vier der sieben Teilnehmer waren in Hamburg dabei, in diese Phalanx schob sich nur der gute England-Import Dubday.
Der Sieger Limario hatte in Hamburg als Siebter zumindest noch den letzten Trostpreis bekommen, es gab eine Besitzerprämie in Höhe von 3.000 Euro. Es war damals der erste Versuch von ihm auf der 2400-m-Distanz, die möglicherweise doch ein Tick zu lang ist, auch wenn er auf der keineswegs kurzen Geraden in Hannover stets zulegen konnte. Zweijährig hatte er in Hannover debutiert, war damals Dritter in einem 1600-m-Rennen hinter Protectionist und Agama gewesen. Er gewann dann in Köln gegen Swordhalf und Saratino, legte im Preis des Winterfavoriten (Gr. III), der vergangenes Jahr in Düsseldorf gelaufen wurde, nach, gewann gegen die in totem Rennen eingekommenen Anatol Artist und Wildheart - Tres Blue wurde damals Letzter.
Es dauerte schon einige Zeit, bis Limario in dieser Saison Tritt gefasst hatte, in Köln und Krefeld blieb er unter den Erwartungen, erst im Bremer Derby-Trial löste er sein Derbyticket. Der Preis der Deutschen Einheit (Gr. III) über 2000m auf der Heimatbahn ist Anfang Oktober sicher ein Ziel, in Deutschland hat er zuvor kein Engagement.
Areion (Big Shuffle) vererbt deutlich mehr Stehvermögen als sein Vater, sicher dank Caerleon (Nijinsky), dem Vater seiner Mutter Aerleona. Auch wenn seine Nachkommen mehrheitlich auf Distanzen um die Meile herum zuhause sind, gibt es Ausnahmen, wie etwa Limarios rechten Bruder Le Roi, der vergangenes Jahr in Australien mit dem Schweppes Summer Cup (Gr. III) ein 2400-m-Rennen an sich bringen konnte.
Das Stehvermögen von Limario kommt natürlich auch von der mütterlichen Seite. Die Mutter Limaga verfügte nur über beschränktes Können, sie blieb bei elf Starts sieglos und beendete ihre Karriere mit dem bemerkenswerten GAG von 43kg - so ein niedriges Rating gibt es heute gar nicht mehr! Die von der Stiftung Gestüt Fährhof gezogene Stute wurde trotzdem ein großer Zuchterfolg, neben Limario und Le Roi brachte sie vier weitere Sieger, darunter den guten Steher Limatus (Law Society), der in Chantilly und Hamburg Listenrennen über weite Wege gewann. Limarios rechte Schwester Laronja, die dreijährig gewonnen hat, ist Mutter des Listensiegers Tesey (Tiger Hill).
Nach hinten heraus ist es eine der erfolgreichen deutschen Linien, zurückgehend auf die klassische Siegerin Liebeslied (Ticino), die Walther Jacobs noch in relativ fortgeschrittenem Alter aus dem Besitz der Gebrüder Rösler auf den Fährhof geholt hat. Ihr Enkel Literat (Birkhahn) lief ja auch in den Fährhofer Farben und wurde ein einflussreicher Deckhengst.
Die Linie ist unverändert in Sottrum aktiv, auf der BBAG-Jährlingsauktion kommt ein Sakhee-Hengst aus der Limeira (Bertolini) in den Ring, die Mutter Ligona (Aragon) ist Schwester von Limarios Mutter. Zu erwähnen ist, dass von Areion in Iffezheim gleich 19 Nachkommen im Katalog stehen. Bei der BBAG war im Übrigen auch Limario, im Herbst 2011, damals wurde er für 26.000 Euro zurückgekauft.