TurfTimes:
Ausgabe 644 vom Freitag, 13.11.2020
Darley
Mit drei hochkarätigen, in den letzten Wochen bereits publizierten Neuzugängen wartet Darley für die Saison 2021 auf. Zwei davon, Ghaiyyath (Dubawi) und Earthlight (Shamardal), werden in Irland aufgestellt, Pinatubo (Shamardal) debütiert in Newmarket. Die Decktaxen liegen schon im höheren Bereich, doch handelt es sich fraglos um hervorragende Rennpferde mit erstklassigen Papieren. Im Dalham Hall Stud schwebt natürlich Dubawi (Dubai Millennium) in jeder Beziehung in höheren Sphären. Die Decktaxen aller anderen Hengste wurden abgesenkt, nicht unüblich etwa bei solchen, die im zweiten oder dritten Jahr im Gestüt sind. „Private“ heißt es bei New Approach (Galileo) und Farhh (Pivotal), was daran liegt, dass die Bücher von beiden quantitativ beschränkt werden.
In Irland gab es einen kräftigen Schritt nach oben für Night of Thunder (Dubawi), seine Decktaxe wurde verdreifacht. 18 Black Type-Sieger hat er in seinen ersten beiden Jahrgängen, damit hatte er einen vorzüglichen Start im Gestüt. Trotz sechs Gr. I-Siegern in der laufenden Saison wurde der Tarif von Teofilo (Galileo) wie beim Gros der anderen Hengste gekürzt. Im dortigen Portfolio fehlen gegenüber 2020 einige Namen: Exceed and Excel (Danehill), der 16 Jahre zwischen Australien und Irland geshuttelt ist, mit seinen 21 Jahren ab sofort in Australien bleibt, auch Dawn Approach (New Approach), The Last Lion (Choisir), French Navy (Shamardal), Fulbright (Exceed and Excel) und Slade Power (Dutch Art) sind nicht mehr dabei.
Dalham Hall Stud/GB
Kildangan Stud/IRL
Haras du Logis/FR
Coolmore/IRL
Galileo und seine Söhne – so könnte die Liste der Deckhengste im irischen Coolmore Stud betitelt werden. Der Star des Gestüts, dessen Decktaxe seit Jahren mit „private“ angeben ist – sie wird im mittleren sechsstelligen Bereich liegen – ist natürlich unumstritten die Nummer eins des Unternehmens und längst eine lebende Legende. 23 Jahre wird er im kommenden Jahr alt, fraglos geht seine aktive Decktätigkeit allmählich dem Ende entgegen, doch stehen noch kopfstarke Jahrgänge in den Startlöchern und es drängt sich nicht der Eindruck auf, als ob seine Vererbungskraft in jüngerer Zeit nachgelassen hat.
Sieben seiner Söhne gehören zu den Boxennachbarn, mit Circus Maximus und Arizona kommen aktuell zwei neue dazu. Letzterer schien zunächst in die NH-Abteilung zu gehen, wo auch noch reichlich „Galileos“ stehen, doch taucht er jetzt doch im Flach-Portfolio auf. Circus Maximus hat am Samstag mit dem zweiten Platz in der Breeders‘ Cup Mile (Gr. I) seine Rennkarriere beendet. Der Vierjährige war ein erstklassiger Meiler, hat vergangenes Jahr die St. James’s Palace Stakes (Gr. I) und den Prix du Moulin de Longchamp (Gr. I) gewonnen, diese Saison die Queen Anne Stakes (Gr. I). Ein volles Buch dürfte ihm gewiss sein.
Zwei hochkarätige Neuzugänge kommen aus Frankreich. Vor einigen Monaten hat Coolmore für einen dem Vernehmen nach mittleren zweistelligen Millionenbetrag Wootton Bassett (Iffraaj) gekauft. Der Zwölfjährige ist Vater von bisher neun Gr.-Siegern, gerade am Wochenende war noch seine Tochter Audarya im Breeders‘ Cup erfolgreich. Seine Decktaxe wurde natürlich kräftig erhöht, die Qualität der ihm zugeführten Stuten dürfte 2021 auch besser sein als in seinen Anfangsjahren. Der diesjährige „Arc“-Sieger Sottsass (Siyouni) ist ein weiterer prominenter Neuzugang. An ihm hatte sich Coolmore schon Anfang des Jahres im Hinblick auf eine zukünftige Deckhengsttätigkeit einen 50prozentigen Anteil gesichert.
