TurfTimes:
Ausgabe 349 vom Donnerstag, 08.01.2015
Zwei der besten aktuellen Rennpferde haben in den letzten Tagen Deutschland verlassen und werden zukünftig für neue Besitzer außerhalb der Grenzen auf künftige Aufgaben vorbereitet. Richtung Australien geht es für den vom Gestüt Schlenderhan gezogenen Ivanhowe (Soldier Hollow), Sieger im Großen Preis von Baden (Gr. I) und Großen Preis von Bayern (Gr. I), zuletzt respektabler Sechster im Japan Cup (Gr. I). OTI Racing, das einst schon Ibicenco (Shirocco) von Schlenderhan erwarb, ist der neue Besitzer von Ivanhowe, die erst im November gebildete Trainergemeinschaft von Anthony und Lee Freedman wird ihn betreuen.
„Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart“, mailte der in den Deal eingebundene Agent David Baker am 31. Dezember, in australischen Medien wurde mit umgerechnet zwei Millionen Euro spekuliert. Baker war Mitte Dezember in Köln, der Kauf wurde danach unter Dach und Fach gebracht. Ivanhowe ist derzeit im englischen Newmarket in der Quarantäne, er wird am 22. Januar nach Australien geflogen. Seine neuen Eigner teilten mit, dass eine Rückkehr zu Starts in Europa nicht ausgeschlossen ist.
Hat jetzt australische Besitzer, bliebt aber im Land: Der von Brümmerhof gezogene Monsun-Sohn Shimrano bei seinem Sieg mit Adrie de Vries im EBF-Rennen im Oktober 2014. www.galoppfoto.de - Sabine BroseBaker war auch bei dem Ankauf von Shimrano (Monsun) beteiligt, der seinen Angaben zufolge ebenfalls für australische Interessen erworben wurde. Der drei Jahre alte Hengst aus der Zucht des Gestüts Brümmerhof gewann bei seinem einzigen Start Ende Oktober souverän in Hannover. „Er wird bis Ende 2015 bei Paul Harley im Training bleiben“, so Baker, „das war Teil des Deals, da das Pferd sehr spätreif und auch nicht ganz einfach ist. Das Deutsche Derby ist im Visier, aber er soll nicht gezielt darauf trainiert werden, er wird alle Zeit der Welt bekommen.“
Ins Ausland geht es hingegen für Feodora (Lord of England), die Siegerin im Henkel-Preis der Diana (Gr. I). Das Gestüt Etzean verkaufte sie an den Japaner Teruya Yoshida, sie wird von Trainer Andreas Wöhler in den Stall von Andre Fabre nach Chantilly wechseln. Nach dem Sieg in Düsseldorf belegte Feodora einen hervorragenden fünften Platz im Prix de l’Opéra (Gr. I) und war zuletzt gute Vierte im Großen Preis von Bayern (Gr. I).
Mit in dem Transporter von Ivanhowe war auch Marlene Hallers Flamingo Star (Areion), im Herbst zweimaliger Gr. III-Sieger in Düsseldorf und Saint-Cloud. Der australische Championtrainer Chris Waller hat durch die Vermittlung von Panorama Bloodstock die Mehrheit an dem Pferd erworben, wird jeweils zehnprozentige Anteile veräußern. Marlene Haler wird jedoch die größte Anteilseignerin bleiben, der fünf Jahre alte Hengst soll auch ihre Rennfarben tragen.