Iquitos, der „Galopper des Jahres 2016“ und erste Gewinner der German Racing Champions League eroberte vor 16.500 Zuschauern am Sonntag auch München: Im Großen Dallmayr-Preis (Gruppe I, 155.000 Euro, 2.000 m), einem der beiden absoluten Highlights der Turf-Saison auf der Galopprennbahn im Osten der Landeshauptstadt und einem Lauf der elf Rennen umfassenden Top-Rennserie, bewies der von Altmeister Hans-Jürgen Gröschel (74) in Hannover trainierte fünfjährige Adlerflug-Sohn unter dem Italiener Daniele Porcu seine außergewöhnliche Klasse. Nach dem vierten Rang im Vorjahr stürmte Iquitos, der den Golffreunden des Stalles Mulligan gehört, zur Quote von 69:10 nun auch hier der Konkurrenz mit einem gewaltigen Endspurt davon.
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Von einem der letzten Plätze mogelte sich Iquitos, der bei seinem 16. Start den sechsten Sieg schaffte und mit der Prämie von 100.000 Euro seine Gewinnsumme auf 382.250 Euro katapultierte, auf der Zielgeraden durch das Feld. Als der im Besitz von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed stehende Best Solution an der Außenseite schon einen Vorteil herausgearbeitet hatte, trumpfte Iquitos mächtig auf und kam ausgesprochen leicht und in der Manier eines wahren Klassepferdes mit anderthalb Längen Vorsprung zu diesem bedeutenden Erfolg.
Jockey Daniele Porcu, der den Crack zum ersten Mal steuerte und seinen zweiten Gruppe I-Sieg schaffte, in einem ersten Statement gegenüber German Racing: „Es gab gutes Tempo, da passte alles. So ein gutes Pferd wie Iquitos hatte ich noch nie geritten.“
Trainer Hans-Jürgen Gröschel war natürlich ebenfalls begeistert von der Leistung seines Ausnahmekönners: „Ihm kam die schnelle Pace sehr entgegen. Ich hatte etwas Bedenken, da Andrasch Starke, der ihn kennt, mit Enjoy Vijay immer an seiner Seite ging. Aber Daniele Porcu, zu dem ich ein sehr herzliches Verhältnis habe, hat einen perfekten Ritt hingelegt. Er hat sich zunächst aus allem herausgehalten und kam auch auf der Zielgeraden nicht zu früh nach vorne. Er hat die Order genau umgesetzt. Nun steuern wir die Titelverteidigung im Großen Preis von Baden an, anschließend ist der Arc das Ziel. Wir wollen uns mit der Spitze messen. Von seiner Augenverletzung hat sich Iquitos wieder bestens erholt, wie man gesehen hat.“ Man darf sich also auf den nächsten Auftritt von Iquitos, dem hiesigen Galopper-Star, in der Champions League in Baden-Baden freuen.
Aber auch der Gruppe I-Rahmen konnte sich mehr als sehen lassen. Gleich zum Auftakt gab es einen zweiten Sieg für Spirited. Der Dreijährige aus dem Stall Ullmann, der im Frühjahr ein wenig pausieren musste, zeige im Einlauf eine starke kämpferische Leistung und schob sich innen noch sicher an Edwin und Tigers Palarina vorbei zum Sieg. Die Münchner Bahn scheint dem Hengst zu liegen, der Schritt für Schritt an die besseren Aufgaben herangeführt werden soll. Gut zeigte sich aber auch Edwin auf dem Posten, der mit Stephen Hellyn im Sattel einen guten Eindruck hinterlassen hat und dem Sieger nur knapp den Vortritt lassen musste.
Aus sechster Position gewinnen Zweijährige in Deutschland nicht oft. Das Kunststück vollbracht hat Darius Racings Alounak, der erste Nachkommt von Camelot in Deutschland. Im Einlauf drehte der Hengst unter Eduardo Pedroza mächtig auf und bekam der Zweijährige den scheinbar schon sicheren Poldi’s Liebling, der sich in der Distanz noch klar geschlagen geben musste. Rang drei ging dahinter an Whaling Story, die nach einem Rennen an der Spitze die Gegner zum Schluss ziehen lassen musste.
Als sensationell muss man die Leistungen von Arlington Girl in dieser Saison bezeichnen. Die Stute siegte beim fünften Start zum vierten Mal und war auch im Konrad Werner Wille-Memorial über 2.200 m nicht zu bezwingen. Mit viel Schwung ging die Stute auf den letzten Metern an Atillio vorbei und Kevin Woodburn zeigte einmal mehr, dass mit ihm auch im Alter von 60 Jahren noch zu rechnen ist.
Weitere Münchner Siege an diesem Nachmittag gelangen der Toto-Außeneiterin Densy, die im Dallmayr Coupe Lukull einen Ausgleich III an die Fahnen des Gestüts Ammerland heften konnte. Im 8. Rennen dem Espresso d’Oro-Rennen überzeugte die von Sarah Steinberg trainierte Direct Drive mit starkem Speed und zum Abschluss ging der Treffer im Dallmayr Crema d’Oro Rennen an die von Werner Glanz am Platz trainierte Forever.
Quelle und weitere Infos: www.galoppmuenchen.de