Ansonsten gab es kaum Bewegung in der Hengsteliste. Der einzige Abgang ist der von Caravaggio (Scat Daddy), der 2021 in der nordamerikanischen Dependance Ashford Stud in Kentucky decken wird.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Galileo (Sadler's Wells) | private | private |
No Nay Never (Scat Daddy) | €125.000 | €150.000 |
Wootton Bassett (Iffraaj) | €100.000 | €40.000/FR |
Fastnet Rock (Danehill) | €50.000 | €60.000 |
Camelot (Montjeu) | €45.000 | €40.000 |
Churchill (Galileo) | €30.000 | €30.000 |
Sottsass (Siyouni) | €30.000 | --- |
Australia (Galileo) | €25.000 | €27.500 |
Gleneagles (Galileo) | €25.000 | €35.000 |
Starspangledbanner (Choisir) | €22.500 | €22.500 |
Circus Maximus (Galileo) | €20.000 | --- |
Saxon Warrior (Deep Impact) | €20.000 | €27.500 |
Zoffany (Dansili) | €20.000 | €22.500 |
Ten Sovereigns (No Nay Never) | €20.000 | €25.000 |
Magna Grecia (Invincible Spirit) | €18.000 | €22.500 |
Calyx (Frankel) | €16.000 | €22.500 |
Mastercraftsman (Danehill Dancer) | €15.000 | €25.000 |
Footstepsinthesand (Giant's Causeway) | €12.500 | €15.000 |
Holy Roman Emperor (Danehill) | €12.500 | €15.000 |
U S Navy Flag (War Front) | €12.500 | €17.500 |
Highland Reel (Galileo) | €10.000 | €12.500 |
Sioux Nation (Scat Daddy) | €10.000 | €12.500 |
Arizona (No Nay Never) | €7.000 | --- |
The Gurkha (Galileo) | €5.000 | €12.500 |
Rock of Gibraltar (Danehill) | €5.000 | €6.000 |
Gustav Klimt (Galileo) | €4.000 | €6.000 |
Banstead Manor Stud/GB
Mit Frankel (Galileo) und Kingman (Invincible Spirit) stehen im Banstead Manor Stud von Juddmonte zwei der führenden Hengste Europas, auch was die Decktaxe anbetrifft. Die bleiben für 2021 unverändert, was in diesem Fall unverändert anspruchsvoll ist. Kingman hat inzwischen mit Persian King auch schon einen prominenten Sohn im Gestüt. Beide Hengste sind auch kommerziell bezüglich der Verkäufe ihrer Nachkommen höchst erfolgreich, das unterstreichen einmal mehr die jüngsten Ergebnisse der Auktionen. Leicht gekürzt wurden die Decktaxen bei zwei anderen Hengsten, nicht unüblich bei einem Hengst wie Expert Eye (Acclamation), denn er steht im dritten Jahr im Banstead Manor Stud.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Frankel (Galileo) | £175.000 | £175.000 |
Kingman (Invincible Spirit) | £150.000 | £150.000 |
Oasis Dream (Green Desert) | £20.000 | £25.000 |
Bated Breath (Dansili) | £12.500 | £12.500 |
Expert Eye (Acclamation) | £12.500 | £17.500 |
Lanwades Stud/GB
Angeführt von Sea The Moon (Sea The Stars) wird das Portfolio des Lanwades Studs 2021 in Newmarket. Der Derbysieger aus der Zucht des Gestüts Görlsdorf hatte 2020 164 Stuten zu einer Decktaxe von 15.000 Pfund gedeckt, diese wird jetzt auf 22.500 Pfund angehoben. Der Neunjährige ist Vater von jetzt sechs Gruppesiegern, seine Tochter Alpine Star hat dieses Jahr die Coronation Stakes (Gr. I) gewonnen, in Deutschland waren Quest the Moon und Wonderful Moon Gr. II-Sieger. Auch die Ergebnisse in den Auktionsringen können sich sehen lassen.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Sea The Moon (Sea The Stars) | £22.500 | £15.000 |
Study of Man (Deep Impact) | £12.500 | £15.000 |
Bobby's Kitten (Kitten's Joy) | £7.000 | £8.000 |
Sir Percy (Mark of Esteem) | £7.000 | £7.000 |
Ballylinch Stud/IRL
