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Horst Horwart verstorben

Horst Horwart mit Sambaprinz nach dem Sieg in der Brandenburg-Trophy 2002. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 427 vom Donnerstag, 21.07.2016

Sein letzter Rennbahnbesuch liegt schon lange zurück, seit dem Ende seiner aktiven Zeit hat er sich nur noch sehr selten in der Öffentlichkeit gezeigt. Horst Horwart, markanter Jockey und Trainer, ist vor einer Woche im Alter von 78 Jahren in Neuss verstorben, seine Beisetzung findet auf seinen Wunsch hin anonym statt.

Irgendwie stand Horst Horwart für die gute alte Zeit des Rennsports, als es noch Privattrainer gab, als das Ruhrgebiet, dem er entstammte, noch eine Hochburg des Turfs war. In Mülheim hat er den Jockeyberuf gelernt, dort 1959 seinen ersten Sieger geritten, in Gelsenkirchen gewann er mit Wladimir zweimal den Aral-Pokal. Für Angela Spaulding und Trainer Robert Backes, der in Düsseldorf trainiert und wo Horst Horwart in einem besonderen Team Stalljockey war – vielleicht die schönsten Jahre seiner aktiven Karriere. Bei Heinz Jentzsch war er ebenfalls eine lange Zeit Mitglied des über Jahrzehnte erfolgreichsten Teams des deutschen Rennsports, als erster und auch als zweiter Jockey. Gute Ritte (und Siege) gab es damals zuhauf, 1964 wurde Horst Horwart Jockey-Champion. 1.136 Rennen konnte er gewinnen, Ende 1994 begann er seine Trainer-Laufbahn, in der er, stets mit einem eher übersichtlichen Lot ausgestattet, knapp 200 Rennen gewinnen konnte. Vor zwölf Jahren übernahm sein Sohn Thomas den Stall. 

Horst Horwart, verheiratet mit der bodenständigen, schlagfertigen Dagmar, Tochter des Trainers Heinrich Hänscheid, war ein kompetenter, angenehmer Gesprächspartner, ein Realist und auf seine Art einer der ganz Großen des Rennsports. Halt auch aus einer großen Zeit. 

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