Ein wenig gegen den Trend hat das irische Ballylinch Stud bei fast allen seinen Hengsten an der Preisschraube für 2021 gedreht, was natürlich mit den Erfolgen auf der Rennbahn zu tun hat. Der vom Gestüt Ammerland gezogene Lope de Vega (Shamardal) hatte 2020 bislang 37 Black Type-Sieger auf der Bahn, vier haben Gr. I-Rennen gewonnen, aktuell noch Aunt Pearl beim Breeders‘ Cup. Auch kommerziell sind seine Nachkommen stets sehr interessant. Mit einem Tarif von jetzt 125.000 Euro ist er längst in der Champions League angekommen. Der Gr. I-Sieger New Bay (Dubawi) hat seinen ersten Jahrgang auf der Bahn, zwei daraus haben Gruppe-Rennen gewonnen, weswegen man zu einer Decktaxe von 20.000 Euro zurückgekehrt ist, mit der man einst bei ihm begonnen hatte. Make Believe (Makfi) hatte den Prix du Jockey Club (Gr. I)-Sieger Mishriff auf der Bahn. Bei Waldgeist (Galileo), den eine ganze Reihe von deutschen Stuten aufgesucht hat, ist es bei 17.500 Euro geblieben.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Lope de Vega (Shamardal) | €125.000 | €100.000 |
New Bay (Dubawi) | €20.000 | €15.000 |
Waldgeist (Galileo) | €17.500 | €17.500 |
Make Believe (Makfi) | €15.000 | €12.000 |
Fascinating Rock (Fastnet Rock) | €5.000 | €7.000 |
Haras de Bouquetot/FR
Mit teilweise deutlich moderateren Decktaxen als 2020 geht das Haras de Bouqetot von Al Shaqab Racing in die Saison 2021. Angeführt wird das Portfolio vom Gr. I-Sieger Shalaa (Invincible Spirit), dessen erster Jahrgang aktuell auf der Bahn ist. Er hat bisher vier Black Type-Pferde gestellt, insgesamt gab es 18 individuelle Sieger. Neu dabei ist Wooded (Wootton Bassett), der mit einem Tarif von 15.000 Euro in den Markt geht. Der drei Jahre alte Hengst hat für Al Shaqab Racing drei Rennen gewonnen, darunter den Prix de l’Abbaye de Longchamp (Gr. I) und den Prix Texanita (Gr. III), hinzu kommen drei Gruppe-Platzierungen. Mit Al Wukair (Dream Ahead), Zelzal (Sea The Stars) und Ectot (Hurricane Run) werden gleich drei Bouquetot-Hengste im kommenden Jahr mit ihrem ersten Jahrgang auf der Bahn vertreten sein.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Wooded (Wootton Bassett) | €15.000 | --- |
Shalaa (Invincible Spirit) | €15.000 | €25.000 |
Toronado (High Chaparral) | €8.000 | €8.000 |
Al Wukair (Sream Ahead) | €6.000 | €7.000 |
Zelzal (Sea The Stars) | €6.000 | €7.000 |
Olympic Glory (Choisir) | €5.000 | €10.000 |
Ruler of the World (Galileo) | €5.000 | €6.000 |
Ectot (Hurricane Run) | €4.000 | €5.000 |
Haras d'Annebault/FR
Zwei aus England gekommene Hengste verstärken 2021 das Angebot des Haras d’Annebault von Niccolò und Vita Riva: Mondialiste (Galileo), dessen erster Jahrgang im Jährlingsalter ist, stand bisher im Elwick Stud, Hot Streak (Iffraaj), Vater des Anglesey Stakes (Gr. III)-Siegers A Case of You kommt von Tweenhills. Mit Pomellato (Big Shuffle) und Waldpark (Dubawi) sind auch zwei Hengste aus deutscher Zucht in diesem Gestüt in der Normandie aufgestellt.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Spanish Moon (El Prado) | €5.500 | €5.000 |
Mondialiste (Galileo) | €4.000 | £6.000 |
Hot Streak (Iffraaj) | €3.500 | £5.000 |
Pomellato (Big Shuffle) | €3.500 | €5.000 |
Waldpark (Dubawi) | €3.000 | €3.000 |
Haras du Quesnay/FR
Intello (Galileo), Vater der aktuellen „Winterkönigin“ Noble Heidi führt das Aufgebot der Deckhengste im Haras du Quesnay an. Mit 101 Bedeckungen war der einstige Sieger im Prix du Jockey Club 2020 durchaus populär, trotzdem wurde seine Decktaxe wie auch bei Anodin (Anabaa) gesenkt.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Intello (Galileo) | €10.000 | €12.500 |
Anodin (Anabaa) | €7.000 | €12.000 |
Motivator (Montjeu) | €7.000 | €7.000 |
Recoletos (Whipper) | €6.500 | €6.500 |
Attendu (Acclamation) | €3.000 | €3.000 |
Haras d'Étreham/FR
Zwei hochkarätige Neuzugänge gibt es im Haras d’Étreham zu verzeichnen, beide starten auch zu anspruchsvollen Decktaxen, zumindest für französische Verhältnisse. Immerhin handelt es sich um Gruppe I-Sieger: Persian King (Kingman) hat die Poule d’Essai des Poulains (Gr. I), den Prix d’Ispahan (Gr. I) und den Prix du Moulin de Longchamp (Gr. I) gewonnen, Hello Youmzain (Kodiac) war in den Betfred Sprint Stakes (Gr. I) und in den Diamond Jubilee Stakes (Gr. I) erfolgreich. Leicht gesenkt wurde der Tarif für Almanzor (Wootton Bassett), dessen erster Jahrgang in der kommenden Saison auf die Rennbahn kommt.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Almanzor (Wootton Bassett) | €30.000 | €35.000 |
Persian King (Kingman) | €30.000 | --- |
Hello Youmzain (Kodiac) | €25.000 | --- |
City Light (Siyouni) | €7.000 | €7.000 |
Scissor Kick (Redoute's Choice) | €5.000 | €5.000 |
Cheveley Park Stud/GB
Seine 24. Saison in Folge absolviert der einmalige Pivotal (Polar Falcon) im Cheveley Park Stud, wobei die Zahl seiner Partnerinnen doch sehr begrenzt sein wird, was Wunder mit 27 Jahren. Mit Addeyb und Glen Shiel stellte er am Champions Day unlängst in Ascot zwei Gr. I-Sieger. Die Decktaxen der anderen Hengste wurden linear abgesenkt.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Ulysses (Galileo) | £10.000 | £15.000 |
Twilight Son (Kyllachy) | £5.000 | £7.000 |
Mayson (Invincible Spirit) | £4.000 | £5.000 |
Dutch Art (Medicean) | private | private |
Pivotal (Polar Falcon) | private | private |
Derrinstown Stud/IRL
Im irischen Derrinstown Stud von Shadwell wird 2020 King of Change (Farhh) aufgestellt. Der vier Jahre alte Hengst ist für Besitzer Ali Abdulla Saeed und Trainer Richard Hannon nur sechsmal am Start gewesen, war dreimal Erster und dreimal Zweiter. Gewonnen hat er u.a. die Queen Elizabeth II Stakes (Gr. I) im vergangenen Oktober in Ascot, in den 2000 Guineas (Gr. I) war er Zweiter. Dieses Jahr konnte er nicht mehr an den Start gebracht werden.
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Awtaad (Cape Cross) | €10.000 | €15.000 |
Tamayuz (Nayef) | €8.000 | €10.000 |
King of Change (Farhh) | €7.000 | --- |
Markaz (Dark Angel) | €3.000 | €5.000 |
Haatef (Danzig) | €2.000 | €2.000 |
Newsells Park Stud/GB
Nathaniel (Galileo), Vater der großen Enable, wird 2021 im Newsells Park zu einer Decktaxe von 15.000 Pfund decken, was eine deutliche Reduzierung gegenüber diesem Frühjahr bedeutet, als noch 25.000 Pfund verlangt wurden. Er ist Vater von insgesamt zwölf Gr.-Siegern, vier haben dieses Jahr auf dieser Ebene gewonnen.
Neu aufgestellt wird wie berichtet der St. James’s Palace Stakes (Gr. I)-Sieger Without Parole (Frankel). Seine Decktaxe beträgt 10.000 Pfund.
Aga Khan Studs
Der teuerste Deckhengst auf dem Kontinent bleibt Siyouni (Pivotal): Im Haras de Bonneval des Aga Khan wird er 2021 zu einem Tarif von 140.000 Euro stehen, was gegenüber den 100.000 Euro des Vorjahres noch einmal eine kräftige Erhöhung bedeutet. Er hatte in diesem Jahr mit Sottsass, Dream And Do, St. Mark’s Basilica und Etoile allerdings auch vier Gr. I-Sieger auf der Bahn. An seiner Seite stehen in der Normandie mit Zarak (Dubawi) und Dariyan (Shamardal) zwei Nachwuchshengste.
Unverändert bleiben die Decktaxe im Gilltown Stud, der irischen Basis des Aga Khan. Der Star ist natürlich Sea The Stars, der 2021 u.a. die Gr. I-Sieger Stradivarius und Miss Yoda auf der Bahn hatte.
Haras de Bonneval/FR
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Siyouni (Pivotal) | €140.000 | €100.000 |
Zarak (Dubawi) | €12.000 | €12.000 |
Dariyan (Shamardal) | €8.000 | €8.000 |
Gilltown Stud/IRL
Hengst | Taxe21 | Taxe20 |
Sea The Stars (Cape Cross) | €150.000 | €150.000 |
Harzand (Sea The Stars) | €8.000 | €8.000